Die besten Formel 1-Museen
Wo kann man Formel 1-Geschichte heute noch erleben? Bei Oldtimer-Veranstaltungen wie in Goodwood, aber auch in den verschiedensten Museen. Wir haben ein paar sehenswerte Friedhöfe für Formel 1-Autos für Sie herausgesucht.
Goodwood oder der Oldtimer Grand Prix finden nur ein Mal im Jahr statt. In Museen kommt man immer rein. Und man kann sicher sein, dass man die Exponate dort in bestem Zustand und meistens auch im Original vorfindet. Bei Rennveranstaltungen müssen die alten Autos mit bestimmten Sicherheits-Features nachgerüstet werden. Die FIA hält auch dort ein wachsames Auge drauf. Deshalb ist so mancher Überrollbügel höher als er im Original eigentlich war.
Wer sich für alte Rennautos interessiert, kann in Europa in den verschiedensten Museen noch viele der Ikonen und Exoten von gestern und vorgestern sehen. Meistens makellos vorbereitet oder perfekt restauriert. So als wären sie gestern ihr letztes Rennen gefahren. Wir stellen ihnen ein paar dieser Formel 1-Tempel vor. Wenn Sie in der Nähe sein sollten, machen Sie einen Abstecher. Es lohnt sich.
BMW, München
Im BMW-Museum am Olympiapark sind die zwei Formel 1-Epochen von BMW thematisiert. Die Zeit mit Brabham als Motorenhersteller und die Phase, als man von 2006 bis 2009 ein eigenes Team an den Start brachte. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr bei einem Eintrittspreis von 10 Euro. Es gibt auch Familientickets. Die größten Rennsport-Schätze hebt BMW an einem Ort auf, der nicht genannt werden darf. Dort sind dann praktisch alle Rennautos von BMW oder solche mit BMW-Motor gehortet. Wir haben ein paar Fotos davon für Sie gemacht. Und wenn wir schon mal in München sind. Auch im Deutschen Museum gibt es Formel 1-Technik zu bestaunen. Natürlich der legendäre Auto Union aus der Vorkriegszeit, aber auch der erste Renault-Turbo aus dem Jahr 1977 und ein Williams-BMW.
Mercedes, Stuttgart
Das Mercedes-Museum liegt natürlich an der Mercedes-Straße, in direkter Umgebung des Stammwerks und des Fußballstadions von Stuttgart. 130 Jahre Automobilgeschichte sind dort ausgestellt. Und natürlich darf die Rennsporthistorie nicht fehlen. Sie beginnt mit den Vorkriegsautos, zeigt die Silberpfeile von 1954 und 1955, die erfolgreichen McLaren-Mercedes und endet mit der aktuellen Formel 1-Palettte, die der Wirklichkeit allerdings immer um mindestens ein Jahr hinterherhinkt. Der Formel 1-Rennstall in Brackley hat in diesem Jahr selbst eine Kollektion aller seiner insgesamt 10 Autos und Motoren der Neuzeit eröffnet, die der Öffentlichkeit aber leider nicht zugänglich ist. In Stuttgart kann man Motorsporthistorie von Dienstag bis Sonntag, 9 bis 18 Uhr für 10 Euro in dem spektakulären, spiralförmigen Bau erleben.
Porsche, Stuttgart
Wer in der Nähe von Stuttgart wohnt, hat es gut. Er kann in einem Aufwasch gleich zwei Museen besuchen. Porsche zeigt seine Rennautos am Porsche-Platz 1 im Stadtteil Zuffenhausen. Für 8 Euro bekommt man Dienstag bis Sonntag, von 9 bis 18 Uhr natürlich viel Sportwagen geboten. Teil der Ausstellung sind aber auch die Porsche 787 und 804 aus den Jahren 1961 und 1962.
Schlumpf, Mulhouse
Das Schlumpf-Museum, im Herzen von Mülhausen in der Rue de la Mertzau ist mit einer Ausstellungsfläche von 25.000 Quadratmetern das größte Automobilmuseum der Welt. Teil der einzigartigen Sammlung sind auch viele Formel 1-Autos, davon auch einige ganz seltene wie der verunglückte Bugatti T251 von 1956, viele Gordini-Modelle und der Talbot-Lago. Auch französischen Formel 1-Beiträge von Renault und Ligier werden gezeigt. Aber auch Williams mit Renault-Motoren und McLaren sowie Jordan mit Peugeot-Triebwerken. Dazu die Formel 1-Autos der Italiener aus den 50er Jahren Und das komplette Lebenswerk von Ettore Bugatti. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 14 Euro für Erwachsene und 10 Euro für Kinder.
Nürburgring-Erlebniswelt
Tourenwagen, Sportwagen, Formel 1. Alles, was so am Nürburgring einmal gefahren ist wird in der Erlebniswelt gleich hinter der Haupttribüne präsentiert. Seit dem 5. Mai 2018 ist ein Teil des Museums dem Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips gewidmet. Es werden private Einblicke in das Leben des Grafen gezeigt, darunter persönliche Gegenstände wie der Helm, Plaketten, Pokale und Fotos. Dazu der mit Originalteilen nachgebaute Ferrari 156 mit dem von Trips in seiner letzten Formel 1-Saison 1961 gefahren ist. Über die Rennautos hinaus gibt es in der Erlebniswelt viele Attraktionen wie Reifenwechsel-Wettbewerbe oder Simulatorfahren. Wer immer noch nicht genug hat, kann danach noch eine Runde Nordschleife drehen. In die Erlebniswelt kommt man ab 9 Euro rein.
Louwman-Museum, den Haag
Die komplette Sammlung, verteilt über drei Ebenen besteht aus über 230 alten Straßenautos und Rennwagen. Im Louwman Museum am Leidsestraatweg 57 gleich um die Ecke des Königshauses in den Haag sieht man viele Exponate, die früher zur Rosso Bianco-Sammlung gehörten. Zugelassen sind nur Originale. Nachbauten mag der Hausherr nicht. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen 16 Euro, Kinder die Hälfte.
Williams, Grove
In den Genuss eines Besuches bei Williams kommen nur Gruppen, die das Museum als Tagungsort mieten. Das Williams-Museum auf dem Fabrikgelände in Grove ist eine der vollständigsten und am besten erhaltenen Sammlungen überhaupt. Es fehlen eigentlich nur die frühen Autos von Frank Williams aus den Jahren 1972 bis 1976. Sogar Einzelstücke wie das Sechsrad-Auto sind ausgestellt. Fast alle Modelle sind noch fahrbar.
Panini Motor Museum, Modena
Das Panini Motor Museum zeigt die größte Maserati-Sammlung der Welt. Natürlich darf Maseratis berühmtester Rennwagen, der 250F nicht fehlen. Es befindet sich in der Via Corletto Sud 320 und ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet, Samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr. Die spektakuläre Kollektion ist nur zwischen Mai und Oktober zu besuchen. Wer sie sehen will, muss sich vorher anmelden. Am besten unter der Mail-Adresse west@hombre.it.
Ferrari, Maranello
Mitten in Maranello darf ein Ferrari-Museum natürlich nicht fehlen. Zusätzlich zu den fixen Exponaten von Rennautos und Motoren ist ein Bereich immer einem besonderen Thema gewidmet. Zur Zeit sind alle Formel 1-Ferrari von Michael Schumacher Teil der Sonderausstellung. Zwischen April und November kann man das Museum jeden Tag zwischen 9.30 Uhr und 19 Uhr besuchen. Im Winter schließt die Ausstellung eine Stunde früher. Die Preise: 17 Euro für Erwachsene, 7 Euro für Kinder. Leider nicht für das Publikum ist der Bereich auf dem Werksgelände, in dem die Formel 1-Autos der Clienti versorgt werden. Eine eigene Abteilung pflegt die Pretiosen für ihre Einsätze auf Rennstrecken.
Ferrari, Modena
Auch in Modena darf eine Ferrari-Huldigung nicht fehlen. In direkter Umgebung von Enzo Ferraris Geburtshaus in der Via Paolo Ferrari 85 kann man die Geschichte des Firmengründers nacherleben. Zu sehen sind nicht nur Straßenautos und Rennsportwagen, sondern auch Enzo Ferrari Schreibtisch und andere Erinnerungsstücke des Commendatore. Wie in Maranello gibt es ständig wechselnde Sonderausstellungen. Als unser Fotograf Daniel Reinhard vor Ort war, gab es neben dem Ferrari 640 aus der Saison 1989 auch den Porsche Formel 1 von 1962 und ein eher rares Exponat, den Tecno von 1972 zu bestaunen. Die Eintrittspreise und Öffnungszeiten sind die gleichen wie in Maranello.
Museo Nazionale dell‘Automobile, Turin
Im italienischen Nationalmuseum für Automobile am Corso Unità d’I talia 40 in Turin bekommt der Formel 1-Fan die vier Helden der italienischen Formel 1-Geschichte der 50er Jahre zu sehen: Die Alfetta, den Maserati 250F, den Lancia D50 und einige Ferrari. Geöffnet ist Montags von 10 bis 14 Uhr und die restlichen Tage der Woche von 10 bis 19 Uhr. 12 Euro Eintrittspreis sind gut angelegt.
Alfa Romeo, Arese
Im Museo Storica Alfa Romeo in Arese gibt es logischerweise viel Alfa Romeo zu sehen. Aus Sicht des Formel 1-Fans werden drei Epochen gezeigt. Der legendäre Tipo 158/159 von 1950 und 1951. Die Palette der zweiten Alfa-Zeit zwischen 1979 und 1985. Und jetzt auch der unvermeidliche Alfa Sauber C38, den man sich durch Kauf der Namensrechte ein bisschen erschwindelt hat. Mit von der Partie ist auch der Brabham-Alfa von 1977. Die Ausstellung ist mit Ausnahme von Dienstag täglich geöffnet. Der Eintritt kostet 12 Euro.
Michael Schumacher Collection, Köln
Am 15. Juni 2018 wurde in der Motor World in Köln die Michael Schumacher Private Collection eröffnet. Man darf bei der lebendig arrangierten Zusammenstellung an Schumacher-Devotionalien durchaus von einem Museum im Stile einer Erlebniswelt sprechen. Wer die Karriere des erfolgreichsten Formel 1-Piloten in allen ihren Stationen nacherleben will, für den ist die Motor World in der Butzweiler Straße 35-39 ein Pflichttermin.
Als Geste für seine Anhänger ist der Eintritt frei. Insgesamt sind 17 Autos aus dem Fundus von Michael Schumacher ausgestellt. Die meisten befinden sich in seinem Privatbesitz. Nur die zwei Mercedes sind ausgeliehen. Es handelt sich dabei um den GPW01 aus dem Jahr 2011 und den Sportwagen C291 aus der Saison 1991. Gar nicht dabei ist der 2006er Ferrari. Die 13 Formel 1-Autos verteilen sich auf über 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Vom Jordan 191-Ford von 1991 bis zum Ferrari F2005 von 2005, Ein Kart, ein Formel 3, ein Formel Ford und ein Fiat 500, den ihm einst Ferrari geschenkt hatte, komplettieren den Fuhrpark. Dazu gibt es 24 Helme, die der Rekord-Weltmeister getragen hat, 26 Overalls, seine Handschuhe und 49 seiner Pokale. Die Ausstellung ist jeden Tag zwischen 10 und 20 Uhr geöffnet hat.
Fernando Alonso, Oviedo
Fernando Alonso hat in seinen Verträgen stehen, dass er jedes Rennauto, das er fährt, für sein Privatmuseum bekommt. Die Collection umfasst mehr als 300 Exponate, neben seinen Autos vom Kart bis zum Indy-Renner von 2017 und natürlich alle seine Formel 1-Autos auch Helme, Overalls, Rennfahrerschuhe und Pokale, die sich während seiner Laufbahn angesammelt haben. Da Alonso noch aktiv ist, kommen ständig neue Exponate dazu. Die eigene Kart-Rennstrecke liegt gleich nebenan. Die Ausstellung bei Lugo de Llanera, nördlich von Oviedo ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 15 Euro.
Matra, Romorantin
Ein schönes kleines Museum im französischen Nirgendwo. Romorantin liegt 70 Kilometer südlich von Orléans. Ein kleiner Ort, in dem man viel vermutet, aber kein Formel 1-Museum. Und doch, es gibt Formel 1 in Romorantin. Wer sich für die Rennautos der Firma Matra interessiert ist hier bestens aufgehoben. Star der Ausstellung ist natürlich Jackie Stewarts Weltmeister-Auto MS80 von 1969. Dazu der Vorgänger MS10 und die beiden Nachfolger MS120 und MS120D, mit dem Chris Amon fast in Clermont-Ferrand gewonnen hätte.
Die Le Mans-Autos und die Formel 2- und Formel 3-Fahrzeuge des französischen Rüstungskonzerns stehen in einer separaten Ecke des Gebäudes. In einem eigenen Raum stehen die berühmten Zwölfzylinder in einer Reihe, hinter Glas, effektvoll angestrahlt. Der Höhepunkt ist der Matra V6-Turbo, der zwar gebaut, aber nie eingesetzt wurde, weil man Renault nicht in die Quere kommen wollte. Als Hintergrundmusik läuft in einer Endlosschleife der wunderbare V12-Sound der französischen Triebwerke. Motorräder, Straßenautos von Matra und viele Studien, die das Unternehmen angefertigt hat, runden das Angebot auf zwei Stockwerken ab.
Red Bull, Milton Keynes
Diese Red Bull-Show ist noch ganz neu. Alle Red Bull, vom RB5 von 2005 bis zum RB14 von 2018 stehen hier in Reih und Glied. Im Gegensatz zu Williams oder Mercedes in Brackley ist die mit MK7 bezeichnete Halle öffentlich zugänglich. Wer nicht extra nach Milton Keynes reisen will, kann viele Red Bull, ein paar Toro Rosso und ein paar Sauber auch im Hangar 7 am Salzburger Flughafen sehen.
Autobau, Romanshorn
Ein kleines, aber feines Museum am Bodensee. Der frühere Rennfahrer Fredy Lienhard hat in liebevoller Kleinarbeit viele Rennautos zusammengetragen, darunter alle Sauber-Delle vor dem Verkauf an BMW. Den Schweizer Formel 1-Autos ist ein eigener Raum im Keller gewidmet. Eine Etage drüber steht neben dem Ferrari von 1994 und dem Renault von 1983 auch eines der BMW-Formel 1 Autos. Das Museum am Egnacher Weg 7 ist Montag, Mittwoch und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Dienstag und Donnerstag von 13 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet 17 Schweizer Franken für Erwachsene und 7 Franken für Kinder.
auto motor und sport feiert das 1.000. Formel-1-Rennen in dieser Saison mit einer großen Serie in 100 Teilen. Wir liefern Ihnen im täglichen Countdown spannende Geschichte und interessante Video-Features aus der Historie der Königsklasse. Alle bisherigen Artikel finden Sie auf unserer >> Übersichtsseite zum großen Jubiläums-Grand-Prix.