GP Abu Dhabi 2019 - Ergebnis 3. Training
Den Trainingsfreitag hatte Mercedes dominiert. Die dritte Übungseinheit führte dagegen Max Verstappen an. Ferrari war nur die dritte Kraft, fuhr aber seine schnellsten Runden mit härteren Reifen.
Was ist das Ergebnis des dritten Trainings wert? Vermutlich wenig. Die letzte Übungseinheit vor der Qualifikation wird in Abu Dhabi bei Sonnenlicht ausgetragen. Die Temperaturen sind höher als in den kühlen Abendstunden, in denen die Startaufstellung ermittelt wird. Das wirkt sich auf die Fahrzeugbalance und das Setup aus.
Das Quecksilber kletterte auf 27 Grad. Das Asphaltband war im dritten Training zeitweise mehr als 40 Grad heiß. Max Verstappen schnappte sich den Spitzenplatz. Der dreifache Saisonsieger lenkte seinen Red Bull RB15 in 1:36.566 Minuten um den 5,554 Kilometer langen Kurs. Das ist bislang Verstappens schnellste Runde an diesem Wochenende. Allerdings war Valtteri Bottas gestern Abend noch gute drei Zehntel schneller.
Bottas mit nächstem Motorwechsel
Red Bull hatte am Trainingsfreitag mit den Reifen gehadert. Vorne waren sie zu kalt, hinten wurden die Pirellis im letzten Sektor zu heiß. Der Rennstall mit Sitz im englischen Milton Keynes konzentrierte sich darauf, das Problem zu lösen. Alexander Albon zeigte sich gegenüber dem Vortag verbessert. Der Thailänder verlor 0,361 Sekunden auf den Teamkapitän und belegte den vierten Platz.
Zwischen den beiden Red Bulls landeten die Mercedes. Dieses Mal in umgedrehter Reihenfolge. Lewis Hamilton war zum ersten Mal schneller als Bottas. Der Weltmeister hinkte Verstappen nur um 74 Tausendstel hinterher. Bottas lag 89 Tausendstel hinter dem Holländer. Die drei Piloten spulten ihre schnellsten Runden jeweils auf dem weichsten Reifen ab
Mercedes wechselte vor dem dritten Training erneut den Motor im Auto mit der Startnummer 77. Ein Leck im Pneumatik-System zwang die Mechaniker dazu. Bottas bekommt neben einem fünften Motor zwei frische Elektromaschinen MGU-H und MGU-K sowie einen neuen Turbolader. Es ist ein Wechsel ohne Folgen. Der Finne muss das Rennen ohnehin von ganz hinten starten.
Ferrari entschied sich hingegen nach einem Run auf den Softreifen hinten heraus die härtere Medium-Mischung aufzuziehen. Laut Pirelli ist diese auf eine Runde etwa eine Sekunde langsamer. Trotzdem hielten die roten Autos den Rückstand in Grenzen. Sebastian Vettel, der in Abu Dhabi 2009, 2010 und 2013 gewann, sortierte sich auf dem fünften Platz ein. Teamkollege Charles Leclerc folgte direkt dahinter. Beide waren keine halbe Sekunde langsamer als Verstappen.
Racing Point führt Mittelfeld an
Racing Point stieg von der zweiten zur ersten Kraft im Mittelfeld auf. Allerdings schöpfte nur Sergio Perez das Potential des RP19 aus. Der Mexikaner pilotierte sein Auto zur siebtschnellsten Rundenzeit. In der Schlussphase verlor der Mercedes-V6 im Heck des Racing Point Öl. Das Team untersucht. Garagennachbar Lance Stroll kam nicht über die 15. Position hinaus.
Renault verbesserte sich. Daniel Ricciardo war der erste Verfolger von Perez. Der französische Werksrennstall hatte am Freitag mit den Reifentemperaturen zu kämpfen. Im dritten Training lief es wieder besser. Doch aufgepasst. Schon am Vortag waren die Renaults bei Tageslicht besser unterwegs als am Abend. Nico Hülkenberg reihte sich nur auf dem 17. Platz ein. Der Rheinländer zerstörte sich seinen rechten Vorderreifen in Kurve 11. Ein Verbremser führte zu einem Bremsplatten.
In die Top 10 drangen noch Carlos Sainz im McLaren und Pierre Gasly im Toro Rosso vor. Haas rutschte dagegen aus der oberen Tabellenhälfte. Der gestrige Unfall mit Bottas kostete das Team den einzigen Experimental-Unterboden, der sehr gut funktioniert hatte. Ab dem Samstag muss Romain Grosjean mit einem alten Unterboden fahren.