Bottas auf Pole vor Hamilton und Ferrari

Mercedes hat das Qualifying zum GP China dominiert. Im teaminternen Zweikampf hatte Valtteri Bottas gegenüber Lewis Hamilton die Oberhand. Ferrari und Red Bull konnten nicht mithalten.
Nico Rosberg hatte recht. Der Ex-Weltmeister und TV-Experte tippte vor der Qualifikation auf Valtteri Bottas. Sein Nachfolger im Mercedes schnappte sich für das 1.000 Rennen der Formel 1-Geschichte den besten Startplatz.
Bottas umrundete den Shanghai International Circuit in 1:31.547 Minuten. Im Kampf um die Pole-Position rang der Finne seinen Teamkollegen Lewis Hamilton um 23 Tausendstel nieder. Für Bottas ist es die siebte Pole der Karriere und die erste in diesem Jahr. Morgen will der WM-Führende den zweiten Saisonsieg folgen lassen. „ Es ist ein gutes Wochenende für mich bisher. Ich fühle mich gut. In Q3 hatte ich trotzdem etwas zu kämpfen, die optimale Runde hinzulegen. Zum Glück war es genug für die Pole.“
Hamilton klagte in allen Trainings über die Balance seines Silberpfeils, der mit einem modifizierten Frontflügel ausgestattet ist, um innerhalb der Grenzen des Reglements zu sein. Für die Qualifikation hat Mercedes endlich das passende Setup für ihn gefunden. Denkbar knapp unterlag er Bottas. Der sechste Sieg in China liegt für ihn aber in Reichweite. „Ich bin viel zufriedener mit dem Auto als gestern. Es liegt noch mehr drin. Das versuche ich morgen abzurufen.“
Ferrari drei Zehntel zurück
Ferrari konnte im Qualifying nicht mithalten. Die roten Rennwagen hinkten der silbernen Konkurrenz um drei Zehntelsekunden hinterher. „Mercedes war von Anfang an schneller als wir in der Quali. Unsere Session war gut. Aber wir waren nicht schnell genug“, sagte Sebastian Vettel. Der Heppenheimer stellte seinen Ferrari auf die dritte Startposition. „Mercedes gewinnt gegenüber uns in den Kurven. Hoffentlich können wir sie morgen mehr herausfordern.“
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Charles Leclerc folgte auf dem vierten Rang. Er teilt sich die dritte Startreihe mit Max Verstappen. Am Start werden die ersten fünf Fahrer mit gleichen Waffen kämpfen. In Q2 fuhren sie alle auf den Medium-Reifen, der eine längere Haltbarkeit für den ersten Stint verspricht.
Verstappen war nach der Qualifikation sauer. Wie Teamkollege Pierre Gasly und den beiden Haas-Piloten blieb ihm ein letzter Versuch verwehrt. Sie kamen allesamt über den Zielstrich, als die Ampel bereits auf rot war. Gasly erzielte sein bestes Qualifying-Ergebnis für Red Bull als Sechster.
Daniel Ricciardo schlug Nico Hülkenberg im Renault-internen Duell udn belegte den siebten Rang. Die Upgrades für das Rennwochenende verbessern den gelb-schwarzen Rennwagen um eine Zehntelsekunde. Haas steigerte sich deutlich gegenüber den Trainings. Das Team bekommt die Reifen endlich ins Temperaturfenster. Kevin Magnussen wurde Neunter vor Romain Grosjean.
Räikkönen vorzeitig raus
Überraschend rissen beide McLaren die Hürde für den dritten Qualifying-Teil. Nach den Trainings hatte es so ausgesehen, dass der MCL34 schnell genug ist für einen Platz unter den besten zehn. Doch im entscheidenden Moment war Carlos Sainz drei Zehntelsekunden zu langsam. Lando Norris baute zu viele Wackler in seine Runde ein und wurde hinter seinem Teamkollegen nur 16. Der Rookie muss wie in Bahrain einige Autos überholen, um in die Punkteränge zu gelangen.
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Besser machten es Daniil Kvyat, Sergio Perez und Kimi Räikkönen. Allerdings waren auch sie zu langsam, um in den dritten Quali-Abschnitt zu kommen. Kvyat schrammte um 24 Tausendstel daran vorbei und reihte sich auf dem elften Rang ein. Der Russe ist der erste Fahrer mit freier Reifenwahl für den Rennstart.
Neben ihm startet Perez im Racing Point. Dem rosafarbenen Auto mangelt es noch an Abtrieb. Vor allem auf der Hinterachse. Routinier Kimi Räikkönen klassifizierte sich hinter Perez. Für Alfa-Sauber verlief die Qualifikation enttäuschend. Jetzt muss der Rennstall hoffen, die guten Longruns vom Freitag auf das Rennen zu übertragen.
Chassis-Tausch bei Albon
Lance Stroll scheiterte bereits im ersten Durchgang. Der Kanadier kennt das Gefühl. Saisonübergreifend war für ihn bereits zum siebten Mal in Serie nach den ersten 18 Minuten Schluss. Für den Aufstieg fehlten dem Racing Point-Fahrer etwa eineinhalb Zehntel. Wie erwartet, flogen auch die beiden Williams raus. Immerhin verlassen sie die letzte Startreihe. Wenn auch nicht aus eigener Kraft. George Russell bezwang Robert Kubica um 28 Tausendstel. Der Pole klagte über seinen FW42. „Ich habe massives Übersteuern, und kann es mir nicht erklären.“
Antonio Giovinazzi erlebte den nächsten Rückschlag in seiner Debüt-Saison. Der Italiener rollte zwar zwei Mal um die Strecke, beendete aber keine fliegende Runde. Ein techniches Problem legte den C38 lahm. Damit startet Giovinazzi im Alfa-Sauber aus der letzten Reihe. Diese teilt er sich mit Alexander Albon. Der Toro Rosso-Pilot konnte nicht an der Qualifikation teilnehmen. Sein Auto war nach dem Unfall im dritten Training zu stark beschädigt. Toro Rosso muss das Chassis tauschen.