GP Deutschland 2016 (Qualifying)
Nico Rosberg steht bei seinem Heimspiel in Hockenheim auf der Pole Position. Der deutsche Mercedes-Pilot schlug Teamkollege Lewis Hamilton im Qualifying mit einer Zehntel Vorsprung. Sebastian Vettel steht nur auf Platz 6.
Nach den 3 Trainingsbestzeiten hatte sich die Rosberg-Pole schon vorher angedeutet. In der dritten Runde des Qualifyings wurde es dann aber doch etwas spannender als gedacht. Weil die Elektronik im Silberpfeil mit der Startnummer 6 streikte, musste Rosberg seinen ersten Anlauf vorzeitig abbrechen. Beim zweiten Run setzte der Deutsche alles auf eine Karte und fuhr eine 1:14.363 Minuten.
„Ich konnte in der vorletzten Kurve einfach nicht mehr Gas geben. Es ging nichts mehr voran. Das hat sich nicht gut angefühlt. Ich hoffe, dass es morgen im Rennen nicht noch einmal auftritt“, so Rosberg über seine Probleme. „Am Ende war es dann aber ein richtig gutes Gefühl. Die Runde war Hammer. Ich hatte sogar noch etwas mehr Sprit an Board, um bei einem eventuellen Fehler noch einmal nachzulegen. Da war also sogar noch etwas mehr drin.“
Lewis Hamilton, der ohne technische Probleme durch die Quali-Sitzung kam, hatte in den Schlusssekunden zwar den letzten Schuss, doch der Weltmeister verbremste sich in der Haarnadel und ließ dabei wichtige Zeit liegen. Am Ende fehlte gut eine Zehntel auf die Vorgabe des Teamkollegen, der nun schon zum fünften Mal in dieser Saison vom ersten Startplatz losfährt.
Ricciardo ohne Chance im Kampf um Pole
Die Konkurrenz konnte nicht in den Kampf um die erste Startreihe eingreifen. Der Titel „Best of the Rest“ ging am Samstag (30.7.2016) an Daniel Ricciardo im Red Bull. Dem Australier fehlten 0,363 Sekunden auf die Spitze. In einer reinen Red Bull.Reihe fährt Max Verstappen von Platz 4 direkt hinter Ricciardo los. Eine Zehntel lag zwischen den beiden Teamkollegen.
„Es war sehr eng“, so Ricciardo anschließend. „Mein zweiter Run war am Ende leider nicht mehr so gut. Eine Zehntel wäre es vielleicht noch schneller gegangen. Aber ich hatte keine Chance um die Pole Position zu kämpfen. Mal schauen ob wir es morgen mit einer alternativen Reifenstrategie im Rennen interessanter gestalten können.“
Auch die dritte Reihe präsentiert sich einheitlich geordnet. Kimi Räikkönen gewann das Duell gegen Sebastian Vettel und sicherte sich Rang 5. „Es war irgendwie der Wurm drin“, so Vettel anschließend. „Ich war relativ zufrieden mit der letzten Runde im Q3. Ich hatte nicht das Gefühl, dass viel mehr drin war. Heute früh dachte ich, dass wir einen großen Schritt nach vorne gemacht hätten. Aber heute Nachmittag kam dann leider doch nicht so viel. Wir hatten einfach nicht den Speed, den wir normal haben sollten.“
Hülkenberg starker Siebter, dann bestraft
Am Ende der Top Ten ist das Feld etwas besser gemischt. Hier steht jeweils ein Force India vor einem Williams. Nico Hülkenberg war auf Rang 7 zwar der schnellste Pilot hinter den 3 Top Teams, muss aber einen Platz Strafe in Kauf nehmen, weil man einen Reifensatz im Quali genutzt hatte, der nicht dafür vorgesehen war. Sein Rückstand betrug mehr als eine Sekunde. „Das Auto liegt gut hier“, freute sich der Rheinländer. „Das ganze Mittelfeld liegt schon das ganze Wochenende eng zusammen. Wir wollen unseren Platz morgen natürlich verteidigen.“
Valtteri Bottas rückt in Folge der Strafe von Hülkenberg einen Platz auf. Dahinter komplettieren Sergio Perez im zweiten Force India und Felipe Massa im zweiten Williams die Top Ten. Pascal Wehrlein, der vierte deutsche Pilot, konnte ebenfalls zufrieden sein. Zwar verpasste er knapp den Einzug ins Q2, dennoch zog der Manor-Pilot ein positives Fazit: „Wir stehen auf Platz 18 – vor den beiden Sauber. Das ist das Wichtigste.“
Auch Strafen für Grosjean und Sainz
Carlos Sainz qualifizierte sich im Toro Rosso eigentlich als 13. Doch der Spanier wurde um drei Plätze strafversetzt, weil er Felipe Massa in Kurve 2 im zweiten Quali-Segment behindert hatte. Bei Romain Grosjean deutete sich bereits nach dem dritten Training an, dass Ungemach droht. Der Franzose wurde im Quali 15., muss aber wegen eines Getriebewechsels zwischen dem dritten Training und dem Qualifying 5 Plätze weiter hinten starten.