GP Deutschland 2019 - Ergebnis 3. Training
Ferrari verzeichnet die dritte Bestzeit des Hockenheim-Wochenendes. Charles Leclerc führte die Rangliste auch am Samstag-Vormittag an. Sebastian Vettel fehlten zweieinhalb Zehntel. Max Verstappen quetschte sich im Red Bull zwischen die beiden Ferrari.
Dieser Charles Leclerc wird seinem Teamkollegen langsam unheimlich. Der 21-Jährige, der 2019 zwei Mal auf Pole stand, sicherte sich im dritten Freien Training zum GP Deutschland die Bestzeit und geht damit als Favorit in die Qualifikation am Nachmittag. Leclerc prügelte seinen Ferrari SF90 in 1:12.380 Minuten um den Kurs. Mit den kühleren Temperaturen (26 Grad Luft, 39 Grad Asphalt) fielen auch die Rundenzeiten. Im Vergleich zum Vortag war Leclerc über eine Sekunde schneller.
Auf die Pole-Zeit des Vorjahres fehlt allerdings noch ein gutes Stück. Den besten Startplatz hatte 2018 Sebastian Vettel in 1:11.212 Minuten erobert. Der Heppenheimer hat alle Mühe, mit seinem Stallrivalen mitzuhalten. Auf seiner schnellsten Runde büßte der vierfache Weltmeister 0,264 Sekunden ein. Vettel verliert gegenüber seinem Teamkollegen im zweiten und dritten Streckenabschnitt.
Red Bull überrascht sich selbst
Zwischen die beiden Ferrari arbeitete sich Max Verstappen. Red Bulls Sperrspitze zirkelte den RB15 um 0,168 Sekunden langsamer um die 17 Kurven als Leclerc. Red Bull überrascht sich selbst. Das Team hatte mehr Probleme mit dem Streckenlayout erwartet. Doch die vielen kleinen Schritte der letzten Wochen auf Seiten der Aerodynamik und Mechanik zeigen auch in Deutschland ihre Wirkung. Kleine Schritte, die insgesamt zu einem großen Sprung führten.
Teamkollege Pierre Gasly sitzt nach seinem Unfall vom Freitag in einem neuen Chassis. Red Bull entschied sich für den Tausch, um Zeit zu sparen. „Und weil es sicherer ist. Wir können das kaputte Auto ausgiebig in Milton Keynes in der Fabrik überprüfen“, sagen die Ingenieure. Gasly fällt zurück in alte Tage. Verstappen brummte dem Franzosen acht Zehntelsekunden auf. Das erinnert an die ersten neun Rennen. Der Unfall vom Freitag schmerzt doppelt. Erstens ist das Selbstvertrauen angeknackst. Zweitens muss Gasly mit einem alten Unterboden fahren.
Mercedes hinkt überraschend deutlich hinterher. Eigentlich hatte man erwartet, die Silberpfeile erstarken mit den kühleren Temperaturen. Weil sie die Verkleidung schließen, und ihre Vorteile in den Kurven ausspielen können. Das Gegenteil war der Fall. Valtteri Bottas reihte sich mit einem Rückstand von über einer halben Sekunde auf dem vierten Platz ein.
Magnussen setzt sich ab
Lewis Hamilton belegte sogar nur den sechsten Platz. Dem WM-Führenden wurde die schnellste Rundenzeit gestrichen. Sie hätte ihn vor den Teamkollegen gebracht. In der Zielkurve geriet Hamilton in seinem Mercedes zu weit über die Randsteine. Die Schiedsrichter passten genau auf. Die Track Limits werden in den Kurven 1 und 17 streng überprüft. Wer nur mit einem Rad über den Randstein gerät, dem wird die Rundenzeit aberkannt.
Haas scheint langsam sein Auto zu begreifen und die vielen Probleme zu lösen. Kevin Magnussen freute sich im dritten Training über „ein komplett anderes Auto“. Der Däne splittete die beiden Mercedes und wurde Fünfter. Und er setzte sich eine halbe Sekunde vom restlichen Mittelfeld ab. Dort entscheiden Kleinigkeiten. Zwischen Platz sieben und 18 liegt eine halbe Sekunde. Carlos Sainz zeigte als Siebter, dass mit McLaren zu rechnen ist. Hinter dem achten Gasly folgten Kimi Räikkönen im Alfa-Sauber und Romain Grosjean im zweiten Haas.
Racing Point rutschte aus den Top 10, obwohl das Team mit den Upgrades mehr als zufrieden ist. Bei Renault erreichte Nico Hülkenberg in der dritten Übungseinheit den 12. Rang. Da muss mehr kommen. Es ist der Anspruch des französischen Nationalrennstalls, das beste Team im Mittelfeld zu sein. Daniel Ricciardo ließ sogar nur die beiden Williams hinter sich. Sowohl Robert Kubica als auch George Russell fuhren mit den neuen Teilen. Am Freitag hatte sie nur der Pole an seinem Auto. Im Gegensatz zum Vortag ist der Abstand zum Rest des Feldes beträchtlich. Williams fehlen 1,7 Sekunden. Russell drehte nur elf Runden. Den Großteil des Trainings stand sein Auto aufgebockt in der Garage.