GP Singapur 2017 (Ergebnis Qualifying)
Sebastian Vettel startet den GP Singapur von der Pole-Position. Der Ferrari-Pilot verwies Max Verstappen und Daniel Ricciardo auf die weiteren Plätze. Mercedes muss mit der dritten Reihe Vorlieb nehmen.
Red Bull räumte alle Trainingsbestzeiten ab. Zwei Mal mit Daniel Ricciardo. Einmal mit Max Verstappen. Doch im Qualifying durchbrach Sebastian Vettel die Dominanz der dunkelblauen Rennwagen. In 1:39.491 Minuten stürmte der Heppenheimer in seinem Ferrari zur dritten Saisonpole.
Fünfte Pole in Singapur, 49. in der Karriere
Vettel ist der Singapur-Spezialist im Fahrerfeld. In der asiatischen Metropole siegte der 30-Jährige bereits vier Mal. Dazu sammelte er mit 221 Runden die meisten Führungskilometer. Und mit seiner vierten Singapur-Pole hat auch kein anderer Pilot mehr erste Startplätze gesammelt. Vorher hatte er sich diese Bestmarke noch mit Lewis Hamilton geteilt.
Statistisch gesehen hat der WM-Zweite sehr gute Chancen auf seinen fünften Saisonsieg. In sieben von neun Rennen gewann in Singapur bisher der Mann von der Pole-Position. „Keine Ahnung, wie ich diese Runde zusammenbekommen habe. Das Auto war nicht leicht zu fahren. Aber irgendwann erwachte es zum Leben. Plötzlich konnte ich anstellen, was ich wollte. Ich liebe diese Strecke einfach“, freute sich Vettel.
Red Bull stark
Die erste Reihe teilt sich der vierfache Weltmeister mit Max Verstappen, der seine erste Pole-Position um etwas mehr als drei Zehntel verpasste. „Leider war meine letzte Runde nicht perfekt“, ärgerte sich Verstappen. Teamkollege Daniel Ricciardo erzielte 26 Tausendstel hinter dem Niederländer den dritten Rang. Es war seine zehnte Trainingsniederlage gegen den Stallrivalen. „Ich glaube trotzdem an den Sieg morgen“, gibt sich der fünffache GP-Sieger optimistisch.
Kimi Räikkönen konnte die Pace von Vettel nicht halten und wurde Vierter. Vor beiden Mercedes. Die Silberpfeile müssen sich mit der dritten Reihe begnügen. Die Rundenzeiten von Vettel und Red Bull waren außer Reichweite. Hamilton muss vom fünften Platz im Rennen Schadensbegrenzung betreiben.
„Wir wussten, dass die Strecke nicht zu uns passt“, seufzte Team-Vorstand Niki Lauda. „Trotzdem sind wir unzufrieden. Der Abstand ist einfach zu groß. Sebastian ist am Ende eine echte Wunder-Runde gelungen. Für uns geht es jetzt im Rennen nur noch um Schadensbegrenzung.“
Hinter Valtteri Bottas landete Nico Hülkenberg auf Platz 7. Es folgten die beiden McLaren-Honda. In der Reihenfolge Fernando Alonso vor Stoffel Vandoorne. Unter die ersten Zehn rutschte außerdem noch Carlos Sainz im Toro Rosso.
Force India enttäuscht
Trotz eines großen Update-Paket, das rund eine halbe Sekunde auf der Stoppuhr ausmachen soll, scheiterten beide Force Indias im zweiten Qualifikationsteil. Sergio Perez, der nur die zwölftschnellste Rundenzeit schaffte, klagte nach seinem letzten Run über Funk. „Was habt ihr mit den Reifen gemacht? Ich hatte überhaupt keinen Grip.“ Der Mexikaner verbremste sich bereits in der ersten Kurve. Auch im weiteren Verlauf wusste der Mexikaner im VJM10 nicht zu überzeugen.
Noch schlechter erging es Esteban Ocon. Der Franzose büßte auf seinen Teamkollegen über eine halbe Sekunde ein und platzierte sich nur auf Rang 14. Zwischen die rosa Rennwagen schob sich Daniil Kvyat im zweiten Toro Rosso, dem im Gegensatz zu Sainz nicht der Einzug in Q3 glückte.
Eine anständige Leistung lieferte Jolyon Palmer als Elfter ab. Obwohl er wieder einmal klar das Qualifying-Duell gegen Hülkenberg verlor. Bislang machte der Engländer weder im Zeittraining noch im Rennen einen Stich gegen seinen Teamkollegen. Romain Grosjean beendete den zweiten Qualifying-Teil mit der langsamsten Runde. HaasF1 kämpft an diesem Wochenende mit zu kalten Vorder- und überhitzenden Hinterreifen.
Massa patzt im ersten Durchgang
Neben Kevin Magnussen scheiterten beide Williams und beide Sauber in der ersten Runde. Felipe Massa knallte in seinem ersten Versuch mit dem rechten Hinterreifen gegen die Mauer in der 21. Kurve. Die Folge war ein Reifenschaden. Zwar schaffte es die Williams-Truppe, den kleinen Brasilianer wieder rauszuschicken, doch es reichte nicht mehr, um sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren.
Auch Pascal Wehrlein hatte eine Begegnung mit der Streckenbegrenzung. An derselben Stelle wie Massa streifte er mit der rechten Fahrzeugseite die Barriere. Wehrlein kam wie zu erwarten war nicht über den vorletzten Platz hinaus. Die letzte Reihe teilt sich der Deutsche mit seinem Garagennachbar Marcus Ericsson. Ein Mauereinschlag im dritten Training zwang Sauber zu einem Getriebewechsel. Die fällige Strafe ändert aber nichts an der Reihenfolge.
GP Singapur – Ergebnis Qualifying