Hülkenberg betont Renault-Konstanz

Nico Hülkenberg und Carlos Sainz schafften in Baku beide den Sprung in Q3 – wieder einmal. Auch wenn Hülkenberg wegen einer Getriebestrafe von 14 losfahren muss, ist er zuversichtlich – der Straßenkurs bietet gute Überholmöglichkeiten.
Renault hat zumindest im Qualifying das Abo auf den vierten Platz hinter den Top-Teams geschafft. Sowohl Nico Hülkenberg als auch Carlos Sainz standen immer in den den Top-Ten. „Wir sind die einzigen, die im Qualifying aus dem Mittelfeld konstant sind”, meint Hülkenberg. Dabei hatte Hülk den jungen Spanier stets im Griff.
Force India bietet Renault Paroli
Obwohl er ihm auch dieses Mal drei Zehntelsekunden abknöpfte, muss er trotzdem hinter ihm ins Rennen gehen. Im dritten Training streikte das Getriebe und musste getauscht werden. Hülkenberg meint: “Es war nicht die beste Vorbereitung, aber es hätte nicht viel am Ausgang geändert, denke ich.” Damit bleibt nur Platz 14 – hinter Charles Leclerc im Sauber, davor stehen noch Fernando Alonso und die beiden Williams. „Du kannst hier wenigstens überholen, das wäre in Monaco nicht so leicht geworden.”
Der härteste Konkurrent im Mittelfeld-Kampf war dieses Mal Force India, die überraschend auftrumpften, nachdem es in den ersten drei Rennen eher durchwachsen lief. Esteban Ocon erzielte mit Position 7 das beste Resultat im Zeittraining dieser Saison. “Force India war sehr schnell über das ganze Wochenende”, meint Hülkenberg. „Die Lücke war einfach zu groß und wir konnten sie nicht schließen. Dieses Team und dieses Auto sind hier immer schnell. Ich weiß nicht, ob es nur eine einmalige Erscheinung ist oder sich fortsetzen wird.” Bei Force India selbst begründet man den Fortschritt speziell mit den neuen Leitblechen, die man in Baku am Auto hat.
Mercedes-Power hilft in Baku
Für den Renault-Piloten ist aber noch ein anderer Faktor entscheidend. “Die Mercedes-Power hilft dir natürlich. Mercedes ist zwar nicht auf Pole, aber Williams war hier auch stark. Das hat schon einen Effekt”, so Hülkenberg. Dieser kommt insbesondere auf den langen Geraden des 6,003 Kilometer langen Straßenkurses zum Tragen.
Daneben ist der 30-Jährige auch noch nicht ganz zufrieden mit der Abstimmung seines Renault R.S.18. Auf einem Kurs wie in Baku ein Manko, denn der Fahrer muss sich zu hundert Prozent wohl fühlen, um jeden Millimeter Asphalt nutzen zu können, ohne die Mauer zu küssen. „Seit Freitag haben wir Verbesserungen gemacht. Aber noch nicht so weit, dass ich sagen würde, wir sind sehr happy. Es war okay, die Balance in Ordnung, aber nicht perfekt. Es ist eine Sache der Balance aus Front und Heck, ziemlich komplex und abhängig von den Kurven.”
Upgrades funktionieren
Das Medium-Downforce-Paket speziell für Aserbaidschan, das bei Renault aus modifizierten Leitblechen, einem neuen Heckflügel inklusive neuer Endplatte und einem überarbeiteten Unterboden besteht, hat sich als positiv erwiesen. “Der Unterboden bleibt dann auch für die weiteren Rennen am Auto”, sagt Renault-Einsatzleiter Alan Permane. Nach den Erkenntnissen am Freitag geht er von einem Einstopp-Rennen aus. „Der Asphalt ist hier sehr sanft zu den Reifen und beansprucht sie nicht so stark. Die Abnutzung der Ultrasoft war sehr hoch, dafür die der Supersoft eher gering.”