Lexus und Nissan kommen zum DTM-Saisonfinale
2019 sollen die DTM und die japanische Super GT unter gleichem Reglement fahren. Genannt Class One. Das DTM-Saisonfinale in Hockenheim begleiten zwei der japanischen Rennwagen mit über 600 PS. Es ist der nächste Schritt der Zusammenarbeit.
Die Bezeichnung geistert schon ein paar Jahre durch die Tourenwagen-Welt. „Class One“ – unter diesem Dach wollen die ITR, Ausrichter der DTM, und die GTA, Betreiber der japanischen Super GT, ihre Reglements zusammenführen. Mit dem Ziel, besseren und vielfältigeren Rennsport anzubieten, gleichzeitig die Kosten zu drücken, aber die Sicherheit zu verbessern und die Motorentechnik in das neue Zeitalter zu überführen.
Super GT der DTM schon voraus
Die Super GT ist der DTM schon einen Schritt voraus. In Japan fährt man schon seit 2014 mit einem Zweiliter-Vierzylinder und Turboaufladung. Die DTM hatte die Einführung des kleineren, aber leistungsstärkeren Motors ursprünglich für 2017 vorgesehen. Das Projekt wurde auf 2019 verschoben. Mercedes hatte gedrängt. Deshalb fährt die DTM immer noch mit V8-Motoren, die konzeptionell auf das Jahr 2000 zurückgehen.
Die Zusammenarbeit mit der japanischen Super GT besteht schon seit fünf Jahren. 2019 sollen die beiden Reglements endlich zusammengeführt werden. Eine Vereinheitlichung brächte den Vorteil, dass Hersteller und Teams ohne große finanzielle Sprünge in beiden Serien fahren könnten. Dass es die beiden Tourenwagenrennserien weiter Ernst meinen, zeigt die Tatsache, dass zwei japanische Rennwagen zum DTM-Saisonfinale gebracht werden.
Die über 600 PS starken Lexus LC500 und Nissan GT-R sollen in Hockenheim sowohl am Freitag (30 Minuten) als auch am Rennsamstag und Rennsonntag (je 15 Minuten) Runden im Renntempo abspulen. Die Demonstrationsfahrt soll den Appetit auf die gemeinsam geplante Zukunft anregen. Im Gegenzug will die DTM ein paar Autos zum Finale der Super GT (11./12. November) nach Motegi/Japan schicken. „Das ist nicht nur ein besonderes Schmankerl für unsere Fans, es ist auch ein starkes Zeichen für die Zukunft der DTM und ein Signal, wie ernst die Kooperation mit der japanischen GTA-Organisation sowie den drei Herstellern der Serie zu nehmen ist“, sagt DTM-Chef Gerhard Berger.
Welche Rolle spielt die Touring Car 2020?
Mercedes steigt Ende 2018 aus der DTM aus. Audi und BMW haben sich in öffentlichen Statements zur Class-One-Idee bekannt. Das angedachte Reglement soll auch ein Türöffner für werksunterstützte Privatteams sein. Sie sollen ihre Ausgaben über Sponsoreneinnahmen decken können. Einheitsbauteile sollen die Kosten senken. Ebenso wie eine vereinfachte Aerodynamik, die gleichzeitig bessere Rennen bringen soll. Nicht nur DTM-Chef Gerhard Berger wünscht sich Autos, die die Fahrer ans Limit treiben. Der Österreicher spricht dabei gern vom „Ritt auf der Kanonenkugel.“ Auch die Sicherheit steht auf der Agenda. Höhere Anforderungen für frontale, seitliche und hintere Crashtests sollen die Autos unfallsicherer machen und den Fahrer noch besser schützen.
Über einen Hybridantrieb denkt man in der DTM noch nach. Immerhin werden die neuen Autos für den Einsatz einer Batterie und eines E-Motors ausgelegt. Falls man später nachziehen will. Das Thema Hybrid könnte noch in ganz anderer Hinsicht ein wichtiges werden. Der Motorsportweltverband FIA hegt Pläne, die nicht besonders erfolgreiche Tourenwagen-WM umzustricken, und 2020 eine neue Serie auszurichten. Das Projekt läuft unter dem Deckmantel „ Touring Car 2020“. Das technische Reglement ist angelehnt an das der DTM 2019: mit Zweiliter-Vierzylinder-Turbo, Heckantrieb und Einheitsbauteilen wie Getriebe und Radaufhängungen. Jedoch soll ein Hybridantriebsstrang von Anfang an in den Autos stecken. Die Leistung der E-Maschinen soll 250 kW betragen.