LED-Dachbalken fällt weg
Mercedes wird in der Formel-1-Saison 2022 den AMG GT Black Series als offizielles Safety-Car einsetzen. Mit 730 PS und einem Top-Speed von 325 km/h ist es das stärkste und schnellste Safety-Car aller Zeiten. Auch beim Medical-Car gibt es News.
Wer an Formel-1-Safety-Cars denkt, der denkt automatisch auch an Mercedes. Seit 1996 schickt der Stuttgarter Autobauer seine Fahrzeuge mit dem Grand-Zirkus auf die globale Tournee, um in der Königsklasse für Sicherheit zu sorgen. Im Laufe der Jahre wurden die Rennwagen immer schneller. Da mussten natürlich auch die Fahrzeuge der Streckensicherung Schritt halten.
In der Saison 2022 bekommen die Fans nicht nur komplett neue F1-Renner zu sehen, sondern auch ein ganz neues Safety-Car. Mercedes schickt sein Sportwagen-Flaggschiff AMG GT Black Series ins Rennen. Pilot Bernd Mayländer kann also künftig mit seinem Gasfuß eine Leistung von 730 PS abrufen, die ihn bis auf einen Top-Speed von 325 km/h katapultiert.
"Ich konnte dieses Fahrzeug schon mehrfach testen und es erstaunt mich immer wieder, wie nah es an einem waschechten Rennwagen dran ist", freute sich der Schwabe bei der Bekanntgabe seines neuen Dienstwagens. "Es ist ein großer Schritt im Vergleich zum letztjährigen AMG GT R, der aber auch schon auf einem hohen Level unterwegs war. Bei so einem Arbeitsplatz im Dienste der Sicherheit wird echt ein Traum war."
Damit Mayländer selbst sicher unterwegs ist, wurde der Black Series mit dem Track Package ausgestattet. Dieses umfasst einen Überrollkäfig und Sechspunktgurte. Dazu wurde das Fahrwerk noch einmal überarbeitet. Im Innenraum verbauten die Mercedes-Techniker zudem neue Monitore, damit die Insassen das Geschehen auf der Strecke nicht aus dem Blick verlieren. Die Signale werden über einen fest verbauten WLAN-Hotspot im Auto empfangen. Dazu gibt es noch zwei Funksysteme – für den Fall, dass mal eines ausfällt.
Black Series mit neuer Lichtanlage
Zu einem richtigen Safety-Car wird ein Auto aber erst durch eine auffällige Lichtanlage. Hier hat sich Mercedes dieses Jahr etwas ganz Neues einfallen lassen. Statt dem üblichen Leuchtbalken auf dem Dach trägt der AMG GT eine Reihe an LEDs auf der Rückseite seines mächtigen Heckflügels. Dadurch ist die Aerodynamik nicht mehr gestört, wie es noch bei früheren Modellen der Fall war.
Damit die Signale auch von vorne zu sehen sind, wurden noch LEDs in den oberen Teil der Frontscheibe integriert. Mit den Lichtern kann die Rennleitung verschiedene Situationen anzeigen. Blinkt das Safety-Car mit seinen orangefarbenen LEDs, herrscht absolutes Überholverbot. Bei grünem Licht dürfen die Rennwagen das Safety-Car passieren.
Auch das Nummernschild am Heck kann sowohl orange als auch grün leuchten. Die Lichter lassen sich zudem dimmen. So strahlen sie bei Nachtrennen nicht so grell. In den Scheinwerfern vorne und den Rückleuchten hinten sind außerdem noch LED-Blitzer verbaut, damit wirklich kein Fahrer das Safety-Car auf der Strecke übersieht.
Medical-Car mit Allrad-Antrieb
Neben dem Safety-Car stellt Mercedes diese Saison auch ein neues Medical-Car. Zum Einsatz kommt nicht mehr das alte AMG C 63 S T-Modell, sondern ein AMG GT 63 S 4MATIC+. Mit 640 PS und einem Top-Speed von 315 km/h ist es nur unwesentlich langsamer als das Safety-Car. Der größte Vorteil gegenüber dem Vorgängermodell ist aber der Allrad-Antrieb, der vor allem bei Regenrennen für eine stabilere Straßenlage sorgen soll.
Wie schon im Vorjahr sind die Sicherheitsfahrzeuge von Mercedes komplett rot lackiert. Damit setzen sie sich klar von der grünen Aston Martin Safety-Car-Flotte ab, die abwechselnd bei den Grand-Prix-Rennen zum Zuge kommt. Beim Saisonstart in Bahrain ist zuerst Mercedes an der Reihe.