Neue Chassis-Regeln erst 2018

Mercedes bekommt ein Jahr Aufschub. Und alle künftigen Kopierer auch. Die FIA bat die Teams 2017 die Regeln zur Chassisabdeckung nicht extremer auszulegen als Mercedes beim aktuellen Auto. 2018 soll eine neue Definition der Serviceluken den Spuk beenden.
Es geht um die Cockpitabdeckung von Mercedes. Wie auto motor und sport berichtet hat, interpretiert Mercedes die obere Abdeckplatte des W07 zugleich als Teil des Chassis und als Serviceluke (Detailbilder in der Galerie). Damit schaffen die Mercedes.Ingenieure unterhalb eine genügend große Plattform für die vorderen Aufhängungselemente samt der zugehörigen Hydraulik.
Mercedes-Trick bleibt lange unbemerkt
Alle anderen müssen Dämpfer, Federn, Hydraulik in der Chassisröhre unterbringen. Dort herrscht akuter Platzmangel. Außerdem ist es für die Mechaniker schwierig, an die Fahrwerkskomponenten zu kommen. Die Serviceluken sind in ihrer Größe begrenzt. Ab einer bestimmten Größe leidet die Struktur des Chassis und man droht durch den Crashtest zu fallen.
Der Konkurrenz fiel der Chassis-Trick von Mercedes erst relativ spät in der Saison auf. Sonst wäre das Thema schon früher im Rahmen der Technischen Arbeitsgruppe diskutiert worden. Vor dem 30. Juni hätte die FIA bereits mit einer Mehrheitsentscheidung diese Praxis verbieten können. Jetzt ist es zu spät. Erstens braucht es Einstimmigkeit. Zweitens sind die Chassis für 2017 bereits konstruiert.
Größe der Service-Luken wird begrenzt
Ferrari hatte den Punkt für das letzte Technik-Meeting auf die Agenda gebracht. Um herauszufinden, was erlaubt ist und was nicht. Man einigte sich darauf, dass 2017 keiner extremer bauen darf als Mercedes.
Ab 2018 gibt es eine maximale Größe für Serviceluken. Und die wird deutlich kleiner ausfallen als die Abdeckplatte von Mercedes. Es bringt dann auch nichts mehr die Aufhängungselemente auf der Karbonröhre zu platzieren.