Norma MXX RD Limited

Ein 2,35 Meter breiter Frontflügel, ein 2,10 Meter breiter Heckflügel, Carbon-Monocoque und 570-PS-Vierzylinder: Der Norman MXX RD Limited für das Pikes Peak Bergrennen 2017 könnte im Duden das Adjektiv „gewaltig“ ersetzen.
Der Rekord steht bei 8:13.878 Minuten. Aufgestellt von Sébastien Loeb im Jahr 2013 auf einem Peugeot 208 T16. Der neunfache RallyeWeltmeister meisterte die 156 Kurven beim Pikes Peak International Hill Climb so schnell wie kein anderer jemals zuvor – und bislang kein anderer danach.
Romain Dumas will dem Fabelwert in diesem Jahr ein Stückchen näher kommen. Die persönliche Bestzeit des Franzosen beträgt 8:51.445 Minuten. Gefahren im Vorjahr mit dem Norma M20 RD Limited.
Norma MXX RD Limited mit etwa 570 PS
Vom 2016er Bergrennwagen haben die französische Firma Norma, das Rennteam RD Limited und Dumas nur das Carbon-Monocoque übernommen. Darüber stülpen sie eine komplett neue Karosserie. Und hängen vorne und hinten Flügel an, die schon im Stillstand den Norma MXX RD Limited auf die Straße zu drücken scheinen, sodass der Asphalt darunter bröckelt.
Der Frontflügel misst in der Breite 2,35 Meter, und ragt links und rechts weit über die verkleideten Räder hinaus. Die Endplatten dimensionieren die Pikes-Peak-Sieganwärter ebenfalls im Großbildschirm-Format. Der Heckflügel hängt an zwei monströsen Streben, ist 2,10 Meter breit und schließt mit zwei rechteckigen Platten ab. Darauf kommt das dicke Michelin-Männchen vom Reifenpartner locker unter.
Verglichen mit dem Vorgänger ist der neue Bergrenner in der Länge (5,13 Meter) und Breite gewachsen. Dumas fasst es so zusammen: „länger, breiter, schneller“. Die Verkleidung erinnert an ein LMP1-Auto. Die Kiemen der Radhausentlüftung auf den vorderen Kotflügeln verniedlichen die eines Porsche 911 GT3 RS. Sie wirken so, als ob sie große Aktenordner locker schreddern könnten. Ein Überrollkäfig schützt Fahrer Dumas.
Der Zweiliter-Vierzylinder-Honda-Motor kämpft mit etwa 570 PS gegen ein Gewicht von 770 Kilogramm an. Den Motor will das Team durch einen neuen Turbo und Ladeluftkühler verbessert haben. Ob sich die Arbeit gelohnt hat? Die Antwort liefert Dumas am 25. Juni, wenn der Franzose abermals die 19,988 Kilometer lange Strecke erklimmt. Es wird in Colorado/USA auf 2.862 Meter gestartet. Das Ziel befindet sich auf einer Höhe von 4.302 Meter. Wie schnell schafft Dumas in diesem Jahr die 1.440 Höhenmeter? An einen neuen Rekord beim „Race to the clouds“ glauben Dumas und sein Team trotz des Brutalo-Rennwagens den eigenen Aussagen zufolge nach nicht.