Pirelli-Reifen für Australien und China

Pirelli hat 13 Wochen vor Saisonstart die Reifenmischungen für den GP Australien 2017 veröffentlicht. Auch die Mischungen für das Rennen in China sind bekannt. Als Absicherung gegen zu hohe Kräfte auf die Reifen durch zu viel Abtrieb hat Pirelli für die Saison Ersatzreifen bei der FIA homologiert.
Pirelli baut für die neue Formel 1-Saison komplett neue Reifen. Sie sind wesentlich breiter als zuvor. An der Vorderachse wachsen sie in der Breite von 245 auf 305 Millimeter. Hinten rollen auf den Radträgern 405 Millimeter breite Walzen. Die neuen Dimensionen erfordern eine neue Konstruktion. Pirelli hat außerdem die Mischungen angepasst und in die Gummis neue Materialien eingepflegt.
Reifen für GP Australien und GP China 2017
Für den Saisonauftakt in Australien liefert der Reifen.ersteller die drei weichsten Mischungen im Sortiment: ultrasoft, supersoft, soft. Die Teams wurden darüber 15 Wochen vor dem Überseerennen informiert. Danach hatten sie eine Woche Zeit, aus den drei Mischungen zehn Sätze zu konfigurieren. Die restlichen drei der insgesamt 13 Reifen.ätze schreibt Pirelli vor: den Ultrasoft für den dritten Teil der Qualifikation. Den Supersoft und Soft für das Rennen. Einer davon muss zumindest zu einem Zeitpunkt im Grand Prix gefahren werden. Das Prozedere war schon 2016 so. Die Zusammenstellung der zehn Reifen.ätze für Australien müssen die Teams Pirelli schon mitgeteilt haben. Die Saison beginnt nämlich in 13 Wochen.
Auch für den GP China zwei Wochen nach Australien hat Pirelli die Reifen bereits nominiert. Die Italiener schiffen die Varianten supersoft, soft, medium nach Shanghai. Also jeweils eine Stufe härter als für Melbourne. Weil der Kurs in China mit seinen langgezogenen Kurven die Reifen wesentlich mehr belastet. Für das Rennen muss jeder Fahrer je einen Satz des Soft und Medium parat haben. Einer davon muss während der 56 Runden einmal am Auto kleben. Der dritte Satz, den Pirelli vorgibt, ist der Supersoft für Q3.
Ersatzreifen als Back-Up
Die neuen Formel 1-Autos dürften um die 20 Prozent mehr Abtrieb als ihre Vorgänger erzeugen. Die Rundenzeiten sollten zwischen drei und fünf Sekunden fallen. Das bedeutet, dass höhere Kräfte auf die Reifen einwirken. Pirelli hat bei Testfahrten zusammen mit Mercedes, Ferrari und Red Bull versucht, die höheren Abtriebswerte mit umgebauten 2015er Autos zu simulieren.
Die Autos werden sich 2017 so radikal ändern, dass die Teams Tag für Tag und Woche für Woche dazu lernen und große Fortschritte machen werden. Was den Anpressdruck im Saisonverlauf erhöhen wird. Was wiederum die Reifen stärker strapaziert. Deshalb ergreift Pirelli eine Schutzmaßnahme. Die Italiener haben bei der FIA einen Ersatzreifen für jede Mischung homologieren lassen. Gewissermaßen als Back-Up. „Diese Extra-Mischungen sind so ausgestaltet, dass sie traditionellere Kriterien erfüllen als die neuen Mischungen, die im ersten Teil der Meisterschaft eingesetzt werden“, heißt es von Pirelli. Man darf davon ausgehen, dass die Back-Up-Reifen konservativer ausgelegt sind, um von zu hohen Abtriebswerten im späteren Saisonverlauf nicht böse überrascht zu werden.