Quali-Pleite für Renault und McLaren

Die Reihenfolge im Mittelfeld wurde im Interlagos-Qualifying ordentlich durcheinandergewirbelt. Renault und McLaren mussten sich Toro Rosso, Haas und Alfa Romeo geschlagen geben. Am Sonntag könnte es aber ganz anders aussehen.
Interlagos produziert häufiger mal verrückte Ergebnisse. Normalerweise liegen Überraschungen am Wetter, das verrücktspielt. Oder der kurzen Gesamtlänge der Strecke. Oder dem ungewöhnlichen Layout, das auch noch gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Am Samstag im Qualifying war es wohl eine Kombination aus mehreren Faktoren, die dazu führte, dass Toro Rosso, Haas und Alfa Romeo vor McLaren und Renault landeten.
„Wir wussten schon vorher, dass uns die Kurven hier liegen könnten“, erklärte Haas-Pilot Magnussen. itemprop="name" />Kevin Magnussen./span>. „Eigentlich sind enge Kurven nicht so unser Fall. Aber hier auf der Strecke sind die Kehren so langgezogen, dass man sich langsam reinbremsen kann. Damit kommt unser Auto besser zurecht.“
Aber nicht nur die Strecke schmeckte dem Haas am Samstag: „Das Wetter war perfekt für uns. Wir brauchen trockene und kühle Bedingungen. Am besten ist der Himmel bewölkt“, gab Romain Grosjean zu Protokoll. „Leider soll es morgen im Rennen wieder wärmer werden. Ein Regentanz hilft uns nichts, weil wir auch bei Nässe schlecht sind. Aber vielleicht sollten wir einen Wolkentanz aufführen.“
Haas befürchtet schweres Rennen
Grosjean war am Ende mit Startplatz 7 sogar etwas unglücklich. Gerne hätte er auch noch Pierre Gasly im Toro Rosso geschnappt, der nur 17 Tausendstel schneller war: „Leider hatte ich auf meiner schnellen Runde keinen Windschatten. Pierre wurde die Gerade gezogen. Wäre die Ziellinie nur zehn Meter früher gekommen, hätte es für mich gereicht.“
Bei Haas befürchtet man, im Rennen wieder durchgereicht zu werden. „Ein WM-Punkt wäre schon ein Erfolg“, so die vorsichtige Prognose von Magnussen. „Heute hatten wir 25°C Asphalt-Temperatur. Morgen werden es bis zu 50°C. Da müssen wir irgendwie versuchen uns zu verteidigen. Es wird sicher ein schwieriges Rennen.“
Bei Renault hofft man dagegen, dass es am Sonntag deutlich besser läuft. „Ich habe extra etwas Abtrieb draufgepackt. Das sollte mir im Rennen mit den Reifen helfen. Dafür habe ich etwas im Qualifying dafür bezahlt“, verriet Nico Hülkenberg. Der Deutsche wird das Rennen von Position 13 in Angriff nehmen. „Ich hoffe natürlich auf Punkte. Aber in den Turbulenzen der Autos vor mir wird es sicher nicht einfach.“
Teamkollege Daniel Ricciardo steht zwei Plätze weiter vorne: „ Wir hatten in den letzten Rennen immer eine gute Rennpace. Ich hoffe, dass ist auch dieses Mal wieder der Fall. Im Qualifying war heute einfach nicht mehr drin. Dabei habe ich alles versucht, um ins Q3 zu kommen. Zum Glück können wir durch die Leclerc-Strafe von der sauberen Seite starten. Das dürfte helfen.“
Renault bremst Sainz aus
Im McLaren-Lager wurde man im Qualifying ebenfalls kalt erwischt. Im Gegensatz zu Renault ist der Samstag normalerweise der starke Tag von Lando Norris und Carlos Sainz. Doch bei Sainz war der Spaß schon vorbei, bevor er überhaupt begonnen hatte. Nach der Installationsrunde kam der Spanier wieder an die Box und schaffte es anschließend nicht mehr raus auf die Strecke.
„Wir hatten ein Problem mit der Zündung. Da hat wohl etwas mit der Verkabelung nicht gestimmt“, erklärte Teamchef Andreas Seidl. Renault untersucht den Motor noch. Gut möglich, dass Sainz für das Rennen eine komplett neue Antriebseinheit bekommt. Weiter zurück geht es in der Startaufstellung auch mit einer Strafe nicht.
Norris schaffte es fast ins Q3. Am Ende fehlten 10 Tausendstel zum rettenden Ufer. „Wir hoffen, dass uns die freie Reifenwahl am Start hilft. Wir können damit auf die veränderten Bedingungen reagieren“, erklärte der Rookie optimistisch. Seidl hatte zuletzt in Austin die schwache Rennpace bemängelt. „Wir haben hier in Sao Paulo im Training ein paar Sachen ausprobiert. Ob es besser wird, sehen wir aber erst morgen.“