Ogier auf dem Weg zum Sieg

Nachdem die Konkurrenz weiter ihre Autos aufarbeitet, gehen die
VW-Werksfahrer Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala mit einer
Doppelführung in die letzte Etappe der Rallye Mexiko.
Wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches passiert, ist die Rallye Mexiko vier Prüfungen vor dem Ende am Sonntag (9.3.) entschieden. Nachdem Sébastien Ogier bereits am Freitagabend in Führung lag, konnte er selbige am Samstag weiter ausbauen. Nach 319 von 399 Prüfungskilometern führt der Franzose im VW Polo mit einer Minute Vorsprung vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Der Finne musste am Samstag nicht mehr als Erster die Straßen kehren, konnte aber auch mit besserer Startposition das Tempo von Ogier nicht mitgehen. "Sébastiens Vorsprung war am Freitag schon so groß, dass wir ihn unter normalen Umständen kaum hätten einholen können", entschuldigte sich der Noch-Tabellenführer.
Ogier profitiert von Östberg-Patzer
Bei seinem Team musste derweil Mads Östberg um Verzeihung bitten. Schon auf der ersten Prüfung des Samstags traf der Norweger im Citroën eine Böschung und beschädigte eine Radaufhängung. Östberg und Beifahrer Jonas Andersson versuchten, den Schaden zu reparieren, mussten aber wegen Zeitüberschreitung aufgeben. Durch den Patzer war Ogier seinen ernsthaftesten Verfolger los und das Citroën-Team ein gutes Ergebnis. Dank der Strafzeiten für die nicht absolvierten Prüfungen fiel Östberg mit über 25 Minuten Rückstand auf Platz elf zurück. Nur zwei Ränge vor ihm rangiert der schon am Freitag abgesegelte Teamkollege Kris Meeke. Das Team versucht sich damit zu trösten, dass dem Nordiren auf der abschließenden Superspecial seine erste Bestzeit im DS3 WRC gelang.
Der Rest des Feldes klagte über rutschige Pisten, allen voran Chris Atkinson, der im Hyundai i20 nach zahlreichen technischen Problemen und einem Ausrutscher als Erster auf die Strecke musste. Der Australier hatte zudem Mühe, sein Auto richtig abzustimmen. Mit 12,18 Minuten Rückstand liegt Atkinson dank des dünnen Starterfeldes dennoch auf Rang sieben. Von den Ausfällen und Fahrfehlern der Gegner profitierte vor allem Thierry Neuville. Der Belgier war im Attacke-Modus und hatte sicherheitshalber zwei Ersatzräder dabei, deren Gewicht das Heck seines i20 ständig aus der Balance brachten, dennoch fühlt sich der Vize-Weltmeister in seinem neuen Sportgerät zunehmend wohl und liegt trotz 4,37 Minuten Rückstand auf Platz drei.
Kubica fliegt wieder von der Piste
Robert Kubica hätte Vierter werden können, wenn er nicht wie jedes Mal seit seinem WRC-Debüt von der Piste geflogen wäre. Der Pole brachte es fertig seinen nach einem Überschlag vom Freitag frisch ausgebeulten Ford Fiesta am Samstagmorgen gleich wieder zu schultern. Dieses Mal war der Überrollkäfig beschädigt und die Rallye für den Tausendsassa aus Krakau endgültig vorbei.
Nur einen Hauch mehr Glück hatte Andreas Mikkelsen. Der überschlug sich zwar ebenfalls und hat damit auch zwei Ausfälle an zwei Tagen auf dem Konto, aber immerhin kann er am Sonntag weiterfahren. "An zwei Tagen hintereinander auszufallen, macht natürlich keinen guten Eindruck. Es sieht so aus, als wäre ich zu viel Risiko eingegangen", gestand der Zweite von Schweden kleinlaut.
Kleine Brötchen backt auch Ford-Nachwuchsmann Elfyn Evans. Der Waliser klagte über wenig Grip und wenig Selbstvertrauen, hielt aber im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen sein Auto bisher auf der Straße. Der Lohn könnte ein gutes Ergebnis sein. Evans liegt mit knapp fünfeinhalb Minuten Rückstand auf Rang vier. Sollte Neuville noch ein Problem haben, winkt gar das Podium. Auf den Belgier fehlen dem Waliser überschaubare 47 Sekunden.
Mikko Hirvonen kann Rückstand nicht mehr aufholen
Mit mehr als 16 Minuten Rückstand war ein Topergebnis für Mikko Hirvonen nach einem Defekt trotz guter Vorstellung schon am Freitag futsch. Immerhin lässt sich der Finne nicht hängen und fuhr regelmäßig Top-3-Zeiten am Samstag. Ohne fremde Hilfe dürfte der Vormarsch auf Rang acht aber ins Stocken kommen. Der Rückstand auf den siebtplatzierten Chris Atkinson liegt bei knapp vier Minuten. Aber Hirvonen blickt ohnehin bereits weiter nach vorn: "Wir haben ein bisschen was am Auto probiert und gute Fortschritte gemacht, um bei den nächsten Schotterrallyes gut aufgestellt zu sein..“