Red Bull hadert mit Balance
Max Verstappen betrieb mit Platz 5 Schadensbegrenzung für Red Bull. Vor allem die Balance des RB15 bereitet in Bahrain Kopfzerbrechen. Wobei Verstappen besser damit klar kommt als Pierre Gasly.
So hatte man sich das bei Red Bull nicht vorgestellt. Beschwingt von der guten Leistung und mit einem Podiumsplatz in der Tasche reiste man von Australien nach Bahrain. Doch im Qualifying hatten die Bullen nichts um die vorderen Plätze mitzureden. „Natürlich sind wir nicht happy“, brachte es Max Verstappen auf den Punkt.
Haas im Nacken von Red Bull
Für die erste Schlappe sorgte Pierre Gasly, der wieder den Sprung in Q3 nicht schaffte. In Australien scheiterte er bereits in Q1, in Bahrain war nach Q2 Schluss. Mehr als Startplatz 13 war für den Franzosen nicht drin. Max Verstappen holte immerhin Rang fünf raus, doch der Abstand von über einer halben Sekunde auf Mercedes und eine Sekunde auf die Bestzeit von Leclerc gibt zu Denken. Zumal Kevin Magnussen im Haas dem 21-Jährigen im Nacken sitzt.
Wenn es nach Red Bull-Berater Helmut Marko geht, kein Wunder. Schließlich hat Haas den Ferrari-Motor im Heck. „Und der geht wie Sau”, sagte der Österreicher. “Schließlich landeten fünf Ferrari-Motoren in den Top-Ten.” Sprich: Beide Ferrari, beide Haas und der Alfa-Sauber von Kimi Räikkönen.
Gasly nicht eins mit dem Auto
Doch wo hakt es bei Red Bull? Beide Fahrer beklagen Probleme mit der Balance des Autos. Bei Gasly scheint so richtig der Wurm drin zu sein. „Das ging von Anfang an los”, sagte der Franzose. “Vor allem das Heck ist schwierig. Ich hatte auch viel durchdrehende Räder.”
Hört man genauer hin, scheint das aber nicht nur ein Thema in Bahrain zu sein, sondern Gasly ist offenbar noch nicht so richtig eins mit dem RB15 geworden. „Letztes Jahr konnte ich mit dem Auto machen, was ich will. Jetzt fühlt es sich einfach nur unberechenbar an. Wir haben etwas im Quali probiert, aber das hat es nicht verbessert.” Vor allem die Traktion ist noch eine Baustelle.
Soft-Reifen nicht gut für RB15
Auch Verstappen fühlte sich nicht zu 100 Prozent wohl in seinem Arbeitsgerät. Er beklagte ebenfalls Balance-Probleme. “Uns liegt der Soft-Reifen nicht, da stimmt die Balance nicht”, berichtet Marko. „Max kommt aufgrund seiner Erfahrung damit aber besser klar.” Und Verstappen ergänzt: “Wir haben das optimale Fenster für das Auto noch nicht gefunden.”
Für das Rennen ist man etwas optimistischer. Zum einen weil es auf dem Medium-Reifen im Longrun besser lief, zum anderen weil man die Topspeed-Differenz auf Ferrari dann wohl verringern könne. „Das war speziell auf eine Runde viel. Aber das können sie ja nicht im ganzen Rennen so fahren, deshalb sollte sich das etwas reduzieren”, meint Verstappen.