Red Bull will nicht in Bahrain testen
Mercedes macht Druck auf die Teams, die Wintertestfahrten 2017 von Barcelona nach Bahrain zu verlegen. Red Bull will lieber in Europa testen. Nicht nur aus Kostengründen. Der neue Red Bull RB13 wird erst kurz vor dem Test fertig.
Niki Lauda hielt in der Startaufstellung stolz ein Papier in der Hand. Darauf sieben Unterschriften. Nach Ferrari, HaasF1, McLaren und Manor hatte er in langen Debatten auch Force India und Renault überzeugt. Lauda unterstützt Pirelli in dem Wunsch, die Wintertestfahrten von Barcelona nach Bahrain zu verlegen.
Der Mercedes-Außenminister zu seinen Gründen: „Es muss uns allen daran gelegen sein, Pirelli die besten Testmöglichkeiten zu bieten. Dazu brauchen wir warmes Wetter. Ich will mit brandneuen Autos nicht ein paar Tage bei Regen in Barcelona verlieren. Und Pirelli braucht verwertbare Daten. Bei 20 Grad Asphalttemperatur kannst du nichts lernen.“
Droht ein geteilter Wintertest 2017?
Red Bull, Toro Rosso, Williams und Sauber stellen sich dagegen. Force India, Manor und HaasF1 hätten das vermutlich auch getan, hätten ihre Motorpartner nicht leisen Druck ausgeübt. Jetzt macht sich Christian Horner zum Anführer der Gegenbewegung. Der Red Bull-Teamchef sieht keinen Sinn in der Aktion. „60 Prozent der Teams müssen sparen. Der Test in Bahrain kostet deutlich mehr. Es ist unvernünftig, dort zu fahren. Ich glaube nicht, dass es von irgendjemand Subventionen für diesen Test in Bahrain gibt. Außer Mercedes will dafür bezahlen.“
Red Bull will nicht nur wegen der Kosten in Europa bleiben. Der neue Red Bull RB13 wird wieder auf der letzten Rille fertig. „Mit einem neuen Auto fühlen wir uns wohler, wenn wir nur eineinhalb Stunden fliegen müssen und nicht sechs. Pirelli bekommt genug Hitzetests jetzt in Abu Dhabi. Die Temperaturen sind im März in Barcelona auch schon bei 20 Grad.“
Da man die Teams nicht zwingen kann, nach Bahrain zu fahren, könnte es zu einem geteilten Wintertest kommen. Mit der Gefahr, dass die eine Hälfte die besseren Bedingungen erwischt. Es steht dann das Risiko von Regen und Kälte in Barcelona dem eines Sandsturms in dem Wüstenstaat gegenüber.