"Müssen noch Rundenzeit finden"

Nach 4 Rennen in den Punkterängen ging Sauber in Suzuka leer aus. Marcus Ericsson vergab alle Chancen durch einen Dreher. Felipe Nasr klagte über ein technisches Problem. Doch am Ende fehlte auch der Speed. Die Eidgenossen müssen noch mehr Rundenzeit aus ihrem Upgrade herauskitzeln.
In den letzten 4 Rennen hamsterte Sauber konstant Punkte: 1-1-2-1. In Suzuka riss die Serie, dabei hatten sich die Fahrer und Ingenieure auf der anspruchsvollen Strecke besonders viel ausgerechnet. Hier sollte das große Aerodynamik-Paket, das in Singapur debütierte, seine Qualitäten zeigen. Nach dem Regentraining am Freitag war die Stimmung noch gelöst. "Das Auto fühlte sich auf nasser Strecke gut an", lobte Felipe Nasr.
In der Qualifikation waren die Sauber-Piloten vom Pech verfolgt. Beide hatten den Speed ins Q2 aufzusteigen, als ihr letzter Versuch von einer roten Flagge im Ansatz erstickt wurde. Die Startrunde versöhnte Marcus Ericsson und Felipe Nasr mit ihrem Trainingspech. Sie kamen auf den Plätzen 11 und 13 bei Start und Ziel vorbei. In der vierten Runde lagen sie direkt hintereinander. Nasr hatte Jenson Button überholt.
Sauber häufig im TV-Bild
Ericsson hatte es bis zur zehnten Runde in die Top Ten geschafft. Dann drehte sich der Schwede wie am ersten Trainingstag in der Spoon-Kurve. Das kostete zwei Positionen. Der Versuch durch einen frühen zweiten Boxenstopp wieder Plätze gutzumachen, resultierte in einem langen Schlussabschnitt von 27 Runden.
Ericsson konnte sich lange gegen Sergio Perez und Daniil Kvyat wehren, doch dann ließ die Haftung der Reifen so nach, dass die Verfolger leichtes Spiel hatten. Immerhin sorgte Ericsson für Unterhaltung und gute TV-Präsenz. Sein Sauber war öfter im Fernsehbild als Hamiltons Mercedes.
Felipe Nasr rechnete sich ebenfalls Chancen aus, als kurz vor dem ersten Boxenstopp etwas Merkwürdiges passierte. "Ich hatte ein komisches Gefühl mit der Lenkung. Der Lenkeinschlag variierte von Kurve zu Kurve. Manchmal war alles normal, dann wieder schwergängig. Das ist nicht angenehm, wenn man nicht weiß, was einen beim Einlenken erwartet."
Chefingenieur Giampaolo Dall‘Ara erzählte nach dem Rennen, dass man an den Daten kein Problem mit der Lenkung erkennen konnte. "Vielleicht hat sich Felipe ein Teil eingefahren." Pirelli berichtete, dass wieder viel Karbonschrott auf der Strecke lag.
Sauber in Sochi mit Motor-Upgrade
Vier Runden vor Schluss gab Nasr auf und verhinderte so, dass Suzuka 2015 nach Holland 1961, USA 2005, Italien 2005 und Europa 2011 der fünfte Grand Prix der Geschichte ohne Ausfälle wird.
Über den runderneuerten Sauber C34 meinte der Brasilianer: "Er ist ein kleiner Schritt vorwärts. Aber es muss noch mehr kommen." Die Ingenieure konnten in Suzuka wenigstens viele Daten sammeln und mehr über die neue Aerodynamik-Spezifikation lernen. Und beim nächsten Rennen in Sochi soll das Monza-Upgrade des Ferrari-Motors dazukommen.