Schlechte Nachrichten für Pascal Wehrlein
Das Rennen in den USA könnte für Pascal Wehrlein vorerst der viertletzte Grand Prix sein. Es gibt kaum noch Chancen auf einen Verbleib in der Formel 1. Noch schlimmer: Mercedes wendet sich langsam von ihm ab. Toro Rosso wirft ihm die Tür zu.
Es war kein guter Samstag für Pascal Wehrlein. Das Aus im ersten Teil der Qualifikation war zu erwarten. Die Niederlage im teaminternen Duell schmerzt jedoch. Marcus Ericsson brummte Wehrlein auf eine schnelle Runde mehr als drei Zehntelsekunden auf. Ein Fehler in der vorletzten Kurve kostete den Sauber-Pilot Zeit. „ Ich bin nicht zufrieden. Gestern war ich recht zuversichtlich, doch ab dem dritten Training habe ich mich mit der Balance im Auto nicht wohl gefühlt. Der Beginn des Qualifyings war ganz in Ordnung, doch auf meiner letzten Runde bin ich von der Strecke abgekommen.“
Mercedes kann nicht mehr machen
Das verlorene Qualifying-Duell war der erste Tiefpunkt. Es könnte Ericsson endgültig das Cockpit im Sauber für 2018 gesichert haben. Für den zweiten Sitz wird Ferrari-Junior Charles Leclerc heiß gehandelt. Am Abend erreichten Wehrlein weitere schlechte Nachrichten. Bislang hat der 23-Jährige die Verhandlungen über seine Zukunft in die Hände von Mercedes und Teamchef Toto Wolff gelegt. Doch Mercedes scheint ihn nirgendwo unterbringen zu können.
„Williams ist die einzige Option, die bleibt. Die ziehen mehrere Fahrer in Betracht. Wir können nicht mehr tun, als wir gemacht haben“, erklärt Wolff. Dann folgt eine Aussage, die Wehrlein nachdenklich stimmen muss. Und die man so interpretieren kann, dass Mercedes seinen Schützling, der seit 2014 mit dem Team verbunden ist, fallen lässt und nicht mehr protegiert. „Irgendwann kommt der Punkt, an dem ein Fahrer auf seinen eigenen Beinen stehen muss.“ Diese Aussage sitzt.
Man hört, dass Williams für das zweite Cockpit neben Lance Stroll nur noch drei Fahrer in Betracht zieht. Wehrlein soll nicht dabei sein. Felipe Massa, Paul di Resta und Robert Kubica kämpfen um einen Vertrag für 2018 beim englischen Traditionsrennstall. In Ungarn testeten di Resta und Kubica in einem 2014er Auto. Der Schotte soll etwas schneller gewesen sein. Allerdings herrschten an seinem Testtag bessere Streckenverhältnisse.
Sollte auch die Tür bei Williams zu sein, bleibt nur noch Toro Rosso. Tatsächlich hat der Rennstall aus Faenza mit Pierre Gasly wohl nur einen sicheren Kandidaten für 2018. Daniil Kvyat ist in Ungnade gefallen. Es gibt Gerüchte, dass Red Bull 2018 erwägt, einen Fahrer in den Kader aufzunehmen, der aktuell nicht zur Familie gehört.
Keine Chance bei Toro Rosso./strong>
Ob das Wehrlein ist? Red Bulls Motorsportkoordinator Helmut Marko schüttelt mit dem Kopf. „Es hat nichts mit der Person Wehrlein zu tun. Er mag noch so gut sein, aber wir sind kein Auffangbecken für Mercedes-Junioren“, erklärt der Grazer Doktor. Brendon Hartley hat jetzt schon gute Chancen auf einen Vollzeitjob 2018 bei Toro Rosso. Er stellt sich bei seinem ersten Auftritt in der Formel 1 prächtig an. Der Neuseeländer wurde ins kalte Wasser geworfen und schwimmt an der Oberfläche. „Auf eine Runde hat er noch Probleme mit den Reifen. Aber im Longrun ist er schon sehr gut unterwegs“, applaudiert Marko. „Das ist beeindruckend. Dazu sind auch seine technischen Aussagen an die Ingenieure hervorragend.“