Fünf Vettel-Ferrari im Angebot

Sebastian Vettel trennt sich von einem Teil seiner spektakulären Autosammlung. Wir zeigen Ihnen die acht automobilen Schätze, die nun zum Verkauf stehen - beginnend mit dem Ferrari Enzo...
Sebastian Vettel lässt acht spektakuläre Sportwagen aus seiner privaten Auto-Sammlung verkaufen. Im Angebot sind Raritäten von Ferrari, Mercedes und BMW. Wir haben die Infos und die Bilder.
Zuerst klang die Meldung wie ein schlechter Scherz: Sebastian Vettel bietet gleich acht automobile Schätzchen aus seiner eigenen Sammlung an? Wer den Heppenheimer etwas näher kennt, der weiß, dass sich Vettel eigentlich nur schwer von liebgewonnenen Dingen trennen kann. Und in der beeindruckenden Kollektion sind einige Stücke, die sicher in diese Kategorie fallen dürften.
Doch auf Nachfrage von auto motor und sport bestätigte Vettels Presseberaterin Britta Röske die ganze Geschichte. Über die Gründe des Verkaufs will sich der vierfache Weltmeister aber nicht öffentlich äußern. Das lässt natürlich Raum für Spekulation: Braucht der F1-Star einfach nur Platz in der Garage? Oder ist der Trennungsschmerz von Ferrari so groß, dass er sich nun von seinen italienischen Preziosen trennt?
Eine Theorie besagt, dass vielleicht sein neuer Arbeitgeber Aston Martin dahinter stecken könnte. Gibt es da etwa ein Abkommen, nach dem Vettel künftig auch privat nur britische Sportwagen fahren darf? "Uns sind keine Pläne von Sebastian bezüglich seiner Autosammlung bekannt und wir haben auch keine Forderungen diesbezüglich gestellt", dementierte die Presseabteilung des F1-Teams auf unsere Anfrage.
Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass Vettel die Autos einfach loswerden will, weil er sie sowieso nicht mehr fährt. Fast alle Fahrzeuge kommen mit sehr niedrigen Kilometerständen. In der Vergangenheit hat sich der F1-Star bereits öfter kritisch über hohe Benzinverbräuche geäußert. Der Hesse engagiert sich öffentlich sehr für Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Ferrari Enzo (2004):
Den Enzo hatte Vettel im Neuzustand von einem deutschen Händler gekauft und in die Schweiz importieren lassen. Seitdem wurde der Klassiker penibel gepflegt und gewartet. Das Auto hat gerade einmal 1.790 Kilometer auf der Uhr. Den Preis erfahren Interessenten nur auf Anfrage.Ferrari La Ferrari (2016):
Der La Ferrari ist bereits verkauft. Es handelt sich um ein Fahrzeug, das am Ende des Produktionszyklus hergestellt und gerade einmal 490 Kilometer bewegt wurde. Die Sonderausstattung umfasst neben Vierpunkt-Gurten, einem Track-Paket mit Telemetrie und Kamera, einer Race-Auspuffanlage und einem Feuerlöscher auch viele Vettel-spezifische Details, wie ein eingesticktes Logo im Sitz und Plaketten am Lenkrad und dem Armaturenbrett.Ferrari F50 (1996):
Der F50 hat ebenfalls schon einen neuen Besitzer gefunden. Mit 6.940 Kilometern auf der Uhr ist es im Vergleich zu den anderen Ferrari aus der Flotte fast schon ein alter Gebrauchter. Vettel hatte das Fahrzeug in seiner ersten Ferrari-Saison 2015 von einem dänischen Verkäufer erworben. Ein so gut erhaltenes F50-Exemplar in absolutem Originalzustand ist sehr selten und dürfte entsprechend teuer gewesen sein.Ferrari F12 TDF (2016):
Das modernste Exemplar aus Vettels Ferrari-Sammlung ist der F12 TDF. Das Fahrzeug, das Vettel selbst gekauft und individuell ausstatten ließ, kommt mit 1.189 Kilometern auf dem Tacho in den Verkauf. Zu den besonderen Features des gelben Sportwagens gehört neben den mit dem Vettel-Logo bestickten Sportsitzen auch die Karbon-Motorabdeckung, auf der alle an der Produktion beteiligten Mechaniker unterschrieben haben. Der Verkaufspreis liegt bei 835.000 Euro.Ferrari 458 Speciale (2015):
Der vielleicht unspektakulärste Ferrari in der Sammlung ist ein schwarzer 458 Speciale. Das besondere an ihm ist, dass es sich um den ersten Ferrari handelt, den sich Vettel persönlich in Maranello bestellt hat. Zu den individuellen Ausstattungsmerkmalen gehört die Metallic-Lackierung, Alcantara im Innenraum, Karbon-Rennsitze mit eingesticktem Logo, Vier-Punkt-Gurte, ein Karbon-Paket sowie eine Hifi-Anlage. Für 400.000 Euro ist der 458 fast schon ein Schnäppchen.Mercedes SL65 AMG Black Series (2009):
Besonders überraschend ist, dass Vettel sich auch vom Mercedes SL65 AMG Black Series trennt. Das Auto bekam der damalige Red-Bull-Pilot für seinen ersten Erfolg beim Grand Prix von Abu Dhabi 2009 quasi als Siegprämie von den Scheichs überreicht. Der auf 350 Exemplare limitierte 12-Zylinder wurde im letzten Jahrzehnt lediglich 2.816 Kilometer bewegt. Der Preis liegt bei 315.000 Euro.Mercedes SLS (2010):
Den zweiten Mercedes, der nun zum Verkauf seht, hat sich Vettel persönlich bei AMG in Affalterbach bestellt. Zur individuell konfigurierten Ausstattung des SLS gehört unter anderem die matte dunkelgraue Lackierung, Keramik-Bremsen, ein Sport-Fahrwerk, eine Bang & Olufsen Anlage, Nappa-Leder im Innenraum und ein Karbon-Paket. Der Preis für den Flügeltürer liegt bei 200.000 Euro.BMW Z8 (2002):
Sebastian Vettel hat seine Formel-1-Karriere bei BMW begonnen. So verwundert es nicht, dass auch ein Z8 den Weg in die Sammlung gefunden hat. Die Nachfrage nach dem nur 1.895 Mal gebauten modernen Klassiker hielt sich zunächst in Grenzen, zog zuletzt aber stark an, was die Preise in die Höhe trieb. Vettel importierte seinen Z8 im Jahr 2015 aus Nordamerika in die Schweiz. Um die Elektronik auf das europäische Format umzustellen, wurde das Auto kurz zur BMW Klassikabteilung nach München geschickt. Auf dem Tacho stehen 21.726 Kilometer und damit mehr als bei den anderen Verkaufsobjekten. Als Preis gibt der Händler 200.000 Euro an.
Der Verkauf der Autos, die aktuell in Vettels Schweizer Heimat gelagert sind, wird übrigens über den britischen Luxus-Fahrzeug-Verkäufer Tom Hartley Jnr. abgewickelt. Freundlicherweise stellte der Händler unseren Kollegen von auto motor und sport viele Detail-Bilder der spektakulären Autos zur Verfügung. Der Blick in die Galerie lohnt sich!
In der Galerie zeigen wir Ihnen alle acht Autos aus der Vettel-Sammlung mit ihren individuellen Extras im Detail.