Teams verdienen am 22. Rennen
Die Teams haben in der Sommerpause das 22. Rennen im Kalender 2020 einstimmig akzeptiert. Weil ihnen garantiert wurde, dass sie mit einem zusätzlichen Grand Prix Profit machen. Es gibt keinen extra Motor, aber eine dritte MGU-K für die gesamte Saison.
Das Formel 1-Management meldet einen neuen Rekord. 22 Rennen, das gab es noch nie. Die Teams gehen damit an ihre Belastungsgrenze. Von den 22 Rennen finden sieben im Doppelpack statt. Dazu gibt noch insgesamt neun Testtage, fünf weniger als aktuell. Die Teams haben den Antrag des Formel 1-Managements erst unterschrieben, als sichergestellt war, dass die Mehreinnahmen durch das 22. Rennen die Kosten übersteigen.
Barcelona muss für seinen Verbleib im Kalender 25 Millionen Dollar berappen. Davon werden rund 16,5 Millionen an die Teams verteilt. Jedes Team bekommt zunächst einmal 1,2 Millionen Dollar. Die restlichen 4,5 Millionen richten sich nach dem Schema der Kolumne 2-Ausschüttung aus. Der WM-Platz entscheidet über die Höhe des Anteils. Mit diesem Schlüssel ist sichergestellt, dass die Teams an dem zusätzlichen Rennen verdienen. Ein Europa-Grand Prix kostet sie an Reisespesen und Materialaufwand rund eine halbe Million Dollar.
Eine dritte Fahrzeug-Crew bei 24 Rennen
Dem Wunsch von Honda und Renault, die Anzahl der Antriebseinheiten pro Fahrer von drei auf vier zu erhöhen, wurde nicht stattgegeben. Das hätte die Teams knapp drei Millionen Dollar extra gekostet. Ein Zugeständnis gibt es trotzdem. Die Zahl der MGU-K wird von zwei auf drei aufgestockt. Ursprünglich war auch geplant, dass jedes Team eine siebte MGU-H einsetzen darf, die sich die beiden Fahrer hätten teilen müssen. Der Vorschlag fand am Ende aber kein einstimmiges Votum.
In der Saison 2021 wird der Kalender weiter ausgebaut. Die Teams rechnen mit zwei weiteren Rennen. Südafrika und Malaysia haben sich beworben. 2022 soll Saudi-Arabien dazukommen. „Wenn wir 2021 auf 24 oder 25 Rennen gehen, brauchen wir eine dritte Fahrzeug-Crew. Mit zwei ist es nicht mehr zu machen“, fürchtet Sauber-Teammanager Beat Zehnder. Die Topteams arbeiten bereits heute in Stoßzeiten mit einem Rotationssystem, um die Mechaniker und Renningenieure zu entlasten. Bei einer Saison mit 24 Rennen hätte dann jede der drei Mannschaften jedes dritte Rennen frei.