Erste Proberunden auf der Nordschleife

Die VLN nimmt am kommenden Wochenende ihre 41. Saison auf. Eine Woche vor dem Saisonstart testeten die Teams ihre Autos auf der Nordschleife. Wir haben die Bilder von den Einstellfahrten.
Neue Saison, gewohntes Wetter: Regen prägte die Test- und Einstellfahrten der VLN am vergangenen Samstag (18.3.2017) auf der Nürburgring-Nordschleife. Dabei hatten sich die Teams in der GT3-Klasse trockene Bedingungen gewünscht. Weil sie ihre Autos auf die neuen Slickreifen abstimmen müssen.
Weniger Aero, langsamere Reifen
Ab diesem Jahr dürfen sich auf den schnellsten Rennwagen keine Vignetten-Reifen mehr drehen. Statt der Entwicklungsreifen, sind nur noch herkömmliche Gummis, sogenannte Kundenreifen, erlaubt. Das soll die Autos in den Kurven verlangsamen. Besonders gefragt sind die Gummis von Michelin und Dunlop, die manche Teams parallel testeten. Bentley probierte sich bei den Test- und Einstellfahrten auf Yokohama. Die Abstimmungsarbeit fiel aber mehr oder weniger ins Wasser. Hauptsächlich schwammen die Autos während der acht Teststunden auf Intermediate- und Regenreifen über die Nordschleife. Da halten sich die Erkenntnisse in Grenzen. Echte Abstimmungsarbeit muss nun entweder am Freitag vor dem ersten VLN-Lauf oder im Training vorgenommen werden.
Mit einem ganz eigenen Reifenlieferant hat sich Dörr Motorsport zusammengespannt. Das Team fährt auf Gummis eines Herstellers aus Singapur (Giti Tire). In der Vergangenheit setzte Dörr bei seinen Autos auf McLaren. Nun auf den Lamborghini Huracán Super Trofeo. Ein großes Aufgebot schickt BMW in die Saison. Mit Schubert, Rowe und Schnitzer (vormals in der DTM) werden gleich sechs werksunterstützte Autos beim Saisonhighlight, dem 24h-Rennen, um die Langstreckenkrone kämpfen. Gemeldet sind die Autos in der GT3. Dagegen fährt Falken zweigleisig: einmal mit dem M6 GT3, einmal mit dem Porsche 911 GT3 R.
Neben den Reifen ist in dieser Saison auch die beschnittene Aerodynamik eine mitbestimmende Größe bei der Performance. Die Regelhüter haben besonders den Heckflügel ins Auge gefasst. Hier müssen die Topautos in der VLN abrüsten. Auch das Nachtanken über die Tankkanne ist abgeschafft. Stattdessen kommt ein Sicherheits-Klappenventil zum Einsatz.
Renault R.S.01 und TCR am Start
Besonders aufmerksam beobachteten Szene-Kenner am Wochenende den ersten Auftritt des Renault R.S.01. Der über 500 PS starke Flitzer fährt 2017 in der SPX-Klasse für Sondermodelle. Neu in diesem Jahr: Die beliebte Tourenwagenserie TCR ist mit einer eigenen Klasse vertreten. Bislang wurden elf Autos eingeschrieben – darunter der neue Audi RS3 LMS und der VW Golf GTI TCR.
Kurz vor dem Saisonstart meldete die VLN bislang 187 eingeschriebene Fahrzeuge für die Saison 2017. Das sind 32 mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2016. Neben den Special-Klassen und der TCR sind wie gewohnt fünf Cupklassen und die seriennahen und kostengünstigen Produktionswagen mit unterschiedlichen Motoren (mit oder ohne Turbo, unterschiedlicher Hubraum) vertreten.