Jahresbilanz E-Auto-Prämie
Der Umweltbonus zur E-Auto-Förderung wurde mit Ablauf des Jahres 2019 rund 165.000 Mal beantragt. Im Dezember gab es eine große Zahl neuer Anträge.
Deutschlands Autokäufer lassen sich Zeit mit dem Umstieg. Der 2016 gestartete und ursprünglich für drei Jahre aufgelegte Fördertopf ist mit Stand Ende Dezember 2019 noch knapp zur Hälfte ungenutzt. Für 300.000 förderfähige Elektro- und Plugin-Hybrid-Fahrzeuge war der Umweltbonus ausgelegt, nach den Zahlen des Bafa (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) wurden zum Jahresabschluss 2019 bislang insgesamt 164.579 Förderanträge gestellt.
Dabei stieg die Zahl der Anträge nach einem deutlichen Durchhänger im November zum Jahresende deutlich an. Der Dezember 2019 brachte dem Bafa den zweithöchsten Antrags-Eingang seit Start des Förderprogramms. Ein Grund für den deutlichen Anstieg dürfte das Auslaufen verschiedener attraktiver Leasing-Angebote einiger Hersteller – zum Beispiel für den E-Golf – sein. Die angekündigte Erhöhung des Umweltbonus – bis zu 6.000 Euro für reine BEV und bis zu 4.500 Euro für PHEV – ist hingegen nach wie vor in der Schwebe, laut Bafa hat die EU-Kommission nach wie vor keine Entscheidung zur Bonus-Erhöhung getroffen. Bis die Brüsseler Bürokratie ihren Segen erteilt, dürften viele Interessenten deshalb auch weiterhin mit dem Antrag auf den Umweltbonus abwarten, der sich ja auch nachträglich stellen lässt.
Zum Jahresabschluss 2019 lohnt ein Blick auf die Marken. und Typ-Verteilung bei den Anträgen. Nicht etwa Elektroauto-Pionier Tesla liegt hier in Führung, sondern im wesentlichen die Marken Renault und BMW. Der Renault Zoe, seit kurzem in einer umfangreich überarbeiteten Version auf dem Markt, hat sich als meistgefördertes E-Auto in Deutschland durchgesetzt.
Demgegenüber behauptet sich BMW als die Marke mit den insgesamt meisten geförderten Fahrzeugen. Dazu trägt neben dem anhaltenden Erfolg des BMW i3 auch die mit Nachdruck betriebene Modellpolitik der PHEV-Fahrzeuge bei. So stammt zwar der Plugin-Hybrid mit den meisten Förderanträgen von Mitsubishi (Outlander), doch mit insgesamt vier förderfähigen Modellreihen waren die Bayern bereits zum Jahresende recht gut aufgestellt.
Die meisten Anträge auf Förderung wurden bislang von Unternehmen gestellt (92.842). Privatpersonen beantragten 68.733 mal den Umweltbonus. Der Rest der Anträge verteilt sich auf kommunale Betriebe (1.150), Körperschaften (791), Vereine (763), Zweckverbände (182) und Stiftungen (118).
Wegen der Umstellung auf den WLTP-Verbrauchszyklus und der damit verbundenen geringeren theoretischen Reichweiten waren ab dem letzten Quartal 2018 diverse PHEV-Modelle aus der Förderfähigkeit gefallen. Um auf die Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge aufgenommen zu werden, dürfen nach der Förderrichtlinie von außen aufladbare Hybrid-Elektrofahrzeuge nicht mehr als 50 g CO2-Ausstoß pro Kilometer verursachen. Bis Ende August 2018 wurde der CO2-Ausstoß nach dem NEFZ-Prüfzyklus ermittelt. Aus diesem Grund gibt es bei einigen Fahrzeugmodellen Einschränkungen in der Förderfähigkeit.