Offizieller Ferrari-Händler soll Kunden geprellt haben
Gegen Mertel Italo Cars, einen offiziell lizenzierten Ferrari-Händler aus Nürnberg, ermittelt aktuell die Staatsanwaltschaft. Es gab bereits Durchsuchungen.
Mertel Italo Cars, ein offiziell lizenzierter Ferrari-Händler aus Nürnberg, sieht sich mit schweren Betrugsvorwürfen konfrontiert. "Wir ermitteln wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Insolvenzverschleppung", bestätigt Heike Klotzbücher, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, auf Anfrage. Demnach habe die Polizei Anfang der Woche Durchsuchungen bei dem Luxusautohändler in der fränkischen Großstadt durchgeführt.
Dutzende Autos, Schaden im dreistelligen Millionenbereich?
"Ermittelt wird gegen zwei Hauptverantwortliche", so die Sprecherin weiter. Ob Siegfried Mertel, als "General Manager" Chef des nach ihm benannten Autohauses, zu den Beschuldigten gehört, wollte sie nicht bestätigen. Mertel war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.
Der Vorwurf: Führungskräfte von Mertel Italo Cars sollen die teuren italienischen Sportwagen teils mehrfach verkauft haben. Wie die "Welt" berichtet, soll es dabei um dutzende Autos und eine Schadenssumme, die möglicherweise im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegt, gehen. Beides wollte die Staatsanwaltschaft nicht bestätigen. Die beiden Beschuldigten sollen sich dem Bericht zufolge ins arabische Ausland abgesetzt haben.
Das Firmengelände von Mertel Italo Cars soll seit der Untersuchung abgesperrt sein, laut Google Maps hat der Autohändler "vorübergehend geschlossen". Dennoch sollen besorgte Kundinnen und Kunden, die um ihr Geld und/oder ihre Autos fürchten, seit der Durchsuchung versucht haben, auf das Gelände am Nürnberger Röthensteig im Bezirk Nordwestliche Außenstadt zu gelangen. Ruft man aktuell die auf der Website des Autohauses angezeigte Telefonnummer an, behauptet eine männliche Stimme per Bandansage, dass "aufgrund eines Defekts an der Telefonanlage" keine Gespräche entgegengenommen werden können.
Langwierige Ermittlungen drohen
Mit schnellen Ermittlungserfolgen ist derzeit nicht zu rechnen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, in frühestens zwei Monaten erste konkrete Erkenntnisse veröffentlichen zu können. "Wie bei Betrugsfällen üblich müssen nun viele Seiten Papier gelesen werden", so die Sprecherin.
Hinweis: Im Video nach dem zweiten Absatz und in der Fotoshow über dem Artikel erfahren Sie, wie sich das neue Hybrid-Hypercar Ferrari F80 fährt.