Neuer Skoda Fabia: Besser als Wolfsburg erlaubt?
Eine Erfolgsgeschichte fährt in die nächste Runde. Kurz: Skoda Fabia 3.0. Die dritte Generation des knackigen Kleinwagens rollt am 15. November in die Showräume der Skoda-Händler, zu Preisen ab 11.790 Euro.
Der Fabia ist nach dem Octavia das meistverkaufte Automobil von Skoda. Der tschechische Autobauer, eine VW-Tochter, lieferte seit der Weltpremiere im Jahr 1999 fast 3,5 Millionen Fabia aus. Das neue Modell macht nun nicht nur von außen einen sportlicheren und eleganteren Eindruck, auch der Innenraum ist größer und ansehnlicher geworden.
Die Motoren, alle schadstoffarm nach Euro-6-Norm, vier Benziner (60, 75, 90, 110 PS) und zwei Diesel (90, 105 PS), sind nun effizienter und somit im Schnitt 17 Prozent sparsamer. Der niedrigere Verbrauch hängt auch mit der erfolgreichen Umsetzung der Leichtbauweise zusammen, die bei dem 1,1-Tonner insgesamt 65 Kilogramm einspart.
Für unsere ausführlichen Testfahrten rund um die portugiesische Hauptstadt Lissabon wählten wir den, wie alle Fabia frontgetriebenen, 1,2-Liter TSI-Benziner mit 90 PS zum Preis ab 13.740 Euro mit der aufpreispflichtigen Ambition-Ausstattungslinie, für den sich wohl auch die meisten deutschen Fabia-Kunden entscheiden werden.
Schon beim ersten Blickkontakt fällt die hochwertige Verarbeitung auf. Tadellose Sitze, das griffige Lenkrad und der ja geradezu schon edle Materialmix, mit beispielsweise schön glänzendem Klavierlack, begeistern. Das Handschaltgetriebe lässt sich herrlich hakelfrei durch die fünf Vorwärtsgänge zirkeln und der werksseitig angegebene Verbrauch von durchschnittlich 4,7 Litern Super wurde trotz des genossenen Turbo-Fahrspaßes nur leicht überboten. Bei gut 5,5 Litern lag unser ermittelter Wert. Mit an Bord waren auch Sicherheitstechnik, wie Notbremsassistent und Müdigkeitswarner sowie eine Berganfahrhilfe und das praktische Keyless-Go.
Der Fabia-Spritsparmeister kommt aber erst im nächsten Jahr. Der 980 Kilogramm leichte und aerodynamisch optimierte 1,4-Liter-Green Line-Selbstzünder leistet 75 PS und verlangt auf die Standard-Distanz von 100 Kilometern lediglich 3,1 Liter Diesel. Das entspricht einer CO2-Emission von 82 Gramm für jeden gefahrenen Kilometer.
17 sogenannte "Simply Clever"-Lösungen machen den Skoda Fabia vielleicht sogar etwas besser, als den Wolfsburger Konzern-Bruder VW Polo, der ja auch noch etwas teurer ist. Da ist zum einen das Kofferraumvolumen. Mit 330 Litern (1.150 Liter bei umgeklappter Rücksitzbank) Fassungsvermögen ist das ein Bestwert in der Klasse. Äußerst sinnvoll sind auch der Eiskratzer in der Tankklappe, der Multimediahalter im Cupholder vorne, ein extra Ablagefach für die Warnweste sowie ein Abfallbehälter in den Türen. Halbliter-Trinkflaschen passen auf beide Seiten der Türverkleidungen und zusätzlich bietet auch noch das Handschuhfach Platz für eine Einliterflasche. Verdursten wird im Fabia sicher niemand.
Vielleicht noch etwas verbesserungswürdig ist die neue Mirror-Link-Technologie, die die Funktionen des eigenen Smartphones eins zu eins auf das mittig platzierte Touchscreen-6,5-Zoll-TFT-Farbdisplay des Fabias bringt. Gerade bei der Navigation sind bei nicht optimalem Mobilfunkempfang doch immer wieder Aussetzer zu bemerken.
Unterm Strich ist der neue Skoda Fabia rundum gelungen, ja vielleicht sogar aus Wolfsburger Sicht zu gut geworden, denn im Kleinwagen-Segment kann der Fabia auch mit den großen Namen der Konkurrenz durchaus mitfahren.
Technische Daten: Fünfsitziger Kleinwagen mit fünf Türen. Länge: 3,99 Meter, Breite: 1,73 Meter, Höhe: 1,47 Meter, Radstand: 2,47 Meter, Ladevolumen: 330 bis 1.150 Liter, max. Zuladung: 530 Kilo, Wendekreis: 14,4 Meter.