Plug-in-Hybrid Förderung
Der schwedische Autobauer Volvo will künftig PHEV-Käufern den Ladestrom bezahlen. Das Angebot soll im Sommer 2020 eingeführt werden und gilt für ein Jahr.
Mit dem neuen Plug-in-Hybrid XC40 hat Volvo inzwischen in jeder Baureihe mindestens ein Modell mit externer Lademöglichkeit. Damit ist Volvo in guter Gesellschaft der Premiummarken, wo inzwischen rundum die neuen PHEV-Modelle wie Pilze aus dem Boden schießen. Um potentielle Kunde. vom nicht unbedingt preisgünstigen Umstieg auf einen Stecker-Volvo zu überzeugen – bereits der kleinste PHEV-Volvo XC40 Twin Engine verlangt nach einem Mindest-Invest von 49.000 Euro – lassen sich die Schweden einiges einfallen.
Eine der jüngst gestarteten Aktionen ist das „Wallbox-Leasing“. Gegen einen Aufpreis von 30 Euro auf die monatliche Leasingrate können Volvo Plug-in-Hybrid-Kunden sich eine Wallbox installieren lassen. Planung, Installationskosten und die Wallbox selbst übernimmt Volvo, sofern der Leasingvertrag über mindestens 36 Monate läuft. Und: Auch wenn der Kunde zum Leasing-Ende zu einer anderen Marke wechselt, kann er die installierte Wallbox (eine eichrechtskonforme „Home Advanced View“ des Anbieters NewMotion mit bis zu 22 kW Ladeleistung) behalten.
Volvo selbst beziffert den Wert des Wallbox-Leasings mit 2.500 Euro, der Anbieter NewMotion berechnet Kunde. aktuell 1.899 Euro alleine für die Ladestation.
Ab dem Sommer zahlt Volvo den Ladestrom
Den nächsten Schritt zur Käufer-Überzeugung will Volvo im Sommer 2020 machen. Derzeit entwickelt der Hersteller ein Angebot, mit dem PHEV-Kunden für die Dauer eines Jahres die Stromkosten für das Fahrzeug erstattet werden. Konkret: Egal wo und wie man lädt, werden die Kosten hierfür (nach einem gemittelten Strompreis, derzeit 30 Cent/kWh) am Ende des Jahres erstattet.
Laut Erklärung eines Volvo-Sprechers sollen Kunde. mit dieser Aktion dazu bewegt werden, ihren Plug-in-Hybriden möglichst häufig an eine Ladesäule anzustecken. Speziell im Dienstwagenbereich gibt es seit geraumer Zeit die Kritik, dass PHEV in erster Linie als Steuerpsarmodell genutzt, im Alltag aber so gut wie nie nachgeladen würden. Hiergegen will Volvo mit der Strompreisübernahme angehen.
Um diese Idee umzusetzen, ist neben rechtlichen Aspekten auch noch die Volvo-eigene App „Volvo on Call“ um eine entsprechende Funktion zu erweitern. Ganz gratis ist die geplante Aktion für die Kunde. jedoch nicht. Einerseits zahlen sie mit ihren Daten, denn sie erteilen Volvo die Erlaubnis, jeden einzelnen Ladevorgang samt Ort und Zeit personalisiert zu erfassen. Andererseits werden ausschließlich die von der Bordelektronik erfassten Lademengen berechnet und weitergemeldet. Die entstehenden Ladeverluste, die je nach Modell und Witterung bei bis zu 20 Prozent liegen können (10 Prozent sind im Jahresdurchschnitt realistisch) trägt ebenfalls der Kunde. Diese Kosten, die an öffentlichen Ladepunkten mitberechnet und auch bei der heimischen Wallbox über die Stromrechnung mitbezahlt werden, können von der Ladeelektronik des Fahrzeugs nicht erfasst werden.
Wie sich das Angebot für einzelne Kunde. auszahlt, müssen diese letztlich selbst berechnen. Elektrischer Verbrauch des jeweiligen Modells, das eigene Fahrprofil und die verfügbaren Lademöglichkeiten spielen hier natürlich eine entscheidende Rolle. Bei einem fiktiven Verbrauch von 20 kWh/100 km und ebenso fiktiven 8.000 rein elektrisch gefahrenen Kilometern könnte man beim derzeit geplanten Modell auf eine Kostenerstattung von 480 Euro setzen.