Lichtblick im Schwarzwald

Die Hesse-Stadt Calw im Nordschwarzwald hat ihr Angebot für Reisemobilisten verbessert: Unweit der Klosterruine Hirsau, direkt am Flüsschen Nagold, entstand ein gebührenfreier Stellplatz.
Es ist gar nicht so einfach, im engen Tal der Nagold eine freieFläche zu finden, diesich als Stellplatz für Reisemobile empfiehlt. "Das ist von der Topografie her echt schwer", weiß die Calwer Touristikerin Manuela Röskamm und ergänzt: "Wir sind wirklich lange umhergefahren, bis wir hier fündig wurden. Und jetzt sind wir froh, dass Calw sein Angebot für Reisemobilisten endlich ausweiten kann."
Mit Leidenschaft sagt sie das. Kein Wunder: Die Tourismus-Chefin der Fachwerkstadt im Naturpark Schwarzwald ist überzeugte Reisemobilistin und stolz auf ihr inzwischen drittes Mobil in sieben Jahren. Deshalb hat sie sich für einen weiteren Stellplatz in der Geburtsstadt des berühmten Dichters und Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse starkgemacht.
Der Stellplatz am Flößerwasen, in diesem Sommer eingeweiht, ist – nach jenem am Alten Bahnhof – das zweite reisemobilspezifische Angebot der 24 000 Einwohner zählenden Kreisstadt. Er liegt im Ortsteil Hirsau, der dank seiner ehemaligen Klosteranlage weit über Baden-Württemberg hinaus bekannt und eine der Attraktionen der Region ist. Seine im 11. Jahrhundert geweihte Basilika zählte einst zu den größten romanischen Kirchen im Land.
Obwohl die Benediktiner-Abtei und das später erbaute Jagdschloss 1692 ausbrannten, danach verfielen und quasi als Steinbruch dienten, sind dennoch mehrere markante Zeitzeugen verblieben: die Fassade des Schlosses, der Tor- und der sechs Geschosse hohe Eulenturm, der Kreuzgang und die spätgotische Marienkapelle. Das alles hat seinen ganz besonderen, romantischen Zauber.
Vom Stellplatz aus, der sechs Mobilen Platz bietet, ist die Anlage in rund einem Kilometer zu Fuß erreicht. Zudem führt der Nagold-Radweg vorbei. Von hier aus geht es südwärts zum Nagold-Ursprung oberhalb von Seewald oder nördlich in die Goldstadt Pforzheim, wo der Fluss in die Enz mündet. Der schöne historische Stadtkern von Calw ist rund drei Kilometer entfernt.
Der einstige Pkw-Parkplatz, direkt unterhalb der nachts weniger befahrenen Bundesstraße 463 gelegen, ist gebührenfrei, geschottert und mit allem ausgestattet, was Reisemobilisten brauchen: Strom, Frischwasser, einer Station zur Entleerung der Kassettentoilette, einem Bodeneinlass, Papierkorb und einer Infotafel, die auch eine Box für touristische Flyer birgt. Gastronomie gibt es in unmittelbarer Nähe, ebenso einen ÖPNV-Anschluss.Somit empfiehlt sich der Standort auch ideal für lohnende Touren in die nahe Umgebung – mit dem Mobil, dem Bus, dem Rad oder auch einfach zu Fuß.
Während der Eröffnung des Platzes outet sich Florian Kling, der junge Oberbürgermeister der Stadt, als Reisemobil-Fan. "Calw und die Zielgruppe der Reisemobilisten passen ideal zu-einander. Jetzt gilt es, diese Tourismusform nachhaltig zu etablieren. Wir arbeiten daran." Was im engen Tal der Nagold nicht ganz so einfach wird ...
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