Chrysler Voyager 2.5 TD
Nageln mit Köpfchen: Wen rauhe Umgangstöne nicht abschrecken,
wird am sparsamen Chrysler Voyager 2.5 TD viel Freude haben.
Das Geschäft mit den Minivans läuft bei Chrysler wie geschmiert. Der Voyager ist in Deutschland mit rund 16 Prozent Verkaufsanteil aktueller Marktführer in diesem wachsenden Segment, hat den lange Zeit führenden Renault Espace von der Spitze verdrängt. Chrysler Deutschland wäre noch glücklicher, wenn sich nicht so viele Parallelimporte darunter befänden. Doch durch die mehrmonatige Frist zwischen dem Serienanlauf in den USA und dem Start der Europa- Produktion im österreichischen Graz entstand ein Vakuum, das freie Anbieter mit preisgünstigen Offerten für ungeduldige Voyager-Fans füllten.
Bei der Turbodiesel-Version, die fast die Hälfte des Voyager-Verkaufs ausmacht, hat Chrysler keine Grau-Importe zu fürchten. Denn in den USA wird diese für den dortigen Markt uninteressante Variante erst gar nicht gebaut. Für Europa wird sie um so interessanter, je größer die Differenz im Literpreis zwischen Super und Diesel ist. In Deutschland beträgt sie mehr als 40 Pfennig, und rechnet man dann den Verbrauchsvorteil von zweieinhalb Litern pro 100 Kilometer gegenüber dem 2,4 Liter-Vierzylinder (150 PS) oder von dreieinhalb Litern im Vergleich zum 3,3 Liter-V6 (158 PS) hinzu, macht sich der Mehrpreis für den Diesel nach 40 000 bis 50 000 Kilometern bezahlt.
Doch bevor sich das Dieselfahren in klingender Münze auszahlt, klingelt es erst einmal in den Ohren. Denn der von der italienischen Firma VM gelieferte Turbodiesel nagelt und schüttelt nach jedem Kaltstart, dass die Wände wackeln. Aber bereits nach wenigen Kilometern weicht das harte Nageln einem sonoren Brummen, mit dem man auch auf Langstrecken leben kann. Die Fahrleistungen – von null auf 100 km/h in 14,7 Sekunden und 166 km/h Höchstgeschwindigkeit – sind absolut zwar nicht berauschend, aber der durchzugsstarke Diesel lässt mit der Wucht von maximal 262 Nm, die bereits bei 1800 Touren zur Verfügung stehen, den 1869 Kilogramm schweren Chrysler-Van in keiner Phase untermotorisiert wirken.
Reisetauglich auch die Reichweite von über 700 Kilometern, das großzügige Raumangebot sowie der gute Federungskomfort. Weitere Pluspunkte: die limousinenhafte Handlichkeit, die gute Zugänglichkeit durch zwei Schiebetüren, die umfangreiche Ausstattung und die gute Verarbeitung. Absolut unzureichend sind aber die schlecht dosierbaren und extrem schwachen Bremsen, die schon kalt nicht mehr als 7,4 m/s2 Verzögerung bringen und warm auf 6,5 m/s2 absacken.