Doppeltest Seat Cordoba 1.6i gegen VW Polo 75 Classic

Sie haben mit ihren voluminösen Stufenhecks praktisch die gleichen Abmessungen und die gleiche Technik, hören aber auf verschiedene Namen. Ein Vergleich unter Brüdern, denn der neue Polo Classic ist nichts anderes als ein modifizierter Cordoba.
Polo Classic – da werden alte Erinnerungen an den VW Derby wach, die Stufenheck- Version des ersten, noch auf dem Audi 50 basierenden Polo. Das wenig erfolgreiche Siebziger-Jahre-Automobil sollte lange keinen direkten Nachfolger bekommen. Wenn man so will, ist auch der aktuelle Polo Classic keine Stufenheck- Variante des Basis-Polo, sondern ein ganz eigenständiges Automobil. Ein Seat nämlich. Bei VW verschweigt man den mit dem spanischen Cordoba vollzogenen Rollentausch nicht. Aber man ist auch nicht böse, wenn der berühmte Mann von der Straße von all dem, nämlich der Zugehörigkeit von Seat zum VW-Konzern, dem Produktionsstandort Pamplona und der zwar nicht haarkleinen, aber groben Identität beider Modelle, nichts weiß.
Tatsächlich haben die VW-Retuschen an der Cordoba-Karosse ausgereicht, um den zunächst nicht unwichtigen Eindruck zu erwecken, dieses Auto sei ein richtiger Volkswagen. Der andere, dem der zweite seine Existenz verdankt, ist auf alle Fälle ein richtiger Seat. Und richtiger Seat heißt auch, wie jüngst die Begegnung mit dem Ibiza bestätigte, eine so solide Grundanmutung der Karosserie, dass sich auch die qualitätsbewussten VW-Leute ihrer nicht zu schämen brauchen. Die Türen fallen satt in die Schlösser, und sowohl Polo als auch Cordoba verfügen an dieser Stelle über praktische und sichere Öffner. Doch deswegen werden sie wohl beide nicht gekauft. Das wichtigere Karosserie-Detail steckt im Heck von Polo Classic und Seat Cordoba. Tatsächlich sind die verfügbaren Kofferraumvolumina von stattlicher Art; dass es sich in beiden Fällen um ein Angebot von 455 Litern handelt, wundert in Anbetracht der Gleichartigkeit schon nicht mehr.