Fiat Coupé 2.0 16 V, Mazda MX-6 2.0i 16 V, Opel Calibra 2.0i, Toyota Celica 1.8

Nichts als Spaß wollen die vier Coupés vermitteln, die in der Preisklasse um 40.000 Mark mit sportlich gestylten Karosserien glänzen. Der Vergleich mit den etablierten Konkurrenten Mazda MX-6 und Opel Calibra klärt, was die beiden Neulinge Fiat Coupé und Toyota Celica sonst noch zu bieten haben.
Wo Spaß und Lebensfreude aufzukommen drohen, ist die Vergnügungssteuer nicht weit. Erfinderisch wie Theo Waigel zeigt sich auch die Automobilindustrie, wenn es darum geht, Emotionen in bare Münze zu verwandeln. Denn während der Kunde bei Konfektionsware auf jede Mark schaut, verspricht das Bedürfnis nach Individualität größeren Spielraum bei der Kalkulation. 5000 Mark mehr als für die technisch identische 626-Limousine verlangt beispielsweise Mazda für das modische Kleid des MX-6, und Opel läßt sich die attraktiv gestylte Karosserie des Calibra sogar 6355 Mark teurer bezahlen als einen gleichstarken, aber ungleich geräumigeren Vectra.
Ähnliche Aufpreise sind bei den jüngsten Konkurrenten Fiat Coupé und Toyota Celica einzuplanen, die auch sonst auf den Spuren ihrer Rivalen wandeln: Großserientechnik aus der Mittelklasse, flott eingekleidet im eigenständigen Coupé-Gewand. Mit herausragendem Temperament können die sportlichen 2+2-Sitzer um 40 000 Mark also nicht dienen, wohl jedoch mit stilistischer Raffinesse. Davon hat der Fiat zweifellos am meisten zu bieten. Aus jeder Perspektive wirkt er unverwechselbar und markant, während die Mitbewerber zwar gefällig, aber keineswegs sonderlich individuell auftreten. Gerade in der Anmutung des Innenraums unterscheiden sie sich kaum von braven Alltagsautos, während hier der Fiat mit einer Melange aus futuristischen und nostalgischen Elementen glänzt. Jenseits aller Geschmacksfragen haben seine ungewöhnlichen Proportionen auch praktische Vorteile.
Das Plus in der Höhe (3,5 bis fünf Zentimeter) schafft in Verbindung mit einer üppigen Innenbreite (1,54 Meter vorn) viel Bewegungsfreiheit für die Vornsitzenden. Zwei Erwachsene fühlen sich auch in den anderen gut untergebracht, wobei der Toyota mit seiner flachen Sitzposition Sportwagen-Nähe suggeriert. Spätestens auf den Rücksitzen bestätigt sich dieser Eindruck, denn sie sind höchstens Kindern zumutbar. Der geringste Radstand und ein stark eingezogener Dachpavillon fordern hier ihren Tribut. Nur unwesentlich großzügiger geht es im Fond des Mazda zu, dessen üppige Länge vornehmlich dem Kofferraumvolumen zugute kommt.