Ford Explorer, Jeep Grand Cherokee, Mitsubishi Pajero 3500 V6 24 V, Toyota Landcruiser V6
Man erkennt die neue Generation der starken Geländewagen am samtig laufenden Sechszylinder mit rund 200 PS Leistung und am geschmeidigen Kraftfluß. Beim Allradantrieb ist die Lösung mit permanenter Kraftverteilung auf alle viere auf dem Vormarsch.
Nichts ist wirklich zierlich an einem Auto mit zwei Tonnen Leergewicht, vier Liter Hubraum und massivem Allradantrieb. Die solide Bauart der Geländewagen, die auch für Fahrten abseits asphaltierter Straßen gerüstet sind, zieht sich bis in die stabile Machart von Armlehnen, schweren Türen und Heckklappen, die wie kleine Schloßtore wirken. Dabei leisten sich nur noch drei der vier Testkandidaten aus Japan und Amerika einen separaten Kastenrahmen unter der Karosserie. Im Ford Explorer, Mitsubishi Pajero und Toyota Landcruiser könnte man, wie zu Zeiten der luftigen Beach Buggies, mit Fahrwerk und Antrieb allein durch die Lande fahren und die Karosserie zu
VERGLEICHSTEST
Geländewagen Hause lassen, wenn man denn unbedingt wollte.
Einzig der Jeep Grand Cherokee trennt sich von dieser Machart. Er verfügt nur über einen leichten Stützrahmen, der mit der Karosserie verschweißt ist. Dafür strafen leise Knarrgeräusche der Karosserie den Ansatz zum Leichtbau, der dem Jeep immerhin 300 Kilogramm weniger Gewicht beschert als dem Mitsubishi Pajero, mit 2131 Kilogramm der schwerste Kandidat in diesem Vergleich. Dennoch ist der Jeep weit entfernt davon, ein klappriges Auto zu sein. Er wirkt nur etwas weniger unverwüstlich als die beiden Konkurrenten aus Japan, denen auch ein harter Einsatz im Gelände nur dann Karosserie.eräusche entlocken kann, wenn die Bodengruppe knirschend auf Grund läuft. Deutlich größere Nachteile hat der Jeep dadurch, daß seine um 20 Zentimeter kürzere Karosserie eben nicht so geräumig ist wie die der Konkurrenten. Außerdem sind 528 Kilogramm Zuladung für Geländewagen dieser Größe, die gerne als Edel-Transporter für Familie und Gewerbe eingesetzt werden, einfach zu knapp bemessen. Der Toyota darf mit 760 Kilogramm deutlich schwerer beladen werden und bietet als Fünfsitzer das größte Quadermaß im Kofferraum (837 Liter).
Bei umgelegten Rücksitzen übertreffen ihn die Raumtransporter von Mitsubishi (1480 Liter) und Ford (1584 Liter) deutlich. Die Stunde des kompakteren Jeep schlägt beim Fahrkomfort und bei den Fahreigenschaften, wenn der luxuriös ausgestattete Grand Cherokee mit gutem Handling und permanentem Allradantrieb fast vergessen läßt, daß sein Fahrwerk aus zwei schweren Starrachsen besteht. Diese Bauart, die samt Rädern pro Achse rund 100 Kilogramm ungefederte Masse bedeutet, wirkt bei nicht ganz sorgfältiger Abstimmung der Federung und Dämpfung leicht trampelig und ungeschlacht. Doch im großen Jeep ist die Abstimmung so gut gelungen, daß im direkten Vergleich zum Federungskünstler im Testquartett, dem Mitsubishi Pajero, kaum Unterschiede an den Tag trete Dagegen ist dem Ford Explorer deutlich anzumerken, daß seine hintere Starrachse in Blattfedern aufgehängt ist, die in ihrer Bockigkeit eben noch Federelemente von gestern sind. Daran vermag auch der automatische Niveaulift an der Hinterachse nichts zu ändern.