Kia Sportage 2.0, Mitsubishi Pajero Pinin 1.8, Suzuki Grand Vitara 2.0
Für die Fahrt zwischen Disco und Kiesgrube sind Kia Sportage und Suzuki Grand Vitara eine spritzige Sache. Mit frischem Design und aufwendiger Technik mischt sich nun der Mitsubishi Pajero Pinin unters Volk.
Namen sind Schall und Rauch, sagt man, und deshalb erübrigt sich jeder Definitionsversuch, ob es sich hier um Geländewagen, Offroader oder schlichte Funcars handelt. Auch eine Betrachtung über den Sinn von Autos, die weniger Platz, Komfort und Temperament als etwa gleich teure Mittelklassewagen bieten, aber schwerer sind und mehr Benzin verbrauchen – geschenkt. Tatsache ist, dass es eine Marktnische für kompakte Allradautos gibt, die wie Geländewagen aussehen, aber Schotter höchstens auf den Zufahrtswegen zum Baggersee unter die Räder nehmen und ihre Gipfelstürmer-Qualitäten allenfalls beim Aufstieg in die nächste Parkhausebene unter Beweis stellen. Besonders die kleinen Vertreter der Zunft zeigen, dass es den oft weiblichen und jugendlichen Kunden mehr um Spaß als um extreme Kletterkünste geht, weshalb ein Faltverdeck vielfach höher im Kurs steht als komplizierte Allradtechnik. Den Sinneswandel verkörpert am besten der Toyota RAV4, der 1994 mit Einzelradaufhängung rundum, selbsttragender Karosserie sowie Handling und Fahreigenschaften eines Personenwagens vom klassischen Geländewagen-Konzept Abschied nahm. Abseits befestigter Straßen kommt er jedoch schnell an seine Grenzen, denn ohne Reduktionsgetriebe bewältigt er kaum mehr als schlechte Feldwege. Auf dieses Merkmal mochten die jüngeren Konkurrenten indes nicht verzichten. Es findet sich sowohl beim 1998 eingeführten Suzuki Grand Vitara wie beim Kia Sportage, den es seit Jahresbeginn auch als kürzeren Zweitürer mit serienmäßigem Faltdach gibt, und beim kleinen, knuffigen Pinin, den Mitsubishi Ende 1999 dem großen Pajero zur Seite stellte. In dieser Runde ist er nach Länge und Breite ein Zwerg, aber nach Höhe und Preis ein Riese. Die Mindestforderung von 36 900 Mark rechtfertigt er mit dem gefälligen Design seiner bei Pininfarina in Italien gebauten Karosserie und aufwendiger Allradtechnik, die gleichermaßen gute Voraussetzungen für Straßen- und Geländeeinsätze bietet. Seine Kraftübertragung lässt sich in vier Stufen den unterschiedlichsten Bedürfnissen anpassen. Im Normalfall wird die Motorleistung an die Hinterräder geleitet, bis ein Griff zum zweiten Schalthebel – bis 100 km/h auch während der Fahrt – die Viscokupplung aktiviert und die Kraft perma-nent, aber je nach Schlupf variabel auf die Räder verteilt. In schwierigem Terrain helfen starrer Durchtrieb und eine zusätzliche Geländeuntersetzung. Obwohl sie nur um den Faktor 1,55 reduziert, erklimmt der Pinin damit selbst auf Straßenreifen beängstigende Steilhänge.