Mazda Premacy 1.9 16 V, Opel Zafira 1.8 16 V, Renault Scénic 1.6 16 V
Wieder Nachwuchs im Segment der vielgefragten Kompaktvans: Neben dem Opel Zafira und dem frisch überarbeiteten Renault Scénic steht mit dem neuen Mazda Premacy ab sofort noch ein weiterer Kandidat zur Wahl.
Bei manchen Entscheidungen reden Kinder mit, bevor sie richtig sprechen können. Es bedarf schließlich keiner großen Worte, um ihre Bedürfnisse beim Autokauf zu formulieren: Der Nachwuchs wünscht sich viel Platz, eine erhöhte Sitzposition und großzügig dimensionierte Fensterflächen. Die große weite Welt will ja entdeckt werden.
Die Suche nach dem geeigneten Auto ist trotzdem nicht kinderleicht, denn das Angebot im familienfreundlichen Segment der Kompaktvans steigt – trotz sinkender Geburtenquote. Kinderreiche Familien werden immer seltener, und deshalb verzichten Hersteller wie Mazda und Renault wohl auch auf einen Ausbau des Sitzplatzangebots. Sie bleiben bei ihren Modellen – dem neuen Premacy und dem erstmals überarbeiteten Scénic – beim klassischen Fünfsitzer-Konzept. Nur bei Opel ist man bislang zu der Erkenntnis gekommen, dass bisweilen noch mehr Personen mitreisen möchten. Auf der Basis des Astra finden sich im Zafira drei Sitzreihen mit Platz für maximal sieben Passagiere. Zu einer guten Kinderstube im Van-Segment zählt jedoch nicht allein die Anzahl der Sitze. Viel wichtiger erscheinen die Variationsmöglichkeiten des Gestühls.
Der Mazda Premacy, der nahezu die Abmessungen des 323 und das Fahrwerk des 626 Kombi mitbringt, bietet hier Hausmannskost. Im Fond kommen durchweg Einzelsitze zum Einsatz, die sich mühelos vorklappen oder bei Bedarf ganz ausbauen lassen. Wenn hinten nur zwei Passagiere mitreisen, kann der mittlere Sitz entfernt werden, und die beiden äußeren lassen sich zugunsten einer besseren Schulterfreiheit nach innen versetzen. Die vorklappbare Beifahrerlehne erleichtert den Transport langer Gegenstände, für die im Kofferraum bei voller Bestuhlung wenig Platz ist: Bei der 114-PS-Version mit vollwertigem Reserverad bleiben hier nur 370 Liter Volumen. Der facegeliftete Renault, der mit seinem Debüt vor drei Jahren den Kompaktvan-Boom ausgelöst hat, ist dem Mazda in einigen Kriterien überlegen.
Das Gepäckabteil fasst 410 Liter, die Fond-Sitze lassen sich auch in Längsrichtung verstellen, und die Heckscheibe kann separat geöffnet werden (ab RTAusstattung). Ein weiterer Vorteil: 19 zum Teil geräumige Ablagefächer für die vielen Kleinigkeiten, die Kinder an Bord eines Vans benötigen. Gegenüber dem Premacy fehlt es ihm nur an der umlegbaren Beifahrer- Sitzlehne. Im Vergleich zum Zafira tun sich dagegen noch viel mehr Lücken auf. Dem Opel, Ältester in diesem Trio, gebührt immer noch die Rolle des Variabilitäts- Trendsetters, obwohl er erst seit einem halben Jahr auf dem Markt ist. Hier ist Schluss mit dem umständlichen Ein- und Ausbauen der Sitze und der sich daran anschließenden Frage: Wohin damit? Die hinteren Fauteuils werden in den Wagenboden versenkt, die vorderen platzsparend zusammengeklappt und vorgeschoben. Keine Frage: Opel ist damit richtungweisend.