Mit 1.155 PS rekordverdächtig auf dem F1-Kurs
Tracktest mit V12-Saugmotor, Hinterradantrieb, Formel-1-Aero und insgesamt 1.155 System-PS. Krass, dass so ein Auto eine Straßenzulassung erhält und krass, dass wir ganz nebenbei den Streckenrekord auf dem F1-GP-Circuit in Bahrain geknackt haben – nicht offiziell mit Notar, aber mit Lap-Timer und Video.
Wie kann dieses Fahrzeug bitte eine Straßenzulassung erhalten? Der Gedanke lässt sich beim Blick auf den Aston Martin Valkyrie nur schwer beiseite wischen und doch ist es Fakt: Das 6,5-Liter-V12-Hypercar mit 1.155 System-PS ist der stärkste Seriensportwagen mit Straßenzulassung, den es jemals gab. Dieser Umstand ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass so ein Auto auf die Rennstrecke gehört. Denn nur dort kann der Brite seine Talente voll ausspielen. Wo sonst könnte man die brachiale Zwischenbeschleunigung von 150 auf 250 km/h in nur 4,9 Sekunden (!) adäquat genießen?
F1-Track Bahrain, am Steuer sport auto-Testredakteur Christian Gebhardt. "Dieser P2-Hybrid ist das leistungsstärkste Fahrzeug mit der höchsten Drehzahl (Begrenzer bei 11.000/min), das ich bisher fahren durfte", stellt er ehrfürchtig fest, bevor es, einigermaßen akrobatisch, ins Cockpit des exklusiven Hypercars geht. Auch in puncto Zustieg ist der Valkyrie mehr Boxengasse als Straßenkreuzung.
Tracktools bitte hinten anstellen
Draußen auf der Strecke geht es ans Eingemachte. Auch wenn es der Strecke in Bahrain an Highspeed-Kurven fehlt, in denen der Valkyrie seine überlegene Aerodynamik ausspielen könnte, wird der Tracktest zum Geschwindigkeits-Feuerwerk. Dessen Höhepunkt bildet die Tatsache, dass Kollege Gebhardt ganz nebenbei den Streckenrekord für straßenzugelassene Sportwagen geknackt hat. Ohne großes Tam-Tam mit Reifen-Heizdecken, aber freilich auch ohne Notar. Trotzdem: Mit 2:01:00 Minuten auf dem Redaktions-GPS-Tracker unterbietet das Valkyrie den bisherigen Rekordhalter (McLaren 688 HS) um stattliche elf Sekunden. Selbst einem dezidierten Tracktool wie dem Senna GTR nimmt der Aston gute vier Sekunden ab.
Das Fazit ist klar: Mehr geht nicht. Mehr Rennsport bietet kein Auto mit Kennzeichen. Mehr Drama kein Antrieb. Mehr Aero-Raffinesse kein Sportwagen. Wie sich das auf der Strecke anfühlt und welche Technik-Details zum Erfolg führen, lesen Sie in der kommenden Ausgabe von sport auto, ab 10.03.23 am Kiosk und im Handel. Zur Einstimmung empfehlen wir das Video zum Tracktest oben im Artikel – und ja, da ist auch die Onboard-Aufnahme der Rekordfahrt mit dabei.