Aufgemotzte Mercedes SLS AMG
Der Mercedes-AMG GT hat den SLS AMG in den Ruhestand geschickt. Die Tuner vergessen den einstigen Supersportwagen aber nicht. Inden Design widmet sich dem Standard-Coupé und strickt daraus ein Black Series Modell mit 635 PS.
Der Mercedes SLS AMG befindet sich in Rente. Gerade einmal fünf Jahre hatte der Premiumhersteller seinen Sportwagen ins Rennen um die Gunst der Kunden geschickt. 2009 erblickte der Sportler mit der langen Schnauze erstmals das Licht der Welt, sechs Monate später folgte die Markteinführung. Nach und nach schob Mercedes weitere Varianten des SLS an: AMG Roadster, AMG GT, AMG Electric Drive und AMG Coupé Black Series. Dazu gab es ein GT3-Modell für den Rennsport. Mit einer Final Edition ging es noch einmal auf Kundenjagd, dann schickte Mercedes den SLS zum Auslaufen. Gemessen an Autojahren hatte der Mercedes SLS AMG ein kurzes Leben.
Mercedes SLS AMG vielfach veredelt
Lange genug aber, damit sich zahlreiche Tuner an dem Renner mit dem 6,2-Liter-Hochdrehzahl-V8 austoben konnten. Die Liste ist lang: Sie reicht von Brabus über Mansory, Kicherer, AK Car Design, Väth, Senner Tuning, SGA Aerodynamics sowie Domanig bis hin zu Hamann, MKB, Kuba Tech, Mec Design, FAB-Design und Inden Design.
In der Basisausführung liefert das Triebwerk des SLS 571 PS und ein maximales Drehmoment von 650 Nm. Im SLS AMG Black Series sind es schon 60 Pferdchen mehr. Doch so manchem Tuner ist das immer noch nicht genug. So beispielweise Domanig. Durch einen Kompressor-Umbau, der in Zusammenarbeit mit Imsa durchgeführt wird, pumpt der Veredler die V8-Muskeln auf bis zu 800 PS auf.
Die Tuner konzentrierten sich bei den Mercedes SLS AMG-Modellen aber nicht nur auf verstärkte Potenz und mehr Höchstgeschwindigkeit, auch an der Optik des Flügeltürers wurde über die Jahre hinweg gearbeitet.
Inden Design mit großem Umbau./strong>
Beispiele gefällig? Bitte sehr! Ein auffälliger Mercedes SLS-Sportler ist der Cormeum von Mansory. Merkmal des Cormeum ist sein Karosseriekleid aus Carbon, durch das der SLS 90 kg verliert. Eine ausgefallene Farbgebung verpasste FAB-Design seinem 615 PS starkem SLS, der ein lila Kleid trägt. Tuner Hamann lässt seinen „Hawk“ genannten SLS AMG in der Lackierung Everose-Gold erstrahlen. Freunde des Retro-Looks kommen ebenfalls nicht zu kurz: Hier wäre der SLS Panamericana von Gullwing America zu nennen.
Auch drei Jahre nach Produktionsende ist der einstige AMG-Held nicht in Vergessenheit geraten. Inden Design schnappte sich ein Standard-Coupé und plusterte es mit Original-Karosserieteilen wie Frontspoiler, Heckflügel und Motorhaube für rund 70.000 Euro zu einem Black Series Modell auf. Inklusive Leistungssteigerung durch Chiptuning von 571 auf 635 PS.
Alle Carbon.eile, Gitter, Innenradkästen und selbst die Nieten in der Stoßstange stammen vom Hersteller. Nur die hinteren Seitenwände fertigte Inden Design selbst aus Carbon. Besitzer Joe Inden strippte den SLS bis zum Gestell, demontierte auch die Flügeltüren und die Kofferraumklappe, um selbst die jeweilige Falz in Obsidianschwarz lackieren zu können. „Ich will nicht, dass man Kanten erkennt. Alles soll sauber verarbeitet sein. Die Spaltmaße müssen passen. Es soll ja nicht nach einer Bastelbude aussehen. Sondern so, als wäre das Auto nie ein anderes gewesen. Wichtig war mir auch, dass die Teile original von Mercedes-AMG stammen. Sonst ist der Umbau wertlos“, sagt Inden.
Unterboden, Schubstreben, Zugstreben, Querlenker, Stabilisator, Koppelstangen und Federbeine grundsanierte und eisstrahlte der Tuner, verbaute KW-Gewindefedern und eine Auspuffanlage aus Edelstahl mit Klappensteuerung. Mercedes-Stern, Tankdeckel und die Endrohre lackiert Inden in Seidenmattschwarz. Vollständig zusammengesetzt erstrahlt das Coupé tatsächlich wie die Black Series Variante. Ein Motorraum aus Carbon, BBS FI Felgen in 10x20 Zoll an der Vorderachse und 12,5x21 Zoll an der Hinterachse vervollständigen den Umbau.
In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen eine Auswahl an getunten Mercedes SLS AMG.