Wo die wilden Luxus-Womos wohnen...

Für alle, die das Thema Inflation nicht juckt: promobil zeigt die dicksten Camping-Dinger des Caravan Salon Düsseldorf – Luxusmobile vom Feinsten. Das teuerste kostet 1,75 Millionen Euro.
Viele Menschen überlegen in diesen Tagen, wo sie noch sparen können – an Gas, an Geld, an Kosten für Dinge, die man vielleicht doch nicht braucht.
Die Gegenbewegung dazu steht in Halle 5 der Messe Düsseldorf. Auf dem Caravan Salon 2022 zeigen die Premium-Hersteller ohne Scham und Schulterzucken ihre luxuriösesten Fahrzeuge, für die man mehrere hunderttausend Euro hinblättern darf.
Luxusmobile mit Garage und vielen PS
Pah, denkt sich da der eine oder die andere – so ein Fahrzeug ist doch total unpraktisch. Viel zu groß, viel zu sperrig, da kommt man ja überhaupt nicht durch enge Straßen und an verborgen-schöne Stellen an den Urlaubsorten.
Dafür gibt's eine einfache Lösung: Die Luxusliner nehmen einfach einen Pkw mit in der Garage. Oder haben, wie bei RJH sogar eine ganze Motorrad-Werkstatt dabei. Das einzige Problem dabei: Man benötigt einen Lkw-Führerschein für die großen Camper über 7,5 Tonnen.
Dafür bringen die meisten Luxusliner richtig viel PS mit – schließlich basieren sie auf Mercedes Actros, Iveco- oder MAN-Lkw. Die haben von Haus aus viel Kraft unter der Motorhaube.
Apropos Kraft: Einige der richtig teuren Campingfahrzeuge sind Expeditionsfahrzeuge, die sich sowohl auf der Messe Düsseldorf wie auch zuvor schon auf der Messe Abenteuer&Allrad 2022 präsentieren. Diese haben einen Allradantrieb, Luftfedern, Differenzialsperren und alles Nötige dabei, um über Stock und Stein zu fahren.
Was sind die Luxus-Trends bei den Campingfahrzeugen 2022?
Eine Sache, die auf der Tour durch die Mobile auffällt, sind neben Slide-outs und Wall-Outs auch Pop-Up-Dächer, um Stehhöhe für Schlafzimmer zu schaffen, unter denen sich eine Pkw-Garage befindet, wie beispielsweise im Liner von STX.
Andere Fahrzeuge erzeugen Stehhöhe, indem das komplette Schlafzimmer im Heck je nach Beladungszustand der Garage hoch- oder heruntergefahren werden kann, wie bei der jungen Luxusmarke Dembell.
Ein weiterer Trend ist definitiv das Feature Weinkühlschrank. Nach Spülmaschinen, Waschmaschinen, Glasvitrinen und Rain-Shower-Duschen ist der Weinkühler ein Ausstattungs-Teil, das immer häufiger dazu bestellbar ist. Klar, man möchte im Million-Dollar-Camper natürlich den Schampus auch in der perfekten Trinktemperatur genießen.
Volkner, die traditionell immer die krassesten Sportwagen an Bord ihrer Luxusliner haben, schießt in diesem Jahr nochmals den Vogel ab. Im neuesten Performance S führt eine Leiter im Badezimmer hoch aufs Dach – wo eine Dachterrasse auf die Besatzung wartet. An Umwelt und Autarkie hat Volkner auch gedacht: Die wegklappbaren Seitenwände der Terrasse bestehen aus Solarpanels. Schlappe 1,6 Millionen Euro muss man für den Performance S berappen. Damit ist er allerdings nicht das teuerste Ausstellungsfahrzeug auf dem Caravan Salon. Welches das ist, sehen Sie in der Bildergalerie oben.
Auch beim niederländischen Ausbauer Range Leader gibt's eine Terrasse. Hier klappt die komplette Seitenwand auf der Beifahrerseite aus, um eine große Terrasse mit Safari-Feeling freizugeben. Nur fehlt leider (noch?) das Fliegengitter.
Hat Luxus Zukunft?
Aufs Premium-Segment setzen ist für Wohnmobil-Firmen vielleicht keine schlechte Idee in diesen Tagen. Diejenigen, die sich sowieso nicht groß ums Geld sorgen, haben immer noch einen Euro in der Tasche locker für ein Campingfahrzeug. Dazu gehören seit jeher Marken wie Niesmann + Bischoff, die schon vor der Messe den neuen Flair Luxusintegrierten präsentierte.
An eine etwas betuchtere Zielgruppe scheint in diesem Jahr auch Traditions-Hersteller Hymer gedacht zu haben. Die größte Neuheit der Massenmarke, der spektakuläre Hymer Venture S mit Luftkammer-Aufstelldach, kostet im Grundpreis 225.000 Euro.