Vanlife-Aussteiger mit Katze und Campingbus
Als Richard East keine Erfüllung mehr in seinem IT-Job fand, kündigte er, baute einen Campingbus aus und verkaufte all sein Hab und Gut – bis auf Katze Willow.
2014, nach zehn Jahren Karriere als IT-Spezialist, beschloss Richard East, sein Leben komplett zu ändern und eine Auszeit zu nehmen. Dafür baute er sich seinen eigenen Campingbus aus und verkaufte all seine Habseligkeiten. Alles was er noch besitzen wollte, sollte in seinen Bus passen. Nur eines bereitete ihm Kopfzerbrechen: Seine kleine schwarze Katze namens Willow.
Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen in seinem Leben, wollte er seine Katze nicht zurücklassen. Willow hatte zuvor in einem Tierheim in seiner Heimatstadt Hobart, Tasmanien, gelebt. Da sie nicht dort hin zurück sollte, beschloss Rich sie auf sein Campingabenteuer mitzunehmen.
Behutsam führte Rich seine geliebten Katzendame an das Campingleben heran: Schon als er den Bus ausbaute, saß Willow daneben und nahm ersten Kontakt zum neuen Zuhause auf. Auf Wochenend-Ausflügen lernte sie das Leben in dem Van kennen. Als sie dann die ersten Male für eine ganze Woche unterwegs waren stand für Rich fest: „Not only did she cope, she thrived.“ („Sie kam nicht nur klar, sie blühte förmlich auf.“)
Zwei Beine, vier Räder, vier Pfoten: Vollzeit-Vanlife
Seit Ende 2014 leben die beiden Vollzeit im Van, 2015 setzten die beiden Reisegefährten mit dem Campervan auf dem Schiff über von der Heimatinsel Tasmanien aufs australische Festland. Für ihr Abenteuer gab es von Anfang an weder feste Termine oder Pläne, und so reisen sie bis heute über den roten Kontinent.
Ihre bisherige Route durch Australien zeigt dieses Youtube-Video:
Aus der Hauskatze wurde eine Van-Katze. Spezieller noch: Eine Camper-Van-Katze. Rich beschreibt seine Reisebegleiterin auf seiner Website folgendermaßen: „Sie ist anhänglich und schmust gerne. An neue Umgebungen gewöhnt sie sich schnell, verhält sich allerdings so lange vorsichtig, bis sie sich sicher fühlt“.
Bereits sechs Mal haben sie nun schon den Südlichen Wendekreis überquert und mittlerweile die Feinheiten des Lebens auf engstem Raum gemeistert. Willow ist es vor allem wichtig, immer wieder den perfekten Ort für ein Nickerchen zu finden. Zu ihren Lieblingsorten gehören ihre Katzentransportbox, in der sie auch während der Fahrt unterkommt, der Dachgepäckträger und an kalten Tagen die Decke von Herrchen. Ein ganz besonderers gemütlich Ort scheint auch die Ablage im Cockpit zu sein.
Läuft die Katze nicht davon?
Nur ganz selten nimmt Rich Willow an die Leine. Deshalb campen sie meistens nicht in Nationalparks, wo ihre Anwesenheit das natürliche Gleichgewicht der Flora und Fauna stören könnte. Normalerweise entfernt sich die Katzendame nicht mehr als 100 Meter vom Campingbus. Doch falls sich Willow doch mal länger auf Erkundungstour geht oder sich verläuft, hat sie einen GPS-Tracker am Halsband. Laut Rich teilen die beiden ein inniges Verhältnis und die stille Abmachung, dass keiner ohne den anderen weiterzieht.
Der Zeitschrift Insider verriet er: „Wenn Willow unter dem Bus ein Nickerchen hält, dann müssen wir eben mit dem Weiterfahren warten. Reisen mit Katze entschleunigt. Willow hilft mir, den wahren Wert der Dinge zu erkennen. Ich sehe Australien durch die Augen einer Katze und werde das mein Leben lang zu schätzen wissen.“
Wer mehr von ihren Abenteuern erfahren will, erhält regelmäßige Updates auf dem Blog vancatmeow.com oder kann ihnen via Instagram @vancatmeow folgen. Hier gewähren sie Einblick in ihren Alltag und geben den ein oder anderen Tipp, beispielsweise zum Thema: Was tun, wenn's regnet? Katzenwäsche!
Außerdem verkauft Rich einen Kalender 2019 mit Katzenbildern. Der Erlös geht teilweise an das australisches Projekt „Fight MND (Motor Neurone Disease)“, das sich für die Erforschung der Krankheit ALS einsetzt.