3 Entwicklungen fürs Reisen übermorgen
Wie reisen wir in den 2030er Jahren? Volkswagen hat ein paar konkrete Ideen dazu: Autonomes Fahren gehört genauso dazu wie KI, künstliche Intelligenz.
Dass die Elektromobilität kommt, ist gesetzt. In naher Zukunft werden keine Verbrenner mehr gebaut. Und danach? VW hat da bereits konkrete Vorstellungen bzw. hat die Ideen seiner Entwicklerinnen und Entwickler in Form einer Design-Studie konkretisiert. Vorgestellt hat der Konzern das Konzept auf der Chantilly Arts & Elegance 2022 bei Paris.
Der VW Gen.Travel zeigt neben kompletter Emissionsfreiheit 3 Zukunfts-Trends. Die Studie bietet einen Ausblick auf autonomes Fahren, eine neue Design-Sprache und welche Rolle künstliche Intelligenz einnehmen wird.
1. Autonom: Einsteigen und entspannen
Moment mal, könnte man beim ersten Blick in den Innenraum des VW Gen-Travel denken. Wo ist denn das Lenkrad? Es ist schlicht keines vorhanden. Denn Fokus an Bord sind Sitzen, Liegen und Unterhaltung.
Das modulare Innenraum-Konzept schafft entweder eine Konfiguration mit vier sich gegenüberliegenden Sitzen und einem Tisch in der Mitte. Das sogenannte Konferenz-Setup erinnert dabei an eine bequeme Esszimmer-Sitzgruppe im Campingbus. Nur, dass hier die Küchenzeile fehlt.
Eine zweite Konfiguration ist das sogenannte Overnight-Setup. Dabei klappen sich zwei der Sitze zu ebenen Liegeflächen aus.
Für die nötige Entspannung sorgen dynamische Lichtquellen. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass die PassagierInnen keine Reisekrankheit bekommen. Nachts hilft es angeblich dabei, dass die Chauffierten genügend Melatonin produzieren, ein Schlafhormon, das der meschliche Körper vor allem bei rot-orangener Lichtfarbe ausschüttet.
Wer nicht schlafen kann oder will, darf das Unterhaltungsprogramm mit Augmented Reality (AR) nutzen. Vor allem Kinder, so VW, soll das System auf langen Fahrten unterhalten. Eltern der Fraktion Holzspielzeug werden dahingehend beruhigt, dass alle Elemente des Human-Machine-Interface (HMI) aus nachhaltigen Materialien hergestellt und kombiniert sind mit recycelten oder natürlichen Rohstoffen.
2. Design: "form follows freedom"
Laut Leiter des VW Konzern Design, Klaus Zyciora, liegt dem teils kantigem, teils wuchtigem Design dem Leitspruch "form follows freedom" zugrunde. Er ist angelehnt an "form follows function", der Maxime von Produktdesignern und Architekten des 20. Jahrhunderts. Im neuen Jahrtausend, dem "Zeitalter technischer Perfektion und nahezu uneingeschränkter Möglichkeiten", so Zyciora, ist statt Funktion die Freiheit das Maß der Dinge.
Die Außenform ist Sci-Fi pur: Die Personenkabine sitzt auf dem unteren Teil, dem Technikträger, auf und ist transparent und gläsern. Ihre Fensterkante ist sehr niedrig, sodass man auch im Liegen volle Sicht nach außen hat.
Der Einstieg in den markanten VW Gen.Travel erfolgt über nach oben öffnende Flügeltüren – ein bisschen Vogelfreiheit also schon beim Einstieg, der so bequem vonstattengehen soll.
Freiheit verspricht auch das oben genannte Innenraum-Modulkonzept der Sitz- und Schlafgelegenheiten. Darüber hinaus soll der Innenraum hell und natürlich gestaltet sein.
Liegt man flach im Fahrzeug, soll man übrigens kaum mehr äußere Einflüsse wahrnehmen. Möglich macht das eine neue Technologie.
3. Künstliche Intelligenz: Ruhige Fahrt dank eABC
Das sogenannte aktive Fahrwerksystem eABC, Electric Active Body Control, kann antizipieren, was während der Fahrt passiert. Es berechnet im Voraus vertikale und seitliche Bewegungen, die durchs Beschleunigen, Bremsen oder Kurvenneigung entstehen. Aufgrund dieser Berechnungen optimiert es die Fahrweise des VW Gen.Travel und bringt das Fahrzeug auf die bestmögliche Fahrbahn.
Außerdem soll eine KI, künstliche Intelligenz, beim vorausschauenden Fahren helfen. Wie genau das funktioniert, erläutert der Autokonzern bislang nicht.
Eine weitere Neuerung, die Volkswagen in diesem Entwicklungsschritt nennt, ist der Einsatz von Platooning. Durch das automatisierte Fahren in der Kolonne ist die Streckenberechnung einfacher zu vollziehen.