Auto von Lady Di unterm Hammer

Zum 25. Todestag von Lady Di wird eines ihrer ehemaligen Autos versteigert. Es ist vermutlich der einzige Escort RS Turbo, den Ford schwarz lackiert hat.
Kurz vor dem 25. Todestag von Lady Di versteigert ein britische Auktionshaus einen Ford Escort, den einst die Princess of Wales gefahren hat. Es war nicht der einzige Ford Escort, den sie fuhr: Prinz Charles hatte Lady Diana im Mai 1981 einen Ford Escort 1.6 Ghia geschenkt, der im Juli 2021 versteigert wurde. Eine Zeit lang fuhr Lady Di ein rotes Escort Cabrio, was allerdings ihren Sicherheitsbeamten nicht recht gewesen sein soll.
Laut Silverstone Auctions habe Lady Diana auf einem Escort RS Turbo bestanden. Auf eine Idee von Fords PR-Abteilung hin wurde der Kompakte schwarz lackiert. Normalsterbliche konnten den schnellen Kompakten in jeder Farbe kaufen, vorausgesetzt, es war Diamond White. Laut Silverstone Auctions ist dies der einzige RS Turbo I in dieser Lackierung; andere Quellen sprechen von drei schwarzen RS Turbo. Auch der Grill mit fünf schwarzen Lamellen ist anders als bei der Serienversion, die drei breite Lamellen aufweist. Statt breiter Zierstreifen hat der Kompakte fürs Königshaus einen schmalen blauen Zierstreifen an der Seite. Auffällig sind allein die ebenfalls blauen "RS" und "Turbo"-Logos an den Seiten und auf der Heckklappe.
Der Escort RS Turbo
Mit dem Escort RS Turbo Mk3 hatte das Special Vehicle Engineering von Ford nicht nur ein starkes Konkurrenzmodell zu Opel Kadett GTE und VW Golf II GTI im Programm, sondern auch den ersten aufgeladenen Kompakten der Marke – und ein Basismodell für den Rallye- und Tourenwagensport. Speziell in Großbritannien war der Escort Mk3 sehr populär.
Der Motor des Ford RS, ein vorn quer eingebauter Reihenvierzylinder, leistete mit dem Garrett-T3-Turbolader 132 PS. Die übertrugen ein Fünfgang-Schaltgetriebe und ein Sperrdifferenzial an die Vorderachse. In 8,7 Sekunden beschleunigte der schnelle Ford von null auf 100 km/h, lief glatte 200 km/h. In Deutschland kostete das Sportmodell 27.850 Mark. In Wagenfarbe lackierte Spoiler, Zusatzscheinwerfer und 15-Zoll-RS-Räder mit Reifen der Größe 195/50 R 15 gehörten ebenso zur Serienausstattung wie ein Schiebedach, elektrische Fensterheber und Recaro-Sportsitze. In die Digitaluhr war eine Stoppfunktion integriert.
Lady Dianas Escort Turbo
Bilder zeigen Lady Diana am Steuer des schwarzen Escort RS Turbo. Auf der Rückbank, im Kindersitz: ihr Sohn Prinz William. Auf dem Beifahrersitz saß stets ein Sicherheitsbeamter. Der Escort wurde am 23. August 1985 zugelassen. Im Mai 1988 ging das Auto mit 6.800 Meilen auf der Uhr zurück an Ford. Mehr als 10.880 Kilometer ist Lady Diana in den knapp drei Jahren mit dem Kompakten also nicht gefahren.
Danach nutzte die Ehefrau eines Ford-Managers das Auto für eine gewisse Zeit. Im September 1993 wurde der Escort mit 12.000 Meilen (19.200 km) verlost. Im Jahr darauf wechselte der royale Kompakte wieder den Besitzer und wurde 2008 schließlich an einen Ford-RS-Sammler verkauft. Laut Auktionshaus sind sowohl die Laufleistung von aktuell 24.961 Meilen – das sind 39.938 Kilometer – als auch die Historie des Autos durch MOT-Protokolle, Rechnungen und Notizen belegt.
Bringt Dianas Auto 120.000 Euro?
Ein Bild von einem Polo-Turnier im Juni 1988 legt nahe, dass sie anschließend einen Sierra Cosworth nutzte. Später fuhr sie einen Mercedes SL, der heute im Mercedes-Benz Museum steht, sowie ein blaues Audi Cabrio, das 2020 für 58.000 britische Pfund verkauft wurde. Der Escort, den sie im Mai 1981 von Prince Charles bekommen hatte, wurde im Juli 2021 für umgerechnet 54.760 Euro verkauft. Für den Escort RS nennt Silverstone Auctions offiziell keinen Schätzwert. Auf Nachfrage antwortet ein Vertreter des Auktionshauses, er "wäre nicht überrascht, wenn das Auto mehr als 100.000 Pfund" einbringen würde. Das wären umgerechnet rund 120.000 Euro.