Drucker mit Tintentank für zu Hause: Canon Pixma G3560
Ein behutsames Update bestehender Technik führt Canon mit dem Pixma G3560 ins Feld. Wir schauen uns an, ob die Modellpflege des Tintentank-Druckers gelungen ist.
Canon Pixma G3560 in der Übersicht
Der Canon Pixma G3560 ist ein typischer Multifunktionsdrucker und damit ein Gerät, das drucken, scannen und kopieren kann. Die dafür notwendige Tinte holt sich das Modell nicht aus Kartuschen, sondern einem Tank, den der Nutzer selbst aus kleinen Fläschchen nachfüllen kann. Der Hersteller sieht das Gerät in der Einsteigerklasse.
Neu am Pixma G3560 sind der überarbeitete Tintentank, die neue Tinte.generation, bessere Druckköpfe mit erhöhter Geschwindigkeit sowie ein austauschbarer Behälter für die Resttinte. Außerdem gibt es jetzt den Bannerdruck und damit eine vollkommen neue Funktion in dieser Geräteklasse von Canon.
Alles besser macht der Nachfolger
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Der Pixma G3560 beerbt den Vorgänger in Form des G3501. Optisch erinnert der neue Drucker an einen klar definierten Quader, der in Grau und Schwarz daherkommt. Nur eine kleine Aluminiumschiene über der Druckausgabe setzt einen spartanischen Akzent. Damit eignet sich das Gerät hervorragend auch für viele Büros, in denen Farbe nicht gerne gesehen ist. Praktisch: Neben optischer Abwechslung kennzeichnet die Aluminiumschiene auch den Bereich, an dem sich der Drucker öffnen lässt. Anschließend kommen Käufer an die Tanks im Inneren.
Die neuen Flaschen haben sich ebenfalls leicht weiterentwickelt. Anwender mussten beim Vorgänger noch von oben auf die Flaschen drücken, um den Inhalt in die Tanks fließen zu lassen. Das ist nun nicht mehr notwendig: Ein Aufsetzen auf die Tanks reicht aus, um den Füllprozess zu starten. Damit nicht versehentlich zu viel Tinte in den Tank fließt, endet die Füllung automatisch, sobald der Tank voll ist. Dies beugt auch eventuellen Verschmutzungen vor. Farben verwechseln können Sie nicht: Jede Farbe hat einen eigenen Verschluss.
Software: alles beim Alten
Nicht verändert hat Canon die Software-Beilagen: Noch immer befindet sich eine CD im Lieferumfang, auf der sich die Treiber für Drucken und Scannen befinden. Wer kein CD-Laufwerk mehr hat, ruft stattdessen https://ij.start.canon auf. Dort stehen die Treiber ebenfalls in deutscher Sprache zur Verfügung. Die WLAN-Verbindung (die nur 2,4-GHz-Verbindungen versteht) ist schnell aufgebaut, ein Druck auf die Verbindungstaste reicht aus. Umständlich ist die Eingabe von Passwörtern: Es gibt kein Buchstaben- oder Zahlenfeld, stattdessen werden die Bedientasten kurzfristig umfunktioniert.
Ausstattung: in Ordnung in dieser Preisklasse./p>
Wer WLAN nicht verwenden möchte, nutzt beispielsweise USB 2.0, um den Pixma G3560 direkt via Kabel zu verbinden. Alternativ stehen noch Wi-Fi Direct oder Pictbridge-WLAN bereit. Mehr muss ein Gerät dieser Preisklasse nicht können und mehr liefert Canon auch nicht ab. Smartphones eignen sich ebenfalls für die Übertragung von Daten, unterstützt werden dabei AirPrint von Apple, Android-Geräte mit Support für Mopria und die diversen proprietären Apps von Canon selbst. Windows und macOS kennt das Gerät selbstverständlich, außerdem ist noch Support für Chrome OS mit an Bord.
Nett: Die Wartungskassette dürfen Nutzer beim Canon Pixma G3560 selbst auswechseln. Das ist immer dann notwendig, wenn zu viele Verschmutzungen im Inneren vorliegen. Beispielsweise wird dort die Resttinte aufgefangen. Für einen Preis von ungefähr zehn Euro lässt sich diese Kassette kaufen und anschließend wechseln. Die beigelegte Anleitung ist ausführlich und verständlich. Mehr als eine einzige Schraube müssen Käufer nicht wechseln, um Zugang zu bekommen und zur Tat zu schreiten.
Knappe Papierzufuhr und kein echter Duplex-Druck
Mit Platz für 100 Seiten Papier ist der Vorrat recht knapp bemessen. Viele Modelle mit Tintentank bieten mehr. Auch der Duplex-Druck ist nicht vorhanden, stattdessen legt Canon eine Anleitung zum manuellen Wenden eines Blattes und anschließenden Druck auf die Rückseite bei. Das ist in Ordnung, aber für größere Druckaufträge natürlich kaum zumutbar. Immerhin: Das Bedienfeld ist jetzt zweizeilig und mit einem echten LCD ausgestattet. Der Pixma G3501 hatte nur eine rudimentäre Ziffernanzeige, die nicht mehr zeitgemäß war.
Niedrige Seitenpreise im Pixma G3560
Ein gewichtiger Vorteil gegenüber den Vorgängern besteht darin, dass Canon im Pixma G3560 eine neue Generation der Tinte nutzt. Bei schwarzer Farbe setzt diese Tinte auf einen pigmentierten Inhaltsstoff, alle farbigen Varianten verwenden farbstoffbasierte Tinte. Schon im Lieferumfang (der alle drei Farben plus Schwarz abdeckt) ist noch eine weitere schwarze Flasche zu finden. Zu Beginn sollten Sie gerade beim sporadischen Heimgebrauch also für eine lange Zeit genug Tinte haben.
Diese Starterausstattung orientiert sich an den Füllmengen, die auch in den Flaschen für den Nachkauf enthalten sind. Berechnen wir die Füllmengen und die daraus resultierenden Seitenanzahlen, stellen wir fest, dass nach ISO-Norm etwa 0,25 Cent pro schwarzer Seite und 0,4 Cent auf farbigen DIN-A4-Blättern herauskommen. Dies ist ein extrem günstiger Wert, der auch dann noch niedrig bleibt, wenn wir die zehn Euro für eine eventuell notwendige Wartungskassette dazu addieren.
Beim Stromverbrauch zeigt sich der Pixma G3560 ebenfalls bescheiden: Mehr als 0,5 Watt im USB-Betrieb und 0,9 Watt mit WLAN werden im Standby-Betrieb nicht fällig. Kleiner Makel: Schalten Sie das Gerät komplett aus, bleibt noch immer ein Restverbrauch von 0,1 Watt messbar. Das ist zwar fast nichts, aber eben nicht wirklich nichts.
Bannerdruck: das Alleinstellungsmerkmal
Beim Drucken sind der Canon Pixma G3560 und der Vorgänger hinsichtlich der Funktionen baugleich. Einen Unterschied gibt es nur in der Disziplin des neuen Bannerdrucks: Damit kann der Drucker Banner mit einer Länge von bis zu 1,2 Metern ausdrücken.
Um dies bequem umzusetzen, gibt der Hersteller den Käufern das Tool Poster Artist Lite mit auf den Weg. Damit bereiten Interessierte das Motiv für den Druck auf das Banner vor. Erhältlich ist das Programm direkt auf der Seite des Herstellers. Schade: Canon ist etwas langsam bei der Arbeit und hat noch kein Bannerpapier im Angebot. Alternativen hält der Markt allerdings bereit, etwa in Form des unbeschichteten Normalpapiers von Oki. Dies kommt spielend mit Tinte.strahldruckern klar und sollte beim Bannerdruck keine Probleme bereiten.
Möchten Sie es selbst testen, brauchen Sie dazu zuerst den aktuellen Treiber. Dort ändern Sie das Format auf lange Medien mit bis zu 1,2 Metern. Gehen Sie dazu auf "Seite einrichten" und schließlich auf "Benutzerdefiniert" im Bereich des Seitenformats.
Drucken, kopieren und scannen im Qualitätsvergleich
Schauen wir uns nun an, wie es um die für viele Nutzer wichtigste Eigenschaft bestellt ist: die Qualität.
Text im typischen Dokumentenschwarz gibt der Pixma G3560 sowohl scharf als auch sehr fein auf dem Blatt aus. Dies resultiert auch aus der Wahl von Pigmenttinte, die hier ihre Muskeln spielen lässt. Beim Farbdruck fällt eine sehr harmonische, satte Farbgebung auf. Oft anzutreffende Farbstiche, die etwa auf Haut sichtbar werden, spart sich dieser Drucker. Der Fotodruck ist außerdem randlos bis zum DIN-A4-Format möglich und überzeugt durch eine knackige Schärfe und leuchtende Farben. Echte Fehler sind beim Drucken damit Mangelware.
• Scannen
Für das menschliche Auge leistet sich das Gerät auch beim Scannen keine großen Schwächen. Wer die Scan-Ergebnisse mit einem Tool auswertet, wird Überzeichnungen bei Rot- und Blautönen feststellen. Für das durchschnittliche, echte Auge spielt dies in der Realität aber keine Rolle. Gute Arbeit leistet der Pixma G3560 auch im Bereich der Tiefenschärfe, die oft ein Problem für Multifunktionsdrucker in dieser Preisklasse ist.
• Kopieren
Eine leichte Schwäche fällt beim Kopieren auf: Im direkten Vergleich zum Original wird ein Versatz von einem Millimeter offenbart. Verkleinert werden die Dokumente aber nicht, sodass am Ende trotzdem 1:1-Kopien entstehen - nur um einen Millimeter versetzt. Maximal können Sie dem Gerät 99 Kopien am Stück zumuten, bevor es eine Pause braucht. Dickere Vorlagen beherrscht der Kopiermechanismus übrigens ebenfalls.
Insgesamt fallen vor allem für den Heimbrauch praktisch keine nennenswerten Schwächen am Canon Pixma G3560 auf.
Tempo: flott, aber es geht schneller
Wunder sollten Sie vom Canon Pixma G3560 hinsichtlich der Arbeitsgeschwindigkeit nicht erwarten. Zwar ist eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorgänger zu verzeichnen, doch Preise wird auch dieses Modell nicht gewinnen. Reinen Text druckt das Gerät noch recht schnell, zehn Dokumente schafft es in 59 Sekunden. Störend dabei ist allerdings das Arbeitsgeräusch. Wer sich von Lautstärke zu Hause oder im Büro gestört fühlt, könnte die Nerven verlieren.
Farbseiten werden ebenfalls nur mit einer recht erheblichen Geräuschkulisse gedruckt. Die Geschwindigkeit sackt außerdem deutlich ab: Zehn Farbseiten mit Grafiken und Bildern benötigen dann schon fast fünf Minuten. Ein randloses Foto mit Dimensionen von 10 * 15 Zentimetern spuckt das Gerät hingegen in ordentlichen 1:40 Minuten aus. Dies ist vergleichbar mit anderen Modellen in dieser Preisklasse.
Um eine DIN-A4-Seite zu scannen, vergehen kurze sechs Sekunden. Farbscans dauern dann schon 14 Sekunden, während die Textdigitalisierung mit nur sieben Sekunden pro Seite schnell vonstattengeht. Wie immer stellt sich die Frage, ob die Geschwindigkeit für Sie relevant ist. Wer nur hin und wieder typischen Papierkram oder Behördenschreiben druckt, wird sich wohl nicht dafür interessieren, ob ein Druck einige Sekunden länger dauert oder nicht.
Fazit
Insgesamt wurde der Canon Pixma G3560 in fast allen Bereichen gegenüber dem Vorgänger verbessert. Der austauschbare und dabei günstige Behälter ist eine wunderbare Idee, der Bannerdruck ist für einige Nutzer sicherlich sinnvoll. An der Qualität gibt es weder beim Druck noch beim Scannen oder Kopieren etwas auszusetzen. Umweltfreundlich arbeitet das Gerät aufgrund der Tinte.tank-Mechanik ohnehin. Dass gleich zwei Flaschen mit schwarzer Tinte mitgeliefert werden, spricht ebenfalls für das Produkt.
Leider geht der Drucker bei der Arbeit etwas laut zu Werk. Außerdem ist er in Büros aufgrund der gemächlichen Geschwindigkeit vielleicht nicht die erste Wahl. Der Duplex-Druck ist zudem nur manuell verfügbar und damit eher eine Machbarkeitsstudie als eine ernstzunehmende Funktion. Zuletzt verbraucht das Gerät auch bei Betätigung des Netzschalters weiterhin Strom - was eigentlich schon längst ein Relikt aus vergangenen Drucker.Zeiten ist.
Trotz der erwähnten Makel ist der Canon Pixma G3560 jedoch klar empfehlenswert - und zwar sowohl für Menschen im Büro als auch Grafiker oder Fotospezialisten, denn wirkliche Schwächen leistet sich der Drucker in keiner Disziplin.