Günstiger Computer in einer Tastatur

Die technische Ausstattung des Raspberry Pi 400
Die technischen Eigenschaften sind natürlich ein wichtiger Faktor bei einem Computer. Anhand der verbauten Komponenten lässt sich einschätzen, wie gut sich der Raspberry Pi 400 im Alltag schlägt und für welche Aufgaben er geeignet ist. Dabei fällt auf, dass der Raspberry Pi 400 auf dem Raspberry Pi 4 Modell B aufbaut.
Als Prozessor kommt ein Broadcom BCM2711 als System-on-a-Chip zum Einsatz. Dieser zählt zur Klasse der Quad-Core-CPUs und bringt vier Kerne von Typ ARM Cortex-A72 mit 1.800 MHz Taktfrequenz mit. Zusätzlich ist eine separate Grafikeinheit vom Typ Broadcom VideoCore VI mit 500 MHz und 64 Shadereinheiten verbaut, die für die Beschleunigung von Videoinhalten sorgt. Die GPU unterstützt den Codec H.265 und ist somit leistungsstark genug, um Videos in 4K/UHD wiederzugeben.
Ausgestattet ist der Raspberry Pi 400 mit 4 GB Arbeitsspeicher der Klasse LPDDR4-3200. Das ist ausreichend für alltägliche Aufgaben wie Office-Arbeiten oder das Browsen im Internet sowie Multimedia und weniger anspruchsvolle Spiele. Als Festplatte kommt beim Raspberry Pi 400 eine microSD-Karte mit 16 GB Kapazität zum Einsatz. Der Speicherplatz ist also begrenzt, Nutzer haben jedoch die Option, die vorhandene microSD-Karte durch eine größere zu ersetzen und so den Speicherplatz jederzeit zu erhöhen.
Bei den Schnittstellen präsentiert sich der Mini-PC hingegen stark. Der Raspberry Pi 400 bringt Wi-Fi in der Version 5 (IEEE 802.11ac) mit und unterstützt ebenfalls Bluetooth 5.0. Zusätzlich ist Gigabit-LAN vorhanden, sodass sich der Tastatur-Computer auch per Ethernet-Kabel in ein Netzwerk integrieren lässt.
Das Betriebssystem Raspberry Pi OS
Wer an Windows gewöhnt ist, wird sich beim Raspberry Pi 400 umstellen müssen. Der Tastatur-Computer wird mit dem bereits installierten Betriebssystem Raspberry Pi OS ausgeliefert. Raspberry Pi OS basiert auf Linux und ist speziell für Einplatinensysteme angepasst.
Es bietet alle Standardfunktionen sowie Extras, die ein modernes Betriebssystem bieten muss. Das reicht von der einfachen Textverarbeitung bis hin zum professionellen Videoschnitt oder sogar der Anwendungsentwicklung. Über die rund 40.000 freien Programmpakete, die sich zusätzlich installieren lassen, ist es möglich, den Funktionsumfang individuell anzupassen. Eine Stärke ist hierbei das Open-Source-Konzept, sodass die meisten Programme kostenfrei erhältlich sind.
Als Alternative lässt sich Ubuntu MATE installieren, ein weiteres Betriebssystem aus der Linux-Familie. Auch dieses OS ist für Raspberry Pi 400 optimiert und wie die Installation gelingt, ist im Guide von Raspberry ersichtlich. Ubuntu MATE basiert auf einem moderneren Linux-Kernel und ist somit zukunftssicherer. Außerdem ist besonders bei den Multimediaanwendungen und der Entwicklungssoftware mehr Auswahl vorhanden. Grundsätzlich lassen sich aber auch andere Linux-Distributionen installieren, da eine breite Treiberunterstützung für die Hardware des Raspberry Pi 400 vorhanden ist.
Kompakt und energieeffizient - die Stärken des Raspberry Pi 400
Seine wahren Stärken zeigt der Raspberry Pi 400 bei einer Betrachtung des Systems in der Praxis. So ist der Tastatur-Computer vollständig eingerichtet und sofort einsatzbereit. Ein Verkabelung mit den Peripheriegeräten ist aufgrund des All-in-One-Konzepts nicht erforderlich. Maus sowie USB-Anschlusskabel sind Teil des Lieferumfangs. Nur Laptops sind hier mit dem Raspberry Pi 400 vergleichbar. Dabei wiegt der Raspberry Pi 400 knapp unter 400 Gramm und die kompakte Tastatur misst 286 x 23 x 122 Millimeter (B x H x T). Damit ist es sogar einfach, den Tastatur-Computer mitzunehmen.
Auch beim Thema Energieeffizienz punktet der kompakte Raspberry Pi 400. So liegt der Stromverbrauch im Leerlauf bei nur drei Watt und bei maximal sechs Watt unter Last. Selbst sparsame PCs verbrauchen oft zwischen 40 und 60 Watt, Desktopsysteme mit dedizierter Grafikkarte sogar noch deutlich mehr. Ein weiterer Vorteil ist mit der Energieeffizienz gekoppelt, und zwar die Geräuschkulisse. Der Raspberry Pi 400 ist vollkommen passiv gekühlt, besitzt also keine Lüfter. Damit ist das System nicht nur leise, sondern komplett geräuschlos im Betrieb.
Im Fazit ergibt sich eine relativ klare Ziel- und Nutzergruppe. Der Raspberry Pi 400 eignet sich optimal als Office-Rechner und für Privatanwender, die primär im Internet surfen, Texte schreiben oder Tabellenkalkulationen erstellen. Auch für den Bereich Multimedia ist der Raspberry Pi 400 gut aufgestellt und meistert von der Musikwiedergabe über YouTube bis hin zur Bildbearbeitung alle Aufgaben problemlos. Die Entwickler von Raspberry selbst nennen ähnliche Szenarien und empfehlen die Plattform zudem für die Anwendungsentwicklung.