Mit einfachen Tricks zu einem getunten Netzwerk
Ein schnelles Netzwerk ist für den Arbeitsalltag und die Freizeit wichtig. Dieser Text informiert Sie über Möglichkeiten, Ihr Netzwerk zu tunen und seine Leistung zu verbessern.
Zunächst müssen alle Komponenten dahingehend geprüft werden, ob die genutzten Konfigurationen optimal sind. Sollte dies der Fall sein, kann die Leistung nur noch über eine schnellere Netzwerk.echnik verbessert werden. Im Bereich der Internetverbindung ist eine Leistungssteigerung aber nur innerhalb der Download- und Upload-Leistungen möglich, die der Internetprovider zur Verfügung stellt. Allerdings lässt sich eine erhöhte Leistung durch den Einsatz mehrerer DSL-, UMTS- und LTE-Leitungen erzielen.
1. Schritt: Die Geschwindigkeit des Netzwerks prüfen
Bei einem Kabelnetzwerk mit 100Mbits/s lassen sich theoretisch 12,5MB/s erreichen, in der Praxis sind es jedoch zumeist nur 12MB/s. Wenn ein Gigabit-Ethernet genutzt wird, stehen entsprechend theoretisch 125 MB/s zur Verfügung, zumeist sind es aber nur 100. Es gilt zu prüfen, ob das genutzte Netzwerk tatsächlich an diese Werte heranreicht.
Hierzu genügt der Einsatz des Windows-Explorers. Allerdings sollte bei Notebooks das Netzteil angeschlossen werden, um einen Geschwindigkeitsverlust durch den Energiesparmodus zu verhindern. Nun müssen eine große und viele kleine Dateien an einen anderen Rechner oder ein NAS übertragen werden. Unter "Mehr Details" wird dann die Geschwindigkeit angezeigt, mit der die Dateien übertragen werden. Die Geschwindigkeit ist von mehreren Faktoren abhängig, insbesondere aber von den verbauten Festplatte..
2. Die Netzwerk.onfigurationen optimieren
Sollten die Übertragungsraten über längere Zeit zu niedrig sein, ist ein Blick in die Windows-Netzwerkkonfiguration empfehlenswert. Hierfür muss mit einem Rechtsklick auf das Netzwerk.ymbol das "Netzwerk und Freigabecenter" aktiviert werden. Hier klicken Sie dann auf das Feld "Adaptereinstellungen ändern". Anschließend wird der soeben genutzte Adapter ausgewählt. Die Anzeige "1,0 GBit/s" zeigt lediglich an, dass es sich um ein Gigabit-Ethernet handelt. Eine Information über die tatsächliche Übertragungsrate ist dies jedoch nicht.
Wenn der angezeigte Wert zu niedrig ist, rufen Sie unter "Eigenschaften" erst die Karte "Netzwerk" auf und klicken dann auf "Konfigurieren". Abhängig vom verwendeten Netzwerk.dapter werden nun verschiedene Optionen angeboten. Empfehlenswert ist es, unter dem Begriff "Übertragungsrate und Duplexmodus" die Kategorie "Automatische Aushandlung" zu wählen, da bei anderen Einstellungen die Übertragungsgeschwindigkeit oft reduziert wird.
An dieser Stelle sind noch weitere Werte zu finden, die Einfluss auf die Übertragungsgeschwindigkeit nehmen. Fehler sind hier jedoch unwahrscheinlich, solange keine manuellen Veränderungen an den Voreinstellungen vorgenommen wurden. Sollten auch weiterhin Fehler auftreten, testen Sie einen anderen Rechner. Wenn dieselben Symptome hier erkennbar sind, ist das Kabel vermutlich mit einem falschen Port am Router verbunden. Treten die Fehler hingegen nur an einem Rechner auf, ist wahrscheinlich der Netzwerk.dapter defekt.
3.Wie schnell ist die DSL-Verbindung wirklich?
Für die Prüfung der Internetgeschwindigkeit ist ein externer Dienst notwendig. Der entsprechende Test sollte mit verschiedenen Rechner. und Netzwerk.abeln zu unterschiedlichen Tageszeiten durchgeführt werden. Wichtig ist, dass auf den genutzten Rechner. keine sonstigen Programme aktiv sind. Bleibt auch hier der Übertragungswert dauerhaft hinter den Erwartungen zurück, können Sie nur noch wenig tun. Dann muss der Internetanbieter kontaktiert werden, der eine Leistungsprüfung durchführt und die Funktionstüchtigkeit des Routers testet.
4. Die Infrastruktur des Netzwerks verbessern
Gigabit-Ethernet ist heutzutage auch in Privathaushalten üblich. Für mehr Geschwindigkeit bietet sich ein 10-Gigabit-Ethernet an. Auf diese Weise lässt sich die Übertragungsgeschwindigkeit im Vergleich zum klassischen Gigabit-Ethernet theoretisch verzehnfachen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn alle Netzwerk.omponenten mit einem 10-Gigabit-Ethernet kompatibel sind. Solche Komponenten haben ihren Preis. Allerdings kann die bisher verwendete Verkabelung weiter genutzt werden, da für ein 10-Gigabit-Ethernet ein Cat5e-Kupferkabel ausreicht. Lediglich bei längeren Strecken wird ein Cat6a-Kabel benötigt. Eine Alternative stellen Lichtwellenleiter mit dünnen Kabeln dar, die jedoch wiederum eigens dafür ausgelegte Netzwerk.omponenten verlangen.
Komplett ist die Ausstattung aber erst mit einem NAS und einem entsprechenden Netzwerk.dapter. Um hier die gewünschte Geschwindigkeit zu erreichen, sollten SSDs genutzt werden. Die Kosten für das Aufrüsten des Netzwerks betragen dann auf jeden Fall 1.700 Euro, wenn drei Rechner miteinander verbunden werden sollen. Das können sich nur Unternehmen leisten - nicht aber Privathaushalte. Auf lange Sicht werden die Komponenten für 10-Gigabit-Ethernet allerdings vermutlich günstiger.
5. Mehrere Internetzugänge gleichzeitig nutzen
Gerade im ländlichen Raum, aber auch am Rand von Großstädten, lässt die Geschwindigkeit der DSL-Zugänge häufig noch zu wünschen übrig. Als Alternative sind Internet via Satelit oder UMTS- und LTE-Anschlüsse oft zu teuer. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Telefonleitungen (zumeist vier pro Haushalt - von denen aber üblicherweise nur zwei genutzt werden) zusammenzulegen und so die Geschwindigkeit zu vervierfachen. Das bieten aber längst nicht alle Provider an.
Eine Lösung für dieses Problem stellen Dual- oder Multi-Wan-Router dar. Diese besitzen mehrere WAN- beziehungsweise LAN- Anschlüsse für Zugänge ins Internet oder lokale Netzwerk. Diese Anschlüsse werden zusammengeschaltet, wodurch immer die gesamte Bandbreite zur Verfügung steht. Da es sich hierbei um einen Load-Balancer handelt, lohnt sich dieses Vorgehen aber nur dann, wenn mehrere Rechner an das Netzwerk angeschlossen sind und parallel arbeiten. Durch diese Methode wird die Geschwindigkeit zwar nicht erhöht, aber das volle Potential des Netzwerks ausgeschöpft.
Günstige Multi-Wan-Router, die mehrere WAN-Zugänge mit etwa 100MBit/s bieten, sind bereits ab 50 Euro zu haben. Modelle für Gigabit-Ethernet kosten etwa 160 Euro, verfügen aber über keinen WLAN-Router. Soll auch das WLAN über diese Technik genutzt werden, wird ein WLAN-Access-Point benötigt.
6. So bauen Sie einen Multi-Wan-Router selbst
Multi-Wan-Router lassen sich mit vergleichsweise wenig Aufwand selbst bauen. Hierfür wird die Linux-Distribution Zeroshell benötigt. Diese stellt alle Fähigkeiten eines Netzwerk.outers einschließlich Load-Balancer bereit. Zum Testen des Programms empfiehlt es sich, Zeroshell auf einer virtuellen Maschine zu installieren. Hierfür sind grundlegende Kenntnisse in der Netzwerk.echnik vonnöten. Im Folgenden wird die Installation des Programms unter Virtualbox und Windows beschrieben. Die DHCP-Server der beiden Router müssen abgeschaltet sein.
1. Schritt
Nach der Installation von Virtualbox richten Sie dort eine virtuelle Maschine ein und konfigurieren Linux als Gastsystem mit 1GB Hauptspeicher und 8GB virtueller Festplatte. Unter "Netzwerk" müssen nun zwei Netzwerk.dapter angeschlossen und über "Angeschlossen an:" mit "Netzwerkbrücke" versehen werden. Laden Sie nun Zeroshell herunter und fügen Sie die Datei über "Massenspeicher" in das virtuelle CD-Laufwerk ein.
2. Schritt
Im Textmenü können nun erste Konfigurationen vorgenommen werden. Über "A" gelangen Sie zum Installationsmanager und wählen für die Festplatte.auswahl die "1". Achten Sie darauf, dass für die Eingabe eine QWERTY-Tastatur zur Verfügung steht. Geben Sie anschließend an, dass Sie kein Konfigurationsprofil anlegen wollen, und fahren Sie das virtuelle System mittels "H" herunter. Jetzt entfernen Sie die Datei aus dem virtuellen CD-Laufwerk und starten das System noch einmal.
3. Schritt
Zeroshell konfiguriert nun automatisch eine IP-Adresse und zeigt Ihnen diese an. Falls noch nicht geschehen, sollten sie über die Konfiguration des Netzwerk.Adapters den Rechner im Netzwerk anmelden. Sie erhalten nun eine Fehlermeldung, weil das SSL-Zertifikat bisher nicht signiert wurde. Wählen Sie "Trotzdem fortfahren" und melden Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort an.
4. Schritt
Klicken Sie auf "Profiles" und erstellen Sie auf der Festplatte "sda4" ein neues Profil. Welche Bezeichnung Sie hinter "Description" schreiben, ist Ihnen überlassen. Hinter den Hostnamen muss hingegen "zeroshell.local" eingegeben, dann ein Admin-Passwort vergeben und die IP-Adresse registriert werden. Klicken Sie nun auf "Create" und rufen Sie das neu erstellte Profil auf. Nun müssen Sie zweimal auf "Activate" und einmal auf "Ok" klicken. Danach startet die virtuelle Maschine neu.
5. Schritt
Melden Sie sich nun mit Ihrem Admin-Namen und Ihrem Passwort an. Aktivieren Sie anschließend die "ETH01" und klicken Sie auf "AddIP". Hier tragen Sie die 192.168.178.125 hinter "IP" und 255.255.255.0 als "Netmask" ein und bestätigen die Eingabe.
6. Schritt
Gehen Sie über "Network" und "Router" zu "NAT" und wählen Sie hier "ETH01" aus. Anschließend klicken Sie auf ">>" und "Safe". Nach diesem Schritt sind die Netzwerke miteinander verbunden.
7. Schritt
Jetzt gehen Sie zu "Network > Netbalancer" und fügen über "Add" die Gateways hinzu. Auch hier können Sie unter "Description" eine Bezeichnung frei wählen. Versehen Sie "Status" mit einem Häkchen und speichern Sie die Einstellungen.
8. Schritt
Wählen Sie "System > Setup > Network" aus und ändern Sie die IP-Adresse für "ETH0". Schließen Sie nun alle Fenster, und rufen Sie http://192.168.0.1 auf. Über "Network > DHCP" und "New" gelangen Sie zu "Available" und geben hier den Eintrag "192.168.0.0/255. 255.255.0 (ETH00)" an. Hinter "Range 1" und hinter "Range 2" tragen Sie die jeweiligen IP-Adressen ein. Bei "DNS 1" und "DNS 2" geben Sie die DNS-Adressen Ihres Providers an und speichern Ihre Eingabe. ab. Jetzt ist die Konfiguration des Routers vollständig. Sie können das Netzwerk nun verwenden und den Traffic über "Statistics" oder "Graphics" verfolgen. Wollen Sie Zeroshell auf einem Rechner verwenden, sind 2-3 Netzwerk.dapter ratsam.