Nearby Sharing: Ersatz für USB-Stick & Co.?
Wer schnell einige wenige Dateien von einem Gerät auf das andere übertragen will, kann in Windows 10 und Windows 11 auf Nearby Sharing zurückgreifen – was angenehm schnell und einfach ist.
Herkömmliches Dateisharing – und seine Nachteile
Um Daten zwischen zwei Geräten zu übertragen, stehen in Windows einige Mittel zur Verfügung – aber keines ist wirklich zufriedenstellend. USB-Sticks sind eine gebräuchliche Methode, doch ist dies mit einigem manuellem Aufwand verbunden. Außerdem hat nicht jedes Endgerät den passenden USB-Anschluss, was Adapter notwendig macht. In Zeiten überall verfügbarer Netzwerke sollte der Datei-Transfer eigentlich kein Problem mehr darstellen.
Eine Alternative besteht im temporären Cloud-Upload: Du lädst alle zu teilenden Daten in die Cloud hoch und greifst vom anderen Gerät darauf zu. Ähnlich funktioniert das Teilen von Dateien im lokalen Netzwerk, was ein kurzes Setup erfordert. In beiden Fällen schießt Du aber eigentlich mit Kanonen auf Spatzen – denn Du möchtest nur einige wenige Dateien teilen, Netzwerkoperationen sollten also überflüssig sein.
Die beschriebenen Mittel sind also überdimensioniert oder recht umständlich in der Handhabung. Eine bessere Methode, die sich beim Übertragen kleiner Dateien anbietet, ist Nearby Sharing. Der deutsche Begriff innerhalb von Windows lautet „In der Nähe freigeben“. Die Datenübertragung geschieht in diesem Fall via Bluetooth, was für kleinere Datenmengen völlig ausreicht. Nutzt Du Windows 10 oder Windows 11, kannst Du die Funktion problemlos verwenden.
Schritt für Schritt: So geht Nearby Sharing
Damit alles reibungsfrei gelingt, solltest Du folgendermaßen vorgehen:
- Öffne in Windows die Systemeinstellungen und gehe dort auf „System“. Links in der Liste findest Du nun die Option „Gemeinsame Nutzung“ (Windows 10) oder „In der Nähe freigeben“ (Windows 11). Klicke auf die zu Deinem Betriebssystem passende Option.
- Im sich öffnenden Fenster kannst Du die Option ein- oder ausschalten. Dort definierst Du außerdem, ob die Freigabe für alle Geräte gelten soll oder nur für Deine eigenen Geräte (was aus Gründen des Datenschutzes empfehlenswert ist).
- In Windows 11 bestimmst Du im selben Fenster auch den Ort, an dem die Dateien abgelegt werden sollen. In Windows 10 kannst Du nur den Download-Ordner auswählen.
- Aktiviere Nearby Sharing jetzt auch auf allen anderen Geräten, mit denen Du Daten austauschen möchtest. Nutze am besten eindeutige Namen, damit keine Verwirrung bei der Auswahl der Geräte aufkommt.
Nearby Sharing ist eingerichtet. Weiter geht es zur konkreten Nutzung:
- Klicke beispielsweise im Windows Explorer mit der rechten Maustaste auf eine Datei, die Du übertragen möchtest. Danach gehst Du auf „Freigabe“.
- Nach einer kurzen Ladezeit solltest Du in der Mitte des Dialogfeldes alle Geräte sehen, auf denen Nearby Sharing ebenfalls aktiviert ist. Klicke auf das Zielgerät, damit eine Freigabeanfrage gesendet wird.
- Akzeptiere die Anfrage, die in den Windows-Benachrichtigungen auftauchen sollte.
Auf diese Weise kannst Du ab jetzt alle Dateien über mehrere Geräte hinweg hin und her senden.
Einschränkungen von Nearby Sharing
Wie bereits erwähnt, wird die Verbindung im Hintergrund über Bluetooth verarbeitet. Im Vergleich zu WLAN oder gar einer LAN-Verbindung ist Bluetooth wesentlich(!) langsamer. Einen Ordner mit beispielsweise 100 GB zu übertragen, ist möglich, aber würde Stunden oder sogar Tage dauern – womit diese Option entfällt.
Nearby Sharing ist hingegen immer dann interessant, wenn die Datenmengen überschaubar sind. Das können vielleicht Screenshots sein, mit Arbeitskollegen geteilte Dokumente (die Du im Büro schnell via Nearby Sharing abschicken kannst), kleinere Textdateien mit wichtigen Informationen und dergleichen mehr. Diese Datenmengen sind so gering, dass selbst Bluetooth es in kurzer Zeit schafft.
Da Bluetooth nur lokal überträgt, hast Du den Vorteil einer sehr hohen Datensicherheit. Nichts nimmt den Umweg über die Cloud oder stark frequentierte Netzwerke, sondern alles geschieht nur zwischen den beiden Zielgeräten – sehr sinnvoll aus Sicht des Datenschutzes.