Immer wieder Janosch: So lacht das Netz über die "Panama Papers"
Die "Panama Papers" bringen einige Prominente unter Zugzwang. Die Spaßmacher aber auch - Janosch-Anspielungen dominieren noch die Witzlandschaft im Netz.
Das Wort "Leak" passt kaum noch - mit den "Panama Papers" ist eine echte Welle an brisanten Informationen über die Welt hineingebrochen. Und wer am Ende wirklich über dubiose Geschäfte und die Affäre fallen wird, ist noch gar nicht abzusehen. Auch den professionellen Witzereißern im Netz stockt scheinbar noch der Atem. Denn die deutschen Satiriker, Twitter-Pointen-Schmieden und Witzbolde mussten am Montag offenbar unwillkürlich vor allem erstmal an eins denken: Ihre eigene Kindheit.
Als eigentlichen Gewinner des Skandals könnte man - neben den Steuerzahlern, vielleicht, mittelfristig - zunächst sogar Janosch (85), den alten Lieblingszeichner mehrerer Kindergenerationen ausmachen. 1978 war sein Band "Oh, wie schön ist Panama" erschienen. Am Montag um 14:57 Uhr fragte sich ZDF-Satiriker Jan Böhmermann (35) auf Twitter: "Hat eigentlich schon jemand die Idee gehabt, irgendwas mit 'Oh, wie schön ist Panama' zu machen? Also wegen #panamapapers??"
"Erste Hintermänner festgenommen"
Es sollte sich um einen Scherz gehandelt haben. Die Antwort jedenfalls lautete ganz klar: Ja. Die Konkurrenz von "Extra 3" hatte schon um kurz nach zehn eine Karikatur mit Fußball-Gott Lionel Messi, Petro Poroschenko und Saudi-Arabiens König Salman auf dem Weg nach Panama ins Netz gestellt. Salman ist hier übrigens die Tigerente. Der "Postillon" bildete Tiger und Bär als Straftäter ab - "erste Hintermänner festgenommen" lautete die Schlagzeile. Zusätzlichen Spott gab es für die "verlorene Unschuld" der Jungferninseln. Der Hashtag "#gerade noch rechtzeitig bevor janosch panama witze out sind", traf allerdings nur so halb.
Auch Oliver Pocher (38) stellte Janoschs Buchcover als vermeintliches Titelbild der Leakfabrik "Süddeutsche Zeitung" auf Twitter. Ähnlich starke Konjunktur hatten Windelwitze - von "Panama Papers" bis "Panama Pampers" ist es ja auch wirklich nur ein Buchstabe. User Markus Bergmann erklärte auf dem Kurznachrichtendienst immerhin, warum viele Eltern das Produkt ihren Kindern nicht mehr zumuten: "Da sickert zuviel durch."
Reddit-User erklärt Leaks für Fünfjährige
Ein paar kluge Köpfe gingen aber auch schon einen Schritt weiter. Der Cartoonist Harm Bengen (61) hatte gleich mehrere sarkastische Karikaturen zum Thema im Programm und legte etwa der Bundesregierung die Bereitschaft "jeden geflüchteten Euro wieder aufzunehmen" in den Mund. Auf andere Weise unterhaltsam ist auch ein Post des Reddit-Users Dan Gliesack. Er erklärt, was es mit Briefkastenfirmen und den Leaks eigentlich auf sich hat - und zwar so, dass es tatsächlich auch ein Fünfjähriger verstehen würde.