So viel kostet die tägliche Aufladung des Laptops

Auch wenn Markenlaptops durchweg energieoptimiert sind, schlägt der Stromverbrauch durch regelmäßiges Laden zu Buche. Wir haben das anhand von drei Siegern aus unserer Testreihe einmal durchgerechnet.
Zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen von Laptops zählt der Energieverbrauch, denn die mobilen Geräte werden in den meisten Fällen ohne Verbindung zum Stromnetz betrieben. Die Hersteller achten deshalb darauf, dass nur effiziente und besonders sparsame Komponenten verbaut werden. Ganz anders bei Gaming-PCs, die mal locker 1.000 Watt Leistungsaufnahme benötigen.
Obwohl Laptops bereits mit 40 Watt auskommen, summiert sich der Energieverbrauch bei regelmäßiger Nutzung. Anhand unserer drei Sieger im Vergleichstest haben wir die jährlich auf Sie zukommenden Stromkosten einer täglichen Aufladung einmal ausgerechnet. Den Stromverbrauch des Microsoft Surface Studio (Intel Core i7, des Samsung Galaxy Book 2 Pro und des Lenovo Legion 5 Pro haben wir deshalb genauer unter die Lupe genommen.
Diese Werte liegen unseren Berechnungen zugrunde
In unserer Vergleichsrechnung gehen wir davon aus, dass alle drei genannten Laptops intensiv genutzt werden und die Nutzer sie deshalb an jedem Kalendertag komplett aufladen müssen, also an 365 Tagen im Jahr. Folgende Netzteile und Ladezeiten liegen unseren Berechnungen als Annahme zugrunde:
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- Microsoft Surface Studio: Leistung des Netzteils: 95 Watt, vollständig aufgeladen in 2 Stunden
- Samsung Galaxy Book 2 Pro: Leistung des Netzteils: 65 Watt, vollständig aufgeladen in 2 Stunden
- Lenovo Legion 5 Pro: Leistung des Netzteils: 300 Watt, mit Rapid Charge vollständig aufgeladen in 0,75 Stunden (45 Minuten).
Unserem angenommenen Strompreis liegt eine Untersuchung vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zugrunde. Er ermittelte für den Juli dieses Jahres im Rahmen seiner Strompreisanalyse 37.30 Cent pro kWh als aktuellen Durchschnittspreis für Strom.
Diese Stromkosten kommen beim Laden Ihres Laptops auf Sie zu
Um die jährlichen Stromkosten berechnen zu können, müssen ein paar Multiplikationen durchgeführt werden. Zunächst müssen wir ausrechnen, wie viel Energie ein einzelner Ladevorgang verbraucht. Die Berechnung ist recht simpel. Dabei wird die Leistung des Netzteils mit der Ladedauer multipliziert.
- Microsoft Surface Studio: 95 Watt x 2 Stunden = 190 Wattstunden
- Samsung Galaxy Book 2 Pro: 65 Watt x 2 Stunden = 130 Wattstunden
- Lenovo Legion 5 Pro: 300 Watt x 0,75 Stunden = 225 Wattstunden
Der Energiehunger des Gaming-Laptops von Lenovo fällt hier sofort ins Auge. Der Legion 5 Pro mit seinem 82-Wattstunden-Netzteil und seiner Geforce 3070 Grafikkarte braucht - was nicht überrascht - beim Laden am meisten Energie. Der hohe Stromverbrauch geht aber auch auf das Konto der Rapid Charge Funktion. Die hohe Ladegeschwindigkeit und die Verlustwerte gehen offenbar Hand in Hand. Wenn wir jetzt den Verbrauch mit den jährlichen Ladezyklen (365 Tage) multiplizieren, sehen wir, was die Vergleichsgeräte im Jahr fürs Aufladen an Energie verbrauchen (69,32 kWh, 47,45 kWh, 82,125 kWh).
Um schließlich die jährlichen Stromkosten zu ermitteln, die unsere Laptops beim Akkuladen produzieren, müssen wir den Energieverbrauch noch mit dem aktuellen Kilowattstundenpreis (37,30 Cent) multiplizieren.
- Surface Studio: 69,35 kWh x 37,3 Cent/Kilowattstunde = 25,37 Euro
- Samsung Galaxy Book 2 Pro: 47,45 kWh x 37,3 Cent/Kilowattstunde = 17,70 Euro
- Lenovo Legion 5 Pro: 82,125 kWh x 37,3 Cent/Kilowattstunde = 30,63 Euro
Dass Lenovos leistungsstarker Gaming-Laptop bei der Stromrechnung den Spitzenplatz belegt, hatten wir durchaus erwartet. Am sparsamsten zeigt sich der Laptop von Samsung. Aufgrund der vergleichsweise langen Akkulaufzeit des Galaxy Book 2 Pro entsprach auch dieses Ergebnis unseren Erwartungen. Hinzu kommt, dass das Gerät mit Intels neuer Alder Lake CPU bestückt ist, was ebenfalls zur Energieeffizienz beiträgt. Hier wurde der Rechenkern im 10-Nm-Verfahren gefertigt. Gegenüber dem Vorgänger Rocket Lake bedeutet das einen willkommenen Fortschritt sowohl bei der Leistung als auch bei der Energieeffizienz.
Die Stromkosten der Geräte sind unserer Ansicht nach insgesamt akzeptabel. Das gilt für alle drei Fälle. Die Laptops sind pro Jahr ja auch einige Tausend Stunden im Einsatz. Beim Vergleich mit Desktop-PCs schlagen sich die deutlich energieeffizienteren Laptops besser. Anhand einer kleinen Beispielrechnung lässt sich der Vergleich mit dem Desktop-Rechner schnell demonstrieren: Den Verbrauch dieses Rechners einschließlich Monitor dürfte so etwa 200 Watt betragen. Analog zum Einsatzszenario des Laptops gehen wir von einem acht Stunden dauernden Tagesbetrieb aus. Nun berechnen wir den Jahresverbrauch so wie bei den Laptops: 200 Watt x 8 Stunden ergibt 1,6 kWh/Tag x 365 = 584 kWh/Jahr. Multiplizieren wir nun den Jahresverbrauch mit dem Durchschnittspreis für Strom in Höhe von 37,3 Cent/kWh, kommen wir auf einen Betrag von 217,83 Euro im Jahr.
Die Stromkosten beim Desktop-PC hängen zudem von dessen Ausstattung ab. Auch die genutzte Software kann die Kosten in die Höhe treiben, die im ungünstigsten Fall sogar doppelt so hoch sein können wie in unserer Beispielrechnung.
Tipp: Wenn Sie wissen möchten, welche Stromkosten im Homeoffice anfallen, sollten Sie sich diesen Beitrag einmal genau durchlesen.
Strom sparen beim Laptop-Laden
Ein paar einfache Regeln reichen, um beim Laden des Laptops Energie zu sparen. Auch der Akku kann davon profitieren.
Lassen Sie das Ladekabel nicht zu lange am Gerät stecken: Sobald das Gerät geladen ist, sollten Sie den Ladestecker ziehen. Dadurch verhindern Sie, dass weiterhin Strom vom Netzteil gezogen wird. Sie merken das an einem weiterhin warmen Netzteil. Zudem beenden Sie dadurch die Tröpfchenladung. Sinkt die Ladung nämlich auf 99 Prozent, beginnt der Akku sofort neu zu laden. Das Kernbauteil wird dadurch belastet und kann sich zusätzlich erwärmen.
Meiden Sie Kälte und Hitze: Die universelle Regel gilt für alle Geräte, in denen ein Lithium-Ionen-Akku steckt. Diese mögen weder zu niedrige noch zu hohe Temperaturen. Direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie tunlichst vermeiden. Im Winter sollten Sie das Gerät nicht auf die Heizung stellen und auch den Laptop nicht abdecken.
Orientieren Sie sich am optimalen Ladungsniveau: Zimperlich sind Lithium-Ionen-Akkus nicht nur in Bezug auf die Temperatur, sondern auch in Bezug auf das Ladungsniveau. Der optimale Bereich liegt zwischen 20 % und 70 % der maximalen Ladekapazität. Selbstverständlich können Sie das Gerät voll aufladen, ohne sich Sorgen zu machen. Verbinden Sie es nur nicht bei einem Ladungsniveau von 50 % sofort wieder mit einer Steckdose. Es sei denn, Sie sind in einer bestimmten Situation direkt auf die mobile Laufzeit angewiesen. Sie können also ruhig warten, bis die Akkuladung auf 20 % abgesunken ist.
Mit diesen Tipps sparen Sie Strom und verlängern die Laufzeit
Wenn Sie Ihren Laptop zu ein paar Extrastunden Laufzeit verhelfen wollen, sollten Sie die folgenden Tipps befolgen. Zudem muss das Gerät dann nicht mehr so oft an die Steckdose.
Anpassung der Helligkeit: Der Bildschirm eines mobilen Geräts verbraucht einen erheblichen Anteil der Energie. In Innenräumen empfiehlt es sich, die Helligkeit des Displays etwas herunter zu regeln. Damit sparen Sie effektiv Energie.
Abschaltung ungenutzter Dienste: Dienste wie WLAN, Bluetooth & Co. gehören zu den größten Energiefressern. Falls Sie die Dienste aktuell nicht benötigen, sollten Sie sie deaktivieren. Bei vielen Laptops gibt es hierfür sogar eine spezielle Taste auf dem Keyboard.
Einschalten des Energiesparmodus: Moderne Laptops verfügen meist über mehrstufige Energiesparfunktionen. Wenn Sie aktuell keine aufwendigen Programme nutzen, können Sie auf diese Weise die Rechenleistung drosseln. Analysieren Sie Ihre Nutzungsgewohnheiten und passen Sie den Energiesparmodus entsprechend an. Einen Unterschied zum herkömmlichen Betriebsmodus werden Sie dann kaum feststellen können. Freuen dürfen Sie sich dagegen über deutlich längere Laufzeiten.