Das kann der neue PC Manager von Microsoft
Mit dem PC Manager hat Microsoft ein neues Tool entwickelt, das dazu dient, die Leistung und die Sicherheit zu verbessern. Ein Blick auf die Funktionen verrät, welche Vorteile es bietet.
Konkurrenz zu bekannten Optimierungs-Programmen
Damit ein Computer die volle Leistung bringt, ist es notwendig, ihn von Zeit zu Zeit zu optimieren. Diese Tätigkeit besteht aus vielen einzelnen Teil-Aufgaben. Sehr wichtig ist beispielsweise die Datenträgerbereinigung. Die besteht darin, unnötige Informationen von der Festplatte zu löschen, um mehr Platz zu schaffen. Danach ist eine Defragmentierung notwendig. Wenn Sie einzelne Dateien löschen, entstehen Lücken auf der Festplatte, die sich jedoch nur bedingt nutzen lassen. Die Defragmentierung verschiebt die übrigen Dateien so, dass diese Lücken wegfallen und ein großer freier Bereich entsteht. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Funktionen, die zu einer Leistungssteigerung beitragen.
Das Betriebssystem Windows stellt Funktionen bereit, die diese Aufgaben selbstständig durchführen. Zur Datenträgerbereinigung können Sie beispielsweise das Programm cleanmgr und für die Defragmentierung das Programm defrag verwenden. Allerdings besteht das Problem, dass diese nicht ganz einfach zu finden sind. Außerdem ist es recht mühsam, sie alle einzeln aufzurufen. Deshalb gibt es bereits seit mehreren Jahrzehnten Programme, die all diese Funktionen auf einer Oberfläche vereinen - beispielsweise Ccleaner und Winoptimizer. Diese machen im Prinzip nichts anderes, als die bereits in das Betriebssystem integrierten Programme aufzurufen. Dennoch stellt dies eine erhebliche Arbeitserleichterung dar und für Anfänger ist es wesentlich einfacher, diese Funktionen überhaupt zu finden.
Mit dem PC Manager stellt Microsoft nun ein eigenes Tool für die Optimierung bereit. Damit soll diese Aufgabe noch einfacher werden. Zudem bietet es Funktionen, die die Sicherheit des Systems erhöhen.
Einfache Installation
Bevor Sie sich an die Installation des PC Managers machen, ist es notwendig, darauf hinzuweisen, dass dieses Tool bisher nur als Beta-Version verfügbar ist. Das bedeutet, dass es sich dabei um eine Testversion handelt, die eventuell noch den einen oder anderen Fehler enthalten kann. Dennoch hat sich das Programm bislang als sehr stabil erwiesen, sodass die Verwendung auch jetzt schon möglich ist.
Dennoch ist es gerade vor diesem Hintergrund ratsam, vor der Installation ein Backup zu erstellen. Falls es aufgrund einer Fehlfunktion zum Datenverlust kommen sollte, können Sie das System problemlos wiederherstellen. Das geht direkt über die Windows-Funktionen - durch das Erstellen eines Wiederherstellungspunkts. Alternativ stehen verschiedene externe Tools für diese Aufgabe zur Verfügung.
Um den PC Manager zu nutzen, müssen Sie ihn zunächst herunterladen. Das ist direkt bei kostenlos Microsoft möglich. Anschließend müssen Sie die Installationsdatei doppelt anklicken, um den Installationsprozess zu starten. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie Windows 11 oder Windows 10 (ab Version 1809) verwenden. Daraufhin müssen Sie die Installation noch mit einem Klick auf "Install" bestätigen. Wenn der Prozess abgeschlossen ist, können Sie das Programm mit einem Klick auf "Launch now" direkt starten. Beachten Sie, dass das Installationsmenü - wie auch das gesamte Programm - in der Beta-Version nur auf Englisch und Chinesisch verfügbar ist. Das wird sich jedoch wahrscheinlich mit der Veröffentlichung der ersten offiziellen Version ändern.
Ein Blick auf die Bedienoberfläche
Nachdem Sie das Tool gestartet haben, erscheint die Bedienoberfläche. Dabei erkennen Sie die beiden Aufgabenfeder, für die der PC Manager vorgesehen ist. Dabei handelt es sich zum einen um die Performance-Optimierung. Dieser Bereich erscheint normalerweise beim Start des Programms - unter der Aufschrift "Boost your PC's performance". Sollte dies nicht der Fall sein, erreichen Sie ihn, indem Sie ganz unten auf "Cleanup" klicken. Zum anderen können Sie im Fenster mit der Bezeichnung "Scan your PC for threats" eine Sicherheitsprüfung vornehmen. Dieses erreichen Sie, indem Sie im unteren Bereich auf "Security" klicken. Die klare Zweiteilung lässt bereits darauf schließen, dass es sich dabei um ganz unterschiedliche Bereiche handelt. Deshalb wollen wir diese auch getrennt voneinander betrachten.
Diese Möglichkeiten bietet der PC Manager für die Optimierung des Systems
Wenn Sie das Fenster für die Optimierung betrachten, erkennen Sie die aktuelle Auslastung der verschiedenen Bereiche des Systems. Beispielsweise ist angegeben, wie stark der Arbeitsspeicher ausgelastet ist, welchen Speicherplatz die temporären Dateien einnehmen und wie viel Platz noch auf der Festplatte zur Verfügung steht. Es ist empfehlenswert, sich diese Daten kurz anzuschauen, um sich einen Überblick über den Zustand des Rechners zu verschaffen. Über verschiedene Schaltflächen sind dann die einzelnen Funktionen des Programms verfügbar, die wir Ihnen im Anschluss vorstellen.
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Boost-Funktion:
Von zentraler Bedeutung ist die Schaltfläche "Boost". Dieser blau hinterlegte Button erlaubt es, mit einem Klick die Performance des Systems zu verbessern. Die Auswirkungen machen sich sofort bemerkbar. Beispielsweise geht normalerweise die Auslastung des Arbeitsspeichers sofort um rund 50 Prozent zurück. Außerdem löscht das System alle temporären Dateien. Das reduziert die Auslastung der Ressourcen deutlich und schafft Platz für neue Anwendungen. Gerade dieser Punkt ist beachtenswert, da die Datenträgerbereinigung des Systems zwar die überflüssigen Daten identifiziert, häufig jedoch eine Löschung verhindert. Lediglich Daten, bei denen es notwendig ist, bei der Datenträgerbereinigung Administratorrechte zu haben, bleiben bestehen. Eine entsprechende Funktion ist im PC Manager nicht integriert.
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Health Check:
Die nächste Schaltfläche trägt die Aufschrift "Health Check". Indem Sie diese anklicken, können Sie verschiedene Aktionen ausführen, um die Performance des Systems zu verbessern. Dabei erscheint zunächst eine neue Oberfläche, auf der Sie die gewünschten Aktionen auswählen können. Standardmäßig sind hier die Reinigung des Browser-Caches, der temporären Daten und der zuletzt verwendeten Dateien ausgewählt. Diese können Sie in der Regel ohne Bedenken löschen. Im unteren Bereich listet das Programm die Apps auf, die beim Start ausgeführt werden. Hier können Sie diejenigen Apps deaktivieren, die Sie nicht benötigen. Hier sind keine Apps vorausgewählt und außerdem werden die Auswirkungen der Deaktivierung nicht angezeigt. Unerfahrenen Anwender fällt es deshalb schwer, zu beurteilen, welche Apps wirklich notwendig sind und welche nicht. Dennoch können Sie die Liste durchgehen und sich überlegen, welche Anwendungen tatsächlich erforderlich sind. Wenn Sie anschließend auf die Schaltfläche "Proceed" klicken, setzt das Programm die Änderungen um.
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Storage Management:
Hinter dieser Schaltfläche verbergen sich vier weitere Funktionen. Mit "Deep Cleanup" ist es möglich, die Festplatte gründlich zu reinigen und dabei auch Dateien aufzuspüren, die sich tief in der Ordnerstruktur verbergen. Die Funktion "Manage large files" erlaubt es, sehr große Dateien aufzuspüren, die viel Speicherplatz benötigen. Mit "Manage Apps" haben Sie die Möglichkeit, die Anwendungen auf Ihrem Rechner zu überprüfen und gegebenenfalls zu deinstallieren. Sehr praktisch ist auch "Storage Sense". Mit diesem Feature ist es möglich, dafür zu sorgen, dass das Programm unnötige Dateien selbstständig entfernt, wenn der Speicherplatz zur Neige geht. Zudem können Sie dabei ein Intervall vorgeben, um temporäre Dateien regelmäßig zu löschen.
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Process Management:
Wenn Sie auf "Process Management" klicken, erhalten Sie einen Überblick über alle Prozesse, die gerade auf dem Gerät ablaufen. Diese Funktion ist ähnlich wie der Task Manager aufgebaut, den Sie vielleicht schon von Ihrem Windows-Betriebssystem kennen. Allerdings bietet das "Process Management" etwas weniger Möglichkeiten. Hiermit können Sie lediglich einzelne Prozesse stoppen, während es der Task Manager auch erlaubt, Prioritäten vorzugeben.
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Startup Apps:
Mit "Startup Apps" können Sie festlegen, welche Anwendungen das Betriebssystem automatisch beim Start ausführen soll. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Programme, die Sie überhaupt nicht benötigen, automatisch aufgerufen werden und Ressourcen verbrauchen.
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Funktionen für die Sicherheit
Neben den Möglichkeiten zur Performance-Optimierung bietet Ihnen der PC Manager verschiedene Funktionen, die Ihnen dabei helfen, für eine hohe Sicherheit zu sorgen. Auch hierbei handelt es sich nicht um wirklich neue Funktionen. Vielmehr führt der PC Manager die bestehenden Betriebssystemfunktionen übersichtlich zusammen und erlaubt eine einfache Anwendung. So sorgen Sie mit geringem Aufwand für Sicherheit, ohne dass dafür umfangreiche Kenntnisse erforderlich wären. Um diesen Bereich zu erreichen, müssen Sie ganz unten auf der Bedienoberfläche auf "Security" klicken. So erhalten Sie Zugang zu mehreren neuen Schaltflächen, die es erlauben, verschiedene Sicherheits-Features abzurufen.
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Allowed Threats:
Wenn Sie auf die Schaltfläche "Allowed Threats" klicken, gelangen Sie direkt zu den Windows-Einstellungen - zum Unterbereich “Viren- & Bedrohungsschutz“. Hier werden alle Anwendungen aufgeführt, die das System als bedrohlich einstuft. Gibt es keine gefährlichen Anwendungen, erscheint ein grüner Haken. Sollte hingegen eine Bedrohung bestehen, listet das System diese auf. Wenn Sie sie anklicken, erscheint eine weitere Schaltfläche. Sie können dann selbst entscheiden, ob Sie sie direkt entfernen, in Quarantäne setzen oder zulassen möchten. Darüber hinaus ist es möglich, über die Schaltfläche "Details abrufen" weitere Informationen zu der jeweiligen Anwendung zu erhalten. So behalten Sie die volle Kontrolle. Diese Funktion ist nicht neu - sie ist auch bisher schon unter Windows verfügbar. Mit dem PC Manager können Sie sie jedoch schnell und einfach abrufen.
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Scan:
Wenn Sie auf "Scan" klicken, überprüft die Anwendung den gesamten Rechner darauf, ob Viren oder andere Schadsoftware vorhanden ist. Normalerweise führt das System diese Aufgabe in regelmäßigen Abständen eigenständig aus. Wenn Sie jedoch den Verdacht haben, dass eine akute Gefahr besteht, können Sie den Scan auch manuell auslösen.
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Windows Update:
Eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit auf dem Computer besteht darin, dass sich das Betriebssystem auf dem aktuellen Stand befindet. Dazu ist es notwendig, regelmäßig ein Update durchzuführen. Diesen Prozess können Sie über die Schaltfläche "Windows Update" steuern. Sie sehen hier nicht nur, wann das letzte Update stattfand. Wenn Sie auf "Available" klicken, erkennen Sie außerdem, ob eine neuere Version verfügbar ist. In diesem Fall können Sie das Update sofort veranlassen.
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Browser Protection:
Der Browser bietet in der Regel einen sehr guten Schutz vor Angriffen. Allerdings gibt es Schadprogramme, die die Einstellungen am Standard-Browser verändern. Das kann schwere Folgen haben. Dieses Problem verhindern Sie jedoch mit der "Browser Protection". Wenn Sie diese Funktion aktivieren, sind Änderungen am Standardbrowser nicht möglich. Auf diese Weise können Sie viele Angriffe abwehren.
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Pop-up Management:
Pop-ups können sehr störend wirken. Deshalb wollen viele Anwender diese unterdrücken. Pop-up-Blocker sind insbesondere bei Webbrowsern sehr beliebt. Es gibt aber auch Windows-Programme, die unerwünschte Pop-ups anzeigen. Das "Pop-up Management" dient dazu, dies zu verhindern. Bei einem Klick auf die Schaltfläche sollen die Apps angezeigt werden, die diese Funktion unterstützen. In verschiedenen Tests blieb die Liste jedoch leer, sodass Sie daraus offenbar bislang keinen Nutzen ziehen können.
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Fazit: hilfreich und einfach zu bedienen
Als Fazit lässt sich festhalten, dass Microsoft mit dem PC Manager ein sehr hilfreiches Tool zur Verfügung gestellt hat. Zwar ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieser keine neuen Optimierungs- oder Sicherheitsfunktionen zur Verfügung stellt. Alle Aktionen, die Sie damit ausführen können, sind auch auf anderem Wege erreichbar. Dennoch ist es ausgesprochen praktisch, dass alle vorgestellten Features über eine einheitliche Oberfläche zur Verfügung stehen. Das verhindert nicht nur eine lange Suche. Darüber hinaus ist dies gerade für Anwender ohne umfassende Kenntnisse sehr praktisch. Auf diese Weise erhalten sie einen schnellen Überblick über die Aufgaben, die sie für eine hohe Sicherheit und eine gute Performance regelmäßig ausführen sollten.