Ist es Gürtelrose? So erkennen Sie's

Anzeichen und Behandlung von Gürtelrose
Bei Juckreiz, einem Gefühl der Abgeschlagenheit und dem Drang, sich zu kratzen, könnte möglicherweise mehr dahinterstecken: Solche Beschwerden könnten Anzeichen einer Gürtelrose sein. Die Chefärztin Kerstin Lommel aus der Dermatologie und Allergologie am Helios Klinikum Berlin-Buch gibt Aufschluss über Diagnose und Behandlungsmethoden der Erkrankung.
Was ist Gürtelrose?
Die Medizinerin erläutert, dass Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, eine virale Nervenerkrankung ist, die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird – bekannt als Erreger der Windpocken im Kindesalter. "Nachdem die Windpocken abgeklungen sind, verbleibt das Virus in einem inaktiven Zustand in den Nervenzellen und kann nach Jahren erneut aktiv werden", erörtert Lommel. Personen über 50 Jahre oder solche mit geschwächtem Immunsystem seien besonders gefährdet.
Welche Symptome deuten auf Gürtelrose hin?
Charakterische Anzeichen einer bevorstehenden Gürtelrose können Schmerzen an der betroffenen Hautstelle, allgemeines Schwächegefühl, Überempfindlichkeit gegenüber Berührung und gelegentlich Fieber sein. Lommel betont, dass die Erkrankung sich typischerweise auf eine Körperseite beschränkt, egal ob an Armen, Beinen, dem Rumpf oder dem Kopf. "Innerhalb von ein bis zwei Tagen nach dem ersten Unwohlsein erscheint dann der Ausschlag, der sich durch Gruppen von Bläschen auf geröteter Haut äußert", beschreibt die Ärztin eindringlich. "Diese sind anfänglich mit Flüssigkeit gefüllt und verhärten nach einigen Tagen."
Wie wird Gürtelrose behandelt?
Eine zeitnahe Behandlung kann den Verlauf der Erkrankung mildern. So empfiehlt Lommel, dass "Betroffene umgehend medizinischen Rat suchen sollten, idealerweise schon wenn der Ausschlag auf der Haut erscheint." Durch frühzeitige antivirale Medikamente, Schmerzmittel, adäquate Hautpflege gegen den Juckreiz und antiseptische Maßnahmen können Komplikationen vermieden werden. Normalerweise heilt die Erkrankung innerhalb von fünf bis sieben Tagen ab, doch bei schwerem Verlauf ist eine stationäre Behandlung notwendig.
Ansteckung vermeiden
Die in den Bläschen enthaltene Flüssigkeit ist infektiös. Betroffene sollten daher Vorsicht walten lassen und Infektionsrisiken minimieren, indem der Ausschlag abgedeckt wird. Dies kann jedoch im Gesichtsbereich schwierig sein. "Hier ist es besonders wichtig, den Kontakt mit Schwangeren, Kindern und immungeschwächten Personen zu meiden", warnt die Dermatologin.