Stressiger Alltag: Wie esse und lebe ich gesünder?

Politikerin Ricarda Lang über persönliche Gesundheitsziele
"Ich habe einen Job, der wahnsinnig auslaugt, und ich will ihn noch ein paar Jahre machen. Da sollte ich ein bisschen mehr auf mich achten." Mit diesen Worten beschreibt die Grünen-Politikerin Ricarda Lang im Interview mit dem "ZEITmagazin" ihre Motivation für einen gesünderen Lebensstil. Um ihre Gesundheit zu fördern, hat sie beschlossen, weniger unterwegs zu essen, häufiger selbst zu kochen, ihren Schlaf zu verbessern und abzunehmen. Dieser Wunsch nach besserem Wohlbefinden ist vielen vertraut, die unter Stress und Zeitmangel leiden. Daniela Krehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern, gibt Ratschläge, um solche Herausforderungen anzugehen.
Snackgewohnheiten verbessern
Ein häufiger Stolperstein vieler Menschen ist das ungesunde Snackverhalten. "So kommen am Ende des Tages viele Kalorien dazu, die man gar nicht bewusst wahrnimmt", erklärt Krehl. Eine Lösung kann sein, auf gut sättigende, abgeschlossene Mahlzeiten zu setzen. Bereits ein nahrhaftes Frühstück, etwa Vollkornbrot mit Frischkäse und Gemüse, kann helfen, das Gewicht besser zu kontrollieren. Für unentbehrliche Snacks sind Nüsse eine nährstoffreiche Alternative, da sie Ballaststoffe, Eiweiß und hochwertige Fettsäuren enthalten.
Mahlzeiten klug beginnen
Daniela Krehl empfiehlt, Mahlzeiten mit kalorienarmen Beilagen wie Salat oder Gemüse zu beginnen. "Unser Körper signalisiert es nach etwa 20 Minuten, dass er satt ist", betont Krehl. Durch diese Strategie kann man verhindern, mehr Kalorien als nötig zu sich zu nehmen, selbst wenn man später kalorienreichere Lebensmittel wie Currywurst genießt.
Vorteile des Vorkochens
Vorkochen kann helfen, versteckte Zucker in scheinbar gesunden To-go-Mahlzeiten zu vermeiden. Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen von Anfang 2024 zeigte, dass solche Speisen oft mehr Zucker enthalten als vermutet. Selbstgemachte Mahlzeiten bieten die Kontrolle über die Inhaltsstoffe, während Kantinen vermehrt gesündere Optionen zur Wahl stellen.
Bewegung in den Alltag integrieren
Neben einer ausgewogenen Ernährung ist regelmäßige Bewegung entscheidend, um Gewicht und Stress im Griff zu behalten. Bewegung verbraucht Energie, baut Muskeln auf und erhöht den Grundumsatz des Körpers. Kleine Schritte wie "eine Bushaltestelle früher aussteigen" oder "in der Mittagspause eine Runde laufen" können an stressigen Tagen helfen. Ein Schrittzähler mit einem konkreten Ziel, wie 8.000 Schritte täglich, bietet zusätzliche Motivation.
Schrittweise Veränderungen vornehmen
Für den Aufbau gesünderer Routinen ist es ratsam, nicht zu viel auf einmal zu ändern. Daniela Krehl empfiehlt, sich auf eine einzige Gewohnheitsänderung zu konzentrieren, beispielsweise den Verzicht auf gesüßte Getränke für zwölf Wochen, um eine Routine zu etablieren.