Warum Kleinkind-Eltern Medizinkohle zu Hause haben sollten

Medizinische Kohle als Erste-Hilfe-Maßnahme bei leichten Vergiftungen
Ein tragischer Vorfall kann im Nu geschehen: Ein Kind könnte versehentlich Beeren von einer Efeupflanze naschen oder unwissentlich einen Schluck Frostschutzmittel zu sich nehmen, weil es neugierigerweise die Flasche geöffnet hat. In solch beunruhigenden Momenten ist es für Eltern beruhigend, auf medizinische Kohle als Erste-Hilfe-Maßnahme zurückgreifen zu können. Die Aktion Das Sichere Haus (DSH) empfiehlt, bei leichten Anzeichen einer Vergiftung - erkennbar daran, dass das Kind etwa blass aussieht und leichte Übelkeit verspürt - auf Medizinkohle zu setzen. "Sicherheitshalber sollte man das Kind aber dennoch dem Kinderarzt oder der Kinderärztin vorstellen", unterstreicht die DSH die Wichtigkeit einer fachlichen Abklärung.
Wie Medizinkohle wirkt
Medizinkohle ist effektiv, weil ihre poröse Oberflächenstruktur dazu dient, Schadstoffe und Bakterien zu binden und so deren schädliche Auswirkungen auf den Organismus zu verhindern. „Etwa drei bis vier Stunden später werden die Stoffe mit der Kohle ausgeschieden“, erklärt ein Experte die Wirkweise der Kohle.
Anwendungstipps für Medizinkohle
Häufig wird Medizinkohle in Tablettenform angeboten, was jedoch bei Kindern oft auf Widerstand trifft. Als nützlichen Hinweis gibt die DSH daher Eltern mit auf den Weg, die Tabletten zu pulverisieren und das resultierende Pulver in einen weichen, wassergetränkten Zwieback einzurühren.
Die richtige Dosierung finden
Die korrekte Dosierung errechnet sich nach dem Körpergewicht des Kindes. Von der DSH wird eine Dosierungsempfehlung von ein bis zwei Gramm aktiver Kohle pro Kilogramm Körpergewicht gegeben.
Notfallmaßnahmen bei schweren Vergiftungen
Allerdings, bei Symptomen wie starkem Erbrechen und Benommenheit, die Zeichen einer schwerwiegenden Vergiftung sein könnten, ist unverzügliche medizinische Intervention erforderlich. In solchen Fällen sollten Eltern umgehend den Notruf 112 wählen oder ihr Kind schnellstmöglich in ein Krankenhaus oder zur Kinderärztin bzw. zum Kinderarzt bringen.