Warum Stress dick macht

Job, Familie, Freizeitstress... Das kann schnell zur Dauerbelastung werden. Leider reagieren die meisten Menschen in solchen Situationen mit vermehrtem Essen.
Erstaunlich: Wenn sie unter Stress stehen, vergeht 30 Prozent aller Menschen regelrecht der Appetit. Die restlichen 70 Prozent allerdings essen mehr als sonst. Und nehmen zu.
Warum das (leider) so ist? Weil unser Körper uns schützen will: Unter Stress schüttet unsere Nebennierenrinde Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Sie pushen den Körper in sekundenschnelle zu Höchstleistungen. Für unsere Vorfahren war das sehr sinnvoll weil oft lebensrettend: Der Energieschub verlieh ihnen die Kraft, das Mammut zu jagen oder beim Angriff des gefährlichen Löwen schnell reagieren und flüchten zu können. Der hohe Hormongehalt im Blut verlangt daher nach Nahrung, die dem Körper dabei hilft, maximale Leistung bringen zu können.
Unser Körper lebt noch in der Steinzeit
So war das damals. Aber heute? Selten stehen wir kurzzeitig unter Stress. Im Gegenteil: Der Alltag fordert permanent alles von uns ab, der Körper schüttet also unentwegt Stresshormone aus und fordert Energie aus Nahrung in Form von schnell verwertbaren Kohlenhydraten: Kuchen, Kekse, Nudeln, Weißbrot, Schokolade... Gleichzeitig bewegen wir uns aber viel weniger als früher. Statt dessen sitzen wir den ganzen Tag im Büro, nur unser Geist ist ständig ruhelos. Dafür braucht das Gehirn Treibstoff in Form von Glukose, also Zucker. Fazit: Wir essen viele Kalorien, aber bewegen uns nicht. Die Folge ist Gewichtszunahme.
Als wenn das nicht schon gemein genug wäre, besteht sogar die Möglichkeit, unter Stress zuzunehmen, obwohl man gar nicht viel mehr gegessen hat: Schuld daran ist wieder das Cortisol, das Stressfett um den Bauch herum wachsen lässt als Energiedepot für brenzliche Situationen. Leider ist dieses Bauchfett auch noch besonders ungesund, weil es die inneren Organe sowie Herz und Kreislauf belastet.
Was also tun? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Weg mit dem Dauerstress. Das heißt: Öfter mal Pausen einlegen und aktiv entspannen. Ein paar wirklich wirksame Methoden haben wir auf der nächsten Seite für Sie zusammen gestellt.
Alle aufgeführten Methoden sind leicht zu erlernen, zum Teil übernehmen sie Krankenkassen die Kosten des jeweiligen Kurses.
Atemtherapie
Atemtherapie lässt uns aufmerksamer werden für die Auswirkungen des Atems auf unseren Körper. Sie fördert einen ausgeglichenen Atemrhythmus, löst bestehende Blockaden und Spannungen. Bewusste Atmung kann dabei helfen, Stress zu vermeiden und Anspannungen einfach wegzuatmen.
Autogenes Training
Diese Art Selbsthypnose versetzt den Körper in tiefe Entspannung. Man gibt dem Körper Anweisungen, zum Beispiel dass man jetzt ganz ruhig ist, die Arme schwer werden, der Atem tief und so weiter. Nach ein bisschen Übung können schon fünf Minuten am Tag ausreichen, um sich danach frisch und erholt zu fühlen.
Ernährung
Wenn Sie unter Stress stehen, braucht der Körper Energie, deshalb sollten Sie essen. Es muss nur das Richtige und Beste für Ihren Körper sein. Die Vitamine A (in Karotten, Tomaten), C (in Zitrusfrüchten, Paprika) und E (in Nüssen und pflanzlichen Ölen) wirken gegen freie Radikale, die unter Stress im Körper entstehen und auf Dauer alt und krank machen. Anstatt leere Kohlenhydrate aus Weißbrot, essen Sie Vollkorngetreide. Es liefert neben grünem Gemüse Kalzium und Magnesium, die unter anderem zur Stabilisierung des Nervensystems beitragen.
Meditation
Hier bekommen Körper und Geist die maximale Ruhe. Konzentration und Achtsamkeit auf den Körper stehen dabei im Mittelpunkt. Am bekanntesten ist die Sitzmeditation: Stilles Dasitzen entspannt die Muskeln, lässt das Herz langsamer schlagen, die Atmung tiefer und ruhiger werden.
Progressive Muskelentspannung
Bei dieser Methode werden einzelnen Muskelgruppen gezielt an- und dann ganz bewusst entspannt. Mit etwas Übung verbessert sich die Körperwahrnehmung, so dass Spannungszustände schneller erkannt werden. Schnelle Entspannung kann Stress abbauen.
Yoga
Durch eine Kombination aus Atmen-, Haltungs- und Dehnungsübungen beeinflusst Yoga die Atmung, den Blutdruck und die Herzfrequenz positiv. Das Stresshormon Cortisol nimmt deutlich ab. Yoga macht auf Dauer insgesamt gelassener und hilft bei der Vermeidung von Stress.