Welche Medikamente können am Steuer zum Problem werden?

Fahrtauglichkeit unter Medikamenteneinfluss: Ein Risiko für Verkehrsteilnehmer
Wer sich träge oder schwindlig fühlt und feststellt, dass die geistige Verarbeitungsgeschwindigkeit nachgelassen hat, sollte im Sinne der Sicherheit auf das Autofahren verzichten oder sich fahren lassen. Diese Symptome könnten laut der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" (12/2024) durch Medikamenteneinnahme hervorgerufen sein.
Ein breites Spektrum an Medikamenten beeinträchtigt möglicherweise die Fahrkompetenz
Dazu gehören laut "Finanztest" bestimmte Schmerzmittel wie Opiate und Opioide, einschließlich Morphin, welches aufgrund seiner Einstufung im Betäubungsmittelgesetz das Autofahren kategorisch verbietet. Auch Migränemittel, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Neuroleptika und Tranquilizer, sowie bestimmte Augentropfen und Medizin gegen Bluthochdruck, Allergien und Diabetes können das Fahren unsicher machen.
Der freie Verkauf eines Medikaments impliziert nicht dessen Unbedenklichkeit im Straßenverkehr. Insbesondere das erstmalige Einnehmen eines Medikaments oder eine Dosisänderung können unvorhergesehene Nebenwirkungen bergen.
Der Blick auf die Packungsbeilage ist Pflicht
Daher ist es essentiell, die Packungsbeilage gründlich zu studieren und sich über Einschränkungen im Bezug auf das Lenken eines Fahrzeugs zu informieren. Leonora Holling, Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Düsseldorf, verdeutlicht in "Finanztest": "Es ist Ihre Pflicht, die Packungsbeilage zu lesen und sich darüber zu informieren, ob und wie das Medikament die Verkehrsteilnahme beeinflusst." Zudem sollte man den Rat des Arztes oder Apothekers ernst nehmen.
Selbstreflexion ist vor Fahrtantritt entscheidend: Bin ich in der Verfassung, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen?
Trotzdem fahren kann Straftat sein
Wer trotz gegenteiliger Empfehlungen in der Packungsbeilage oder von medizinischem Fachpersonal fährt und auffällig wird oder einen Unfall verursacht, dem droht neben einer Geldstrafe auch die Gefahr, den Führerschein zu verlieren. "Es handelt sich um strafbare Verkehrsdelikte, sobald es zu Beeinträchtigungen kommt", erläutert Holling. Damit wird deutlich: Die Ignoranz der Hinweise kann gravierende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.